post-title Pamela Rosenkranz | Alien Blue | Sprüth Magers Berlin | 16.09.-11.11.2023

Pamela Rosenkranz | Alien Blue | Sprüth Magers Berlin | 16.09.-11.11.2023

Pamela Rosenkranz | Alien Blue | Sprüth Magers Berlin | 16.09.-11.11.2023

Pamela Rosenkranz | Alien Blue | Sprüth Magers Berlin | 16.09.-11.11.2023

bis 11.11. | #4022ARTatBerlin | Sprüth Magers Berlin präsentiert ab 16. September 2023 die Einzelausstellung „Alien Blue“ der Künstlerin Pamela Rosenkranz.

Ein verführerisches und überirdisches blaues Licht strahlt aus dem Window, dem versenkten und hohen Ausstellungsraum von Sprüth Magers in Berlin, der es den Besuchern ermöglicht, die ausgestellten Werke rund um die Uhr von der Straße aus zu betrachten. Die spektakuläre Farbe, genauer gesagt die Wellenlängen, die von Pamela Rosenkranz‘ Alien Blue Windows ausgehen, durchdringen den gesamten Raum und strömen aus dem Gebäude heraus. Monika Sprüth und Philomene Magers freuen sich, eine Einzelausstellung der Künstlerin ankündigen zu können, in der fünf einzigartige Werke aus ihrer verlockenden Serie zusammen mit einer Auswahl an filigranen Kirigami-Arbeiten auf Papier gezeigt werden.

Vier große und eine kleinere leuchtende Arbeit säumen die holzgetäfelte Wand. Aus der Ferne scheinen sie in der Architektur der Galerie zu versinken, während sie aus der Nähe deutlich in den Raum hineinragen. Die Formen erinnern an umgedrehte Spitzbogenfenster in gotischen Kirchen und entsprechen immer einem realen Fenster in einem – modernen oder historischen – Gebäude irgendwo auf der Welt. Die Lichtarbeiten weisen eine ungewöhnliche Leuchtdichte auf, die dem Raum und seinem Äußeren eine fremde Atmosphäre verleiht.

Die Farbe Blau, die viele Erzählungen hervorruft, hat eine lange Geschichte in der Kunst, vom Lapislazuli in den Gemälden der Renaissance bis zum International Klein Blue des Postmodernisten Yves Klein. Sie umgibt uns im Himmel und in den Ozeanen; sie ist das erste synthetisch hergestellte Pigment. Rosenkranz verweist hier auf das blaue Licht, das von technischen Geräten erzeugt wird und das in unserem Leben allgegenwärtig geworden ist, da es den Melatoninspiegel des Körpers aus dem Gleichgewicht bringt und unseren zirkadianen Rhythmus stört. Die Alien Blue Windows sind – ähnlich wie die meisten digitalen Bildschirme – mit energieeffizienten LEDs hintergrundbeleuchtet. Die hinter einer Spannleinwand installierten LEDs verleihen den Kunstwerken eine glühende Haut, die an das vertraute, absorbierende Leuchten erinnert, das von den flachen Oberflächen ausgeht, die unsere Gesichter die meiste Zeit des Tages beleuchten und uns in die unzähligen digitalen Fenster des Internets ziehen.

Ausgehend von der Evolution unseres Sehvermögens geht unsere Vorliebe für Blau auf die Wassertiere zurück, die als erste lichtempfindlich wurden. Der kurzwellige Bereich der elektromagnetischen Strahlung von Blau durchdringt das Wasser und macht es zu der Farbe mit dem größten für das menschliche Auge wahrnehmbaren Tonumfang. In Rosenkranz‘ Arbeiten kollidiert ein rein synthetisches Blau mit den umgebenden natürlichen Lichtverhältnissen und passt sich diesen an. In Rosenkranz‘ Arbeiten kollidiert ein rein synthetisches Blau mit den umgebenden natürlichen Lichtverhältnissen und passt sich diesen an. Indem sie die Überschneidungen und Wechselspiele zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen erforschen, verwischen die Arbeiten diese Unterscheidungen und schaffen eine faszinierende sensorische Erfahrung.

Als die ersten Tiere vom Wasser auf das Land wechselten, übersetzten sich ihre gewundenen Schwimmbewegungen in die gewundene Fortbewegung ihrer terrestrischen Nachfahren – die Gangart der Meeres- und Landtiere wird durch ihre schuppigen Körper unterstützt. In Anlehnung an Rosenkranz‘ Healer – eine Roboterschlange mit reflektierender Kirigami-Haut – setzt die Künstlerin mit ihrer neuen Serie Healer Scrolls ihre Auseinandersetzung mit dem archaischen Bild der Schlange fort. Das mit Heilkräften ausgestattete Tier steht für den schmalen Grat zwischen Leben und Tod; sein Gift gilt als wirksame Medizin, die ebenso nützlich wie gefährlich ist. In Anlehnung an alte Kirigami-Schnitte und -Faltungen zeigen die Arbeiten auf Papier ein Muster, das den Schuppen einer Schlange ähnelt und mit uralten Annahmen und tief verwurzelten evolutionären Ängsten spielt. Sie verweisen auf die historischen Papierrollen, die zum Speichern von Informationen verwendet wurden, und auf die Bewegung, die notwendig ist, um sich in der schier endlosen Fülle des Internets zurechtzufinden, was eine weitere Ebene der Intrige darstellt.

Die ausgestellten Werke sind eine Erkundung der Wahrnehmung – von unserer fernen evolutionären Vergangenheit bis zu unserem heutigen digitalen Zeitalter. Rosenkranz‘ vielschichtige Arbeiten spiegeln die Rolle der Architektur in ihrer Praxis wider, indem sie mit Platzierung, Perspektive und räumlicher Tiefe spielt und sich mit komplexen Fragen rund um die menschliche Existenz auseinandersetzt.

Rosenkranz‘ monumentale Skulptur Old Tree, die den menschlichen Wunsch untersucht, unsere Umgebung zu vermenschlichen, um sie zu verstehen, wurde für den dritten High Line Plinth Auftrag ausgewählt und ist bis Herbst 2024 zu sehen.

Pamela Rosenkranz (*1979, Uri, Schweiz) lebt und arbeitet in Zürich. Ausgewählte Einzelausstellungen: Kunsthaus Bregenz (2021), Kreuzgang Fraumünster, Zürich (2018), GAMeC, Bergamo (2017), Fondazione Prada, Mailand (2017), Kunsthalle Basel (2012), Centre d’Art Contemporain, Genf (2010) und Swiss Institute, Venedig (2009). Pamela Rosenkranz nahm an mehreren großen internationalen Gruppenausstellungen teil, darunter der Okayama Art Summit (2019) und die 15. Biennale de Lyon (2019). Ihr Projekt Our Product wurde 2015 für den Schweizer Pavillon auf der 56. Internationalen Kunstausstellung der Biennale Venedig ausgewählt. Jüngste Gruppenausstellungen fanden im Kunstmuseum Winterthur und MIT List Visual Arts Center, Cambridge (beide 2022), Schinkel Pavillon, Berlin (2021), Institute of Contemporary Art, Los Angeles (2021), Sharjah Art Foundation, Sharjah (2020), MMK – Museum für Moderne Kunst, Frankfurt (2019), Garage Museum for Contemporary Culture Moskau (2019), Musée National d’Art Moderne – Centre Georges Pompidou, Paris (2019), Institute of Contemporary Art, Boston (2018), Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk (2017) und Museo Espacio, Aguascalientes (2016).

Vernissage: Freitag, 15. September 2023, 18 – 21 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 16. September 2023 – Samstag, 11. November 2023

Sonderöffnungszeiten Berlin Art Week: Samstag & Sonntag, 16. & 17. September, 11–18 Uhr

Zur Galerie

 

 

Bildunterschrift: Pamela Rosenkranz, House of Meme, Installationsansicht, Kunsthaus Bregenz, Bregenz, 17. April – 4. Juli, 2021, © Pamela Rosenkranz, Kunsthaus Bregenz, Photo: Markus Tretter

Ausstellung Pamela Rosenkranz – Sprüth Magers Berlin | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Galerien Berlin | ART at Berlin

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