post-title WHOSE LAND HAVE I LIT ON NOW? | Contemplations on the Notions of Hostipitality | SAVVY Contemporary | 19.05.–24.06.2018

WHOSE LAND HAVE I LIT ON NOW? | Contemplations on the Notions of Hostipitality | SAVVY Contemporary | 19.05.–24.06.2018

WHOSE LAND HAVE I LIT ON NOW? | Contemplations on the Notions of Hostipitality | SAVVY Contemporary | 19.05.–24.06.2018

WHOSE LAND HAVE I LIT ON NOW? | Contemplations on the Notions of Hostipitality | SAVVY Contemporary | 19.05.–24.06.2018

bis 24.06. | #2034ARTatBerlin | SAVVY Contemporary zeigt ab 19. Mai 2018 die Ausstellung WHOSE LAND HAVE I LIT ON NOW?, ein Projekt, das aller Gastfreundschaft innewohnende Feindseligkeiten sowie Modelle von Konflikt und Konvivialität untersucht.

MIT   Abbas Akhavan, Meriç Algün, Mounira Al Solh, Steeve Bauras, Deanna Bowen, Banu Cennetoğlu, Stephanie Comilang, Victor Ehikhamenor, Antje Engelmann, Louis Henderson, Eva Leitolf, Doris Maninger, Sabelo Mlangeni, Emeka Okereke, Neda Saeedi, Wolfgang Tillmans, Ming Wong, Tinofireyi Zhou

INVOCATION I
DEN PHANTOMSCHMERZ PFLEGEN. HEIMAT – FORTSCHRITT, RÜCKSCHRITT, STAGNATION?
01.06.2018, 21:00 Uhr
silent green Kulturquartier, Gerichtstraße 35, 13347 Berlin

MIT Tariq Ali, Bilgin Ayata, Manuela Bojadzijev and Njamy Sitson. Im Rahmen der Langen Nacht der Ideen 2018 des Auswärtigen Amts.

INVOCATION II
08.–10.06.2018
silent green Kulturquartier, Gerichtstraße 35, 13347 Berlin

MIT Ulf Aminde, Mohamed Amjahid, Sepake Angiama and Clare Butcher (aneducation), Nacera Belaza, Seloua Luste Boulbina, Joshua Chambers-Letson, Jacques Coursil, Denise Ferreira da Silva, Heidrun Friese, Marque Gilmore, Niklas Maak, Lionel Manga, Naeem Mohaiemen, Negros Tou Moria, Peter Morin, Robert Nichols, Kettly Noël, Franziska Pierwoss, Lerato Shadi, Nahed Samour, Farkhondeh Shahroudi, Safiya Sinclair, Tania Willard, Aaron Wilson und vielen mehr. Mit Unterstützung der Botschaft von Kanada.

Man of misery, whose land have I lit on now?
What are they here—violent, savage, lawless?
or friendly to strangers, god-fearing people?
––Odysseus upon his return to Ithaca: Homer, The Odyssey, Book 6:131.
now that our soil has become co-conspirator
eating up our dreams and dusty tears
bearing the fruit of our horrors
in orange navels
rooting us yet stronger
firmer to our ancestors’ bones

we ask

when did stones
become the comrades of sunken boys
who utilize rubber bullets and empty shells
as toys
?
––Suheir Hammad, children of stone: Born Palestinian, Born Black (Brooklyn, New York: UpSet Press, 2010)

WHOSE LAND HAVE I LIT ON NOW? Contemplations on the Notions of Hostipitality erstreckt sich über eine Ausstellung, Performances, Vorträge, Filmvorführungen und andere zeitbezogene Erfahrungen, mit dem Ziel über Konzepte der Gastfreundschaft und die Auslöser von aller Gastfreundschaft innewohnender Feindseligkeit nachzudenken. Heute geschieht vieles, das eine Reflexion über Gastfreundschaft in Deutschland, in Europa und in der ganzen Welt erfordert. Ausgehend vom nationalen Kontext Deutschlands und Derridas Begriff der “Hostipitality” („feindliche Gastlichkeit“: zusammengesetzt aus dem englischen hostility, Feindlichkeit, und hospitality, Gastfreundschaft) ist das Projekt nicht auf geographische, geschichtliche, philosophische und kulturelle Ausgangspunkte beschränkt, sondern thematisiert Konzepte der Gastfreundschaft im globalen Kontext. Indem es Künstler*innen, Kurator*innen, Musiker*innen und andere Denker*innen einlädt, über die verschiedenen vorgestellten und gelebten Konzepte der Gastfreundschaft nachzudenken, schafft das Projekt einen Raum für Austausch, gegenseitigen Respekt und Fragen, die weitere Gedanken anregen könnten. In einer Zeit blühender Ressentiments und Antipathie gegenüber allem, was konzeptionell oder physisch als „fremd“/ “Fremde/r” erscheint, in einer Zeit, in der die historische Gewalt des Gastes (als Kolonisator) über den Gastgeber sich wiederholt und verstärkt, und in einer Zeit, in der Gastfreundschaft zunehmend zu einem neoliberalen Gut wird, ist es dringend notwendig, den Machtzuwachs von Gastfreundschaft zu überdenken.

WHOSE LAND HAVE I LIT ON NOW? ist über zusammenhängende ‚Räume der Kontemplation‘ hinweg konzipiert, die durch eine Ausstellung und ein Wochenende der Anrufungen mit Performances, Konzerten, Vorträgen und Gesprächen aktiviert und animiert werden:

I GUEST, I HOST. WHO IS THE GHOST? erforscht die Machtabstufungen zwischen Gastgeber*in, Gast und ‘Geist-Werden’ – der zombifizierende Transformationsprozess zwischen Gast und Gastgeber*in – sowie die Gewaltformen, die in diese Übergänge verwickelt sind, indem wir uns mit kolonialen Siedlungsprojekten und deren Verdrehung von „Gast-“ und „Wirt-Sein“ beschäftigen.

FORGING A BRIDGE: FROM ‘WIR SCHAFFEN DAS’ ZU ‘DAS BOOT IST VOLL’ untersucht die allmähliche Verschiebung der Gastfreundschaft in Richtung Feindseligkeit. Bei genauerer Betrachtung des Zusammenbruchs der deutschen Willkommenskultur nach Ankunft der größtenteils syrischen Migrant*innen im Sommer 2015, zeigt sich, wie der Sommer der Anmut zum Herbst der Wut und dem Winter der Alpträume wurde, als aus dem anfänglich guten Willen das Wiederaufleben der extremen Rechten in Deutschland hervortrat.

CARESSING THE PHANTOM LIMB: ‚HEIMAT‘ – PROGRESSION, REGRESSION, STAGNATION   untersucht die Macht des Heimatbegriffs, der die Privilegien und den gemeinsamen Nenner derjenigen charakterisiert, die von der Mehrheit als berechtigt angesehen werden, an Privilegien teilzunehmen. ‚Heimat‘ könnte aber die Summe unserer individuellen Wesen, Kulturen, Religionen und Philosophien sein. ‚Heimat‘ könnte auch integrativ und vereinigend sein – sensibel gegenüber der historischen, politischen und wirtschaftlichen Realitäten, die Menschen dazu gebracht haben, sich kraftvoll oder freiwillig zu bewegen. Ist der gegenwärtige Zustand von Heimat nicht eher regressiv und eine bloße Liebkosung eines Phantomkörperteils?

RIDING THE TIDE: ON HOSTIPICAPITALISM greift den Begriff der Gastfreundschaft im neoliberalen Kapitalismus wieder auf, der Gastfreundschaft von einer Tugend zur allgegenwärtigen Ware gemacht hat.

Während des gesamten Projekts schauen wir von der Mikroebene zu breiteren Verstrickungen – von SAVVY Contemporary’s Zuhause, Rolle und Präsenz in unserem Projektraum im Wedding als Gastgeberin für Künstler*innen und andere Kollaborateur*innen, sowie als Gast in unserer Nachbarschaft, zu den Möglichkeiten von Momenten bedingungsloser Gastfreundschaft und den feindseligen Strategien des Nationalstaats gegenüber seinen schwächsten Bürger*innen und Neuankommenden. Unsere Untersuchungen dieser Konzepte umfassen die Erzählweisen, die aus den Hinterlassenschaften von und Widerständen gegen Settlerphantasien entstanden sind, sowie die Lokalisierung von Or Gallery in First Nations Territorien in Nordamerika.

WHOSE LAND HAVE I LIT ON NOW? ist ein Projekt im Rahmen von 4Cs: From Conflict to Conviviality through Creativity and Culture, einem Kooperationsprojekt, das Konflikte und Modelle für interkulturellen Dialog untersucht, das von dem Creative Europe Programme der Europäischen Kommission kofinanziert wird. 4Cs wurde von den folgenden Partnern entwickelt: Fassade de Ciências Humanas Universidade Católica Portuguesa FCH|UCP (PT), Tensta Konsthall (SE), SAVVY Contemporary (DE), Royal College of Art (UK), Fundació Antoni Tàpies (ES), Vilnius Academy of Arts (LT), Museet for Samtidskunst (DK) und ENSAD (FR).

Vernissage:  Freitag, 18. Mai 2018, ab 19:00

Ausstellungsdaten: Samstag, 19. Mai bis Sonntag, 24. Juni 2018, Donnerstag – Sonntag   14:00–19:00

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Bildunterschrift: Quoted from Olu Oguibe. 1996. ‚Imaginary Homes, Imagined Loyalties: A Brief Reflection on the Uncertainty of Geographies‘

Ausstellung – WHOSE LAND HAVE I LIT ON NOW? – SAVVY Contemporary | Zeitgenössische Kunst | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin | Kunst in Berlin | Galerien Berlin | ARTat Berlin

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