post-title Portraiture as Social Commentary | Gruppenausstellung | Persons Projects | 18.11.2023-27.01.2024

Portraiture as Social Commentary | Gruppenausstellung | Persons Projects | 18.11.2023-27.01.2024

Portraiture as Social Commentary | Gruppenausstellung | Persons Projects | 18.11.2023-27.01.2024

Portraiture as Social Commentary | Gruppenausstellung | Persons Projects | 18.11.2023-27.01.2024

bis 27.01. | #4102ARTatBerlin | Persons Projects präsentiert ab 18. November 2023 (Vernissage: 17.11.) die Ausstellung Portraiture as Social Commentary der Künstler*innen Joakim Eskildsen, Katarzyna Kozyra, Paweł Książek, Zofia Kulik, Milja Laurila, Dominik Lejman und Jorma Puranen.

Persons Projects freut sich, die jüngste Gruppenausstellung mit dem „Titel Portraiture as Social Commentary“ zu präsentieren. Diese Ausstellung beleuchtet nicht nur die verschiedenen Aspekte des Genres, sondern verbindet auch eine Vielzahl künstlerischer Perspektiven miteinander. Ein Porträt ist ein Gemälde, eine Fotografie, eine Skulptur oder jede andere Darstellung einer Person, bei der das Gesicht und seine Mimik im Vordergrund stehen. Sie zeigen die Präsenz des Subjekts aus der Perspektive des Künstlers – eine Verschmelzung der Kontraste zwischen dem, was der eine projiziert, und dem, was der andere wahrnimmt.
Diese Bilder werden zu Spiegeln mit vielen Gesichtern, die sowohl die politischen als auch die kulturellen Unterströmungen reflektieren, die für die Zeit, in der sie entstanden sind, relevant sind.

Die Fotografien von Zofia Kulik entstehen als Fotomontagen, bei denen Mehrfachbelichtungen durch präzise geschnittene Masken auf Fotopapier gebracht werden. Auf diese Weise kann ein Werk sogar aus hundert Einzelbildern bestehen. Im Bereich des Selbstporträts präsentiert sich Zofia Kulik als Königin. Ihr Reich liegt im Reich eines fotografischen Archivs, einer Sammlung aus konservierten oder eingefrorenen Gesten und Motiven, einem Reich der Ornamente, in dem sich Formen ständig wiederholen und Bilder in der Zeit rhythmisch enträtselt werden. Zofia Kulik begann nach 1987, Selbstporträts zu produzieren. Sie entstanden als Ausdruck eines Erwachens der Identität als Künstlerin. Mit der Rechtfertigung des Selbstporträts kam das Ornament, das Zofia Kulik als Mittel diente das Zofia Kulik dazu diente, ihre Vision von Geschichte, Politik und Kunst zu entflechten.

In der „Serie N.N. vs. Artists“ verschränkt Paweł Książek eine Sammlung verschiedener Erzählungen, indem er Quellen aus einem Archiv von Online-Bildern anonymer Menschen und Performance-Kunst sammelt. Dieser Eindruck wird in den künstlerisch umgesetzten Bildern durch Verweise auf die Kunstgeschichte und performative Praktiken aus den 1960er und 70er Jahren, wie den Wiener Aktionismus, verstärkt. Diese Verflechtung verschiedener Gedanken und Konzepte wird zu einem zentralen Element bei der Schaffung nicht-linearer Geschichten, die Ekstase, Anarchie und Existenzialismus erkunden. Die umfangreiche Serie stellt Autorschaft und Zensur in Frage, da Referenzen aus der Performance-Kunst mit gefundenen Internetbildern vermischt werden, die auf irgendeine Weise ungewollt miteinander verbunden sind, entweder visuell oder konzeptionell. Die großformatigen Gemälde zeigen Menschen mit Farbschmierereien, die den Blick auf Teile des Motivs verdecken. In der Verdrehung der Wahrheit verschwimmt in Książeks Werken oft die Unterscheidung zwischen „real“ und „unwirklich“, da Elemente manipuliert, retuschiert und zusammengestellt werden, so dass fast alles offen für Interpretationen bleibt und am Rande der Fantasie schwankt.

In der Serie mit dem „Titel Shadows, Reflections, and All That Sort of Thing“ fotografiert Jorma Puranen historische Porträtgemälde aus ungewöhnlichen und ungewohnten Blickwinkeln. Anstatt eine Verbindung zwischen den Porträtierten und einer bestimmten Landschaft herzustellen, lässt Puranen die Gemälde an den Museumswänden an Ort und Stelle und fotografiert sie unter merkwürdigen Bedingungen. Die so entstandenen fotografischen Porträts widersetzen sich den gängigen Standards eines gut gemachten Fotos. Das Tageslicht spiegelt sich auf der Oberfläche des Gemäldes, wodurch bestimmte Teile des Bildes überbelichtet werden und andere in der Dunkelheit verschwinden. Die Serie hinterfragt die Beziehungen zwischen dem Porträt, dem Porträtierten und der Fotografie des Porträts und wie die verwendeten Medien unsere Wahrnehmung als „Bild“ beeinflussen. Jorma Puranen, einer der führenden Konzeptkünstler im nordischen Raum, der die Fotografie als Medium nutzt, hat eine entscheidende Rolle bei der Gründung der Helsinki School gespielt und ist seit vier Jahrzehnten als Künstler tätig.

Joakim Eskildsens Arbeit konzentriert sich seit jeher auf die Beziehung zu seinen Motiven in ihrer natürlichen Umgebung und spiegelt nicht nur ihre Kultur, sondern auch ihre Lebensweise wider. Seine Methode besteht darin, für längere Zeit in ihr tägliches Leben einzutauchen, um ihre Lebensgewohnheiten, ihre Hoffnungen und Enttäuschungen zu erfassen und vor allem, um zu verstehen, wer sie wirklich sind. In dem Moment, in dem ein Porträt aufgenommen wird, hilft der allgegenwärtige soziale Kontext dabei, das wahre Wesen des Porträtierten zu enthüllen. Indem wir sie in ihrem eigenen Leben und mit ihrer eigenen Gemeinschaft zeigen, sehen wir sie so, wie sie wirklich sind. Seine fotografischen Bilder spiegeln seinen einzigartigen Sinn und Stil für das Erzählen von Geschichten wider und zeigen, wie wir als universelle Kultur die Menschheit auf der grundlegendsten Ebene visualisieren können. Eskildsen ist einer der meistveröffentlichten Künstler der Helsinki School und war bereits auf den Titelseiten von „Time und dem New York Times Magazine“ zu sehen.

In dieser ausgewählten Arbeit von Dominik Lejman entsteht durch die Verschmelzung von Malerei und Projektion eine ephemere Geisterszene, die formal an das barocke Genre angelehnt ist. Die gemalte Hell-Dunkel-Leinwand steht für sich allein und bildet mit ihren verdunkelten Strukturen den perfekten Hintergrund für eine Videoprojektion. In dieser Arbeit bewegt sich die Performerin Bianca O’Brien fließend und interagiert mit dem Raum, wobei sie ihren eigenen Charakter und ihre Persönlichkeit widerspiegelt, während sie im Stil eines traditionellen Porträts in sich ruht. Der Kontrast zwischen der klassischen Darstellung und ihren zeitgenössischen Bewegungen unterstreicht die innovative Hybridform von Leinwandmalerei und projizierbarer Technologie, während Teile des wahren Selbst des Modells dargestellt werden. In manchen Momenten starrt sie direkt durch die Leinwand hindurch, durchbohrt deren Stoff mit ihren Augen, die direkt in die eigenen Augen blicken. Als die Filmschleife zu Ende ist, beginnt sie, ihre Kopfbedeckung abzunehmen, und ihre Gestalt versinkt in der Dunkelheit, so dass nur noch die geschwärzte Leinwand übrig bleibt.

Die Serie Untitled Women von Milja Laurila basiert auf dem Buch „Woman“ aus den 1930er Jahren. „Ein historisches gynäkologisches und anthropologisches Kompendium“ als Ausgangspunkt. Das ursprünglich 1885 auf Deutsch erschienene und von drei Männern verfasste Buch ist mit Hunderten von Fotografien nackter Frauen und Kinder aus der ganzen Welt, vor allem aus kolonialisierten Ländern, illustriert. Die Kreuzung von Anthropologie, Rassismus und Sexismus führt zu einem unangenehmen Seherlebnis, das den Anspruch erhebt, „wissenschaftlich“ zu sein. Die fotografierten Frauen haben keine Stimme, da sie als „exotische“ Exemplare aus der Natur präsentiert werden. Indem sie Teile der Originalfotos mit durchscheinendem Papier abdeckt, so dass nur die Augen sichtbar sind und der Körper verdeckt wird, kehrt sie den Begriff des Blicks um. Laurila lenkt den Blick weg von den männlichen Wissenschaftlern, die als Helden gefeiert werden, hin zu den vergessenen Frauen, die nur noch als Forschungsobjekte dienten und ihres Respekts und ihrer Würde beraubt wurden. Ihre Fotografien werfen die Frage auf, wer der Zuschauer und wer das Spektakel ist, und wie wir sehen, um gesehen zu werden.

„Summertale“, die letzte Arbeit der Serie „In Art Dreams Come True“ von Katarzyna Kozyra, besteht aus 13 Videos von Performances, quasi-theatralischen Inszenierungen und publikumswirksamen Happenings. Das Foto, das während des Projekts aufgenommen wurde, zeigt Kozyra als Märchenfigur einer Frau, die durch die symbolischen kulturellen Normen, die sich auf das Geschlecht und die Stellung der Frau in der Gesellschaft beziehen, „gebunden“ ist. Kozyra weckt die Diskussion darüber, was es bedeutet, in der heutigen Welt eine Frau zu sein. Mit ihren Werken stellt sie die Grundlagen dafür in Frage, wie die Gesellschaft die Rolle der Frau beurteilt und wahrnimmt, wie sie sich in den von ihr gewählten Unternehmungen zeigt. Diese Arbeit trug zu Kozyras internationaler Anerkennung bei, die den Ton für ihre Arbeit über Tabu-Nacktheit, geschlechtsspezifische Erwartungen usw. angibt. Als Preisträgerin der Ehrenvollen Erwähnung auf der Biennale von Venedig 1999 erhielt sie internationale Anerkennung für ihr Werk „Men’s Bathhouse“.

 

Vernissage: Freitag, 17. November 2023, 18 – 20 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 18. November 2023 – Samstag , 27. Januar 2024

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Bildunterschrift/Image caption: Zofia Kulik, Land-Escape I, 2001 silver gelatin print, 180 x 150 cm

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