bis 25.01. | #4519ARTatBerlin | Galerie Schindler in Potsdam zeigt ab 28. November 2024 die Ausstellung FRAMEWORKS der Künstlerin Nicole Heinzel.
„In meiner Arbeit suche und erforsche ich verborgene, mehrdeutige und fragmentierte Teile und Aspekte der Realität – eine Art unbeschreibliche „Essenz“, die sich, wenn ich Glück habe, ab und zu offenbart. Durch verschiedene Methoden der Verfremdung und Abstraktion, manchmal gefühlte alchemische Mutationen, analoge und digitale „Filterprozesse“, sowie durch Fotografie, Film, Skizzen und häufiges Schauen mit halbgeschlossenen Augen entdecke ich manchmal dieses Unbeschreibliche, das ich suche.
Methoden zur Verfremdung/Abstraktion: Ich drehe Motive um, vertausche Hintergrund und Vordergrund, reduziere Informationen wie Farbe, Form, Tiefe und Detail. Durch Dekonstruktion und Rekonstruktion spiele ich mit Licht und Dunkelheit, transformiere Raum in Masse, oft durch digitale Bearbeitung oder das Zerschneiden. Ich drehe z.B den Kontrast auf Extremwerte hoch und studiere Motive im Negativen.
Die Naturspielt eine wichtige und ursprüngliche Rolle, da sie als perfektes Portal zu diesen verborgenen Welten dient. Ich arbeite mit grundlegenden Formen. Ich konzentriere mich auf die positiven und negativen organischen Formen der Pflanzen, deren Blätter, gefundene Objekte wie Steine oder Federn, Bäume, Wiesen, Wälder, Wasserflächen, Wolken, Gebirge und Landschaften – und vor allem interessieren mich die leeren Räume dazwischen, die ich auch manchmal als positive Formen darstelle, sodass nichts etwas wird. Raum wird zur Masse. Auch das, was nicht gemalt wird, ist von großer Bedeutung: Präsenz durch Abwesenheit. Schatten wird oft zum dritten Element. Licht + Masse = Wirkung.
Der Titel dieser Ausstellung „FRAMEWORKS“, bezieht sich auf die von mir gesetzten Parameter oder Rahmenbedingungen, die ich für meine Arbeit setze. Die Frameworks, – man könnte sie auch Regeln, Gerüste oder Skelette nennen – sind wie eine verborgene Struktur, an der ich meine Arbeit hängen oder orientieren kann, vielleicht wie ein Kleiderständer oder ein Wegweiser, ein Kompass, der mich in meiner Praxis leitet, aber auch eine Art Zaumzeug und Zügel, die mir etwas Kontrolle und Halt geben.
Diese selbst gesetzten Frameworks verhindern, dass ich mich verliere, weil ich als Künstlerin unendliche Möglichkeiten habe. Eines der Frameworks ist, nur das zu verwenden, was direkt vor mir ist. Nicht zu tief nach Dingen zu graben, weil ich zu viel entdecken werde, und dann zu viel überflüssiger Kram hineingepackt wird. Es ist nicht möglich, alles zu verarbeiten. Das Hier und Jetzt und die Kunst selbst, reichen völlig aus.
Diese Frameworks sind mein Anker und schaffen Intention in meiner Arbeit. So leite ich meine Erkundung in einem fokussierten Raum, rufe das „Wesentliche“ hervor und blende vieles aus.“
Nicole Heinzel, 2024
Vernissage: Donnerstag, 28. November 2024, 19:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Donnerstag 28. November 2024 – Samstag, 25. Januar 2025
Bildunterschrift Titel: Nicole Heinzel, #4/22, 2024, Öl und Medium 5 auf Leinwand, 160 x 120 cm
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