post-title Tomás Saraceno | Einzelausstellung | neugerriemschneider | 01.11.–20.12.2025

Tomás Saraceno | Einzelausstellung | neugerriemschneider | 01.11.–20.12.2025

Tomás Saraceno | Einzelausstellung | neugerriemschneider | 01.11.–20.12.2025

Tomás Saraceno | Einzelausstellung | neugerriemschneider | 01.11.–20.12.2025

bis 20.12. | #4847ARTatBerlin | neugerriemschneider (Linienstrasse) zeigt ab 1. November 2025 (Vernissage: 31.10.) eine Einzelausstellung des Künstlers Tomás Saraceno.

Die zweite Einzelausstellung des Künstlers Tomás Saraceno bei neugerriemschneider, tomás saracenoi, widmet sich im Vorfeld seiner 2026 im Haus der Kunst in München geplanten Präsentation den Wasserkreisläufen als Material und Metapher. Der Ausstellungstitel bezieht sich auf Heteropoda saracenoi, eine nach dem Künstler benannte Spinnenart, deren Name kürzlich vom Arachnologen Peter Jäger vergeben wurde.

Die Ausstellung knüpft an Saracenos langjährige Zusammenarbeit mit indigenen Gemeinschaften der Salinas Grandes und der Laguna de Guayatayoc im Norden Argentiniens an. Das Wasser dieser Salztonebenen ist dort sowohl spirituelle Quelle als auch umkämpfte Ressource – geprägt von ausbeuterischen Praktiken vermeintlich umweltfreundlicher Energieunternehmen, die nicht nur das Wasser selbst, sondern auch das damit verbundene Wissen und die lebendige Erinnerung bedrohen. Diese Kontexte prägen die in der Ausstellung gezeigten Werke.

Bereits beim Betreten der Galerie werden die Besuchenden von einer freistehenden Toilette empfangen: auf den ersten Blick ein vertrautes Objekt, doch so modifiziert, dass das Handwaschwasser zur Spülung wiederverwendet wird. Diese Intervention steht sinnbildlich für Saracenos Suche nach neuen Zugängen zu Wasserkreisläufen – zugleich Skulptur und Konzeptnachweis eines Systems, das bereits in seinem Atelier zum Einsatz kommt und, falls im Galeriekontext umgesetzt, jährlich bis zu 14.000 Liter Wasser einsparen könnte.

Im weiteren Ausstellungsraum erweitert sich das Technische zum Elementaren: Drucke, die auf der Salzgewinnung durch Verdunstung basieren, halten den Übergang vom Wasser zum Mineral fest. Ihre kristallinen Oberflächen veranschaulichen das fragile Gleichgewicht, dessen Veränderung die symbiotischen Beziehungen gefährdet, auf denen das Leben in den Salinas Grandes seit Jahrtausenden beruht.

Die Ausstellung lädt dazu ein, tiefer in diese transformativen Kreisläufe einzutauchen. Im zentralen Raum wird Regenwasser, teils im Atelier des Künstlers gesammelt, in einer Installation inszeniert, die an die Spiegelungen der Salzwüste erinnert. Gemeinsam mit skulpturalen Arbeiten entsteht eine kosmische Landschaft, in der Licht, Schatten und Wasserzyklen mit Lebenszyklen in Resonanz treten.

Darüber hinaus reflektiert Saraceno in dieser Ausstellung über die Ursprünge der Arachnophobie und anderer Ängste als wandelbare Zustände. Durch seine über zehnjährige Zusammenarbeit mit Spinnen hat der Künstler ein Werk geschaffen, das die kulturelle Wahrnehmung dieser Lebewesen und ihrer Architekturen neu definiert. Seine Praxis regt dazu an, über die Mechanismen von Angst, Abgrenzung und Zugehörigkeit nachzudenken – Mechanismen, die sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart Gewaltstrukturen geprägt haben.

In einer neuen Serie gerahmter Arbeiten schreibt Saraceno den enzyklopädischen Eintrag über Arachnophobie neu, verwandelt das Lexikon der Angst in ein Netz der Verwandtschaft und bildet so die Grundlage für Arachnophilia, eine von ihm gegründete Projektgemeinschaft, die verschiedene Wissensformen durch die gemeinsame Affinität zu Spinnen und ihren Netzen verbindet.

Mit filmischen, skulpturalen und grafischen Werken vereint tomás saracenoi mehr als zwei Jahrzehnte künstlerischer Forschung des Künstlers – ein tiefes Nachdenken über Verflechtung, Ökologie und Empathie zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Gemeinschaften.

Werke von Tomás Saraceno (geb. 1973) wurden in internationalen Museen und Institutionen gezeigt, darunter das Red Brick Art Museum, Peking (2024); Serpentine Galleries, London (2023); The Shed, New York (2022); Towada Art Center, Towada (2021); Cisternerne, Kopenhagen (2020); Palazzo Strozzi, Florenz (2020); Palais de Tokyo, Paris (2018); MAAT, Lissabon (2018); Museo de Arte Moderno de Buenos Aires (2017); SFMOMA, San Francisco (2016); Grand Palais, Paris (2015); NTU CCA Singapore (2015); Metropolitan Museum of Art, New York (2012); Pirelli HangarBicocca, Mailand (2012); Hamburger Bahnhof, Berlin (2011); und Bonniers Konsthall, Stockholm (2010). Saraceno lebt und arbeitet in Berlin.

Vernissage:Freitag, 31. Oktober 2025, 18:00–21:00 Uhr

Ausstellungsdaten : Samstag, 1. November bis Samstag, 20. Dezember 2025

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Bildunterschrift Titel: Tomás Saraceno, 2025, Ausstellungsansicht, neugerriemschneider, Berlin

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