post-title Philipp Fürhofer | Walpurgisnacht | Galerie Judin | 16.02.-07.04.2018

Philipp Fürhofer | Walpurgisnacht | Galerie Judin | 16.02.-07.04.2018

Philipp Fürhofer | Walpurgisnacht | Galerie Judin | 16.02.-07.04.2018

Philipp Fürhofer | Walpurgisnacht | Galerie Judin | 16.02.-07.04.2018

bis 07.04. | #1857ARTatBerlin | Galerie Judin präsentiert ab 16. Februar 2018 die Ausstellung „Walpurgisnacht“ des Künstlers Philipp Fürhofer. Es ist die zweite Ausstellung von Philipp Fürhofer in der Galerie Judin.

Mit dreizehn neuen Werken führt Philipp Fürhofer zwei Themenkreise mit spannungsreichen Leuchtobjekten und Assemblagen zusammen, denen bereits seit geraumer Zeit sein künstlerisches Interesse gilt. Einerseits sind dies atmosphärische Landschaftspanoramen, die einem der Bühnenbilder entsprungen sein könnten, mit denen Fürhofer Opernbesucher in ganz Europa begeistert: rhythmische Lichtschaltungen setzen die Szenerien in dramatische Farbstimmungen und sorgen für überraschende Durch- wie Aufsichten. Andererseits nehmen sich seine Werke dem menschlichen Körper an: überlebensgroße, gemalte Umrisse erscheinen und nehmen durch ihre Fortsetzung in überraschenden Materialien eindrucksvoll Form an. Eine Identität wird den Protagonisten auf den ersten Blick indes nicht verliehen – selten ist ein Kopf, nie ein gesamtes Antlitz auszumachen.

In den meisten der ausgestellten Arbeiten, die allesamt 2017 entstanden, verschränkt der Künstler diese beiden Themenfelder, so auch im Falle des titelgebenden Werkes Walpurgisnacht II. Wenn das Licht ausgeschaltet ist, nimmt ein wunderbar-malerischer, männlicher Torso die gesamte Bildfläche ein. Sobald der Kasten erleuchtet wird, mutieren die gemalten wie plastischen Haare zum Geäst zweier Baumgruppen, die an den Seiten des Werkes erscheinen. Obschon stets nur Körperfragmente zu sehen sind, dringen wir durch diese Verschränkung zweier Bildwelten doch in eine geradezu psychologische Dimensionen vor.

Denn ähnlich den Rückenfiguren, die sich in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts ausbildeten, hat Fürhofer eine Reihe von Identifikationsfiguren geschaffen, auf die sich anhand der zugeordneten Landschaften gleichermaßen persönliche wie gesellschaftliche Sehnsüchte projizieren lassen. Sie verkörpern den damaligen wie heutigen Wunsch nach individuellem Empfinden sowie der Abwendung von einer industrialisierten Gesellschaft, die in Fürhofers Werken mehr als präsent ist. Die Landschaften werden zum emotionalen und intellektuellen Resonanzraum – ebenfalls ein Phänomen des 19. Jahrhunderts, das eng mit dem Entstehen der deutschen Nation verbunden ist. Die besondere, identitätsstiftende Rolle des deutschen Waldes spiegelt Fürhofer in zahlreichen Werken der Ausstellung, darunter Walpurgisnacht I, Tauwetter und Gedankenwald.

Trotz dieser Verwurzelung in der kunsthistorischen Tradition könnte Fürhofers Ansatz nicht zeitgenössischer sein. Stets offenbaren die Arbeiten das Geheimnis ihrer Wirkmacht. Die auf dem Boden platzierten Schaltkästen und herausschauenden Kabellagen machen die Steuerungsmechanismen der Illusionsmaschinen sichtbar. Nie verdecken die kulissenartig ausstaffierten Kästen die enthaltenen Leuchtmittel. Und auch die banalen Materialen sind stets zu erkennen.

Bis zum 25. Februar 2018 läuft die Einzelausstellung Philipp Fürhofer. [DIS]CONNECT in der Schirn Kuntshalle, Frankfurt am Main. Für die Ausstellung Du bist Faust. Goethes Drama in der Kunst, die vom 23. Februar bis 29. Juli 2018, in der Kunsthalle, München stattfindet hat der Künstler einen bühnenartigen Ausstellungsparcours entwickelt.

Philipp Fürhofer wurde 1982 in Augsburg geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Vernissage: Freitag, 16. Februar 2018, 18:00 – 21:00 Uhr.

Ausstellungsdaten: Freitag, 16. Februar bis Samstag, 7. April 2018

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Bildunterschrift: Philipp Fürhofer, Evaporated Blue, 2017 / Courtesy the artist and Galerie Judin, Berlin

Ausstellung Philipp Fürhofer – Galerie Judin | Contemporary Art – Kunst in Berlin – ART at Berlin

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