post-title Martina Wolf | Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions | Daniel Marzona | 11.02.-21.02.2017

Martina Wolf | Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions | Daniel Marzona | 11.02.-21.02.2017

Martina Wolf | Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions | Daniel Marzona | 11.02.-21.02.2017

Martina Wolf | Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions | Daniel Marzona | 11.02.-21.02.2017

bis 21.02. | #1061ARTatBerlin | Daniel Marzona zeigt seit dem 14. Januar 2017 das Ausstellungsformat „Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions“ und nun mit der Künstlerin Martina Wolf den dritten Teil der Ausstellung.

Daniel Marzona zeigt im dritten Teil der Ausstellungsreihe Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions Arbeiten von Martina Wolf. Es werden drei Video-Projektionen zu sehen sein, die die Künstlerin extra für den Ausstellungsraum bearbeitet hat, ergänzend dazu zwei Fotoarbeiten. Wall works – Wandarbeiten, die Wand arbeitet, die Wand funktioniert – die vielen Aspekte dieser Wortkombination finden sich auch in den Arbeiten von Martina Wolf. Ihre Projektionen sind im wahrsten Sinne des Wortes wandbezogen: Sie legen sich auf die Wand, sie fordern die Wand, sie wird vereinnahmt, arbeitet mit und funktioniert als Bildteil.

Die Videoarbeit Transformatoren-Haus-Wand / Neonlicht zeigt eine Hauswand mit großen verschiedenfarbig gemalten Flächen, aufgenommen in der Moskauer Innenstadt. Es sind Spuren übermalter Graffitis, die von offizieller Seite nicht geduldet und zur Entfernung mit Öl- und Dispersionsfarben in verschiedenen Tönen überstrichen werden. Wolfs Medienkunstwerke entstehen sukzessive. Zuerst hat sie einige der übermalten Hauswände in Moskau Teil für Teil fotografiert und am Rechner zu Großbildern zusammengefügt. Über die Helligkeitsstufen einer Wandfotografie wird als Videoebene die Aufnahme einer immer wieder neu aufglühenden und verlöschenden Leuchtstoffröhre gelegt. Mit der Veränderung entsteht das eigentliche Videobild: Die Farben der Wand flackern rhythmisch im Licht der gestörten Lampe. Diese einfache Verbindung von Statik und Dynamik ist charakteristisch für Wolfs Arbeiten.

In der Projektion Wand / Folie ist die farblich gestaltete Rückwand eines Offenbacher Einkaufszentrums mit den hausmeisterlichen Ausbesserungen und Übermalungen von Graffiti zu sehen. Weitere Zierkreise der Wand hat die Künstlerin gesondert fotografiert und auf Folie gedruckt. Als Wandfries werden sie neben der Projektion in den Ausstellungsraum montiert. Wolf setzt auch gedruckte Wandreproduktionen unter ihre Videoprojektionen, ebenso reproduzierte Objekte, als Double arrangiert. Zu den statischen Ebenen der Wand montiert Wolf das Filmmotiv einer vom Wind leicht bewegten Kunststofffolie. Das zusammengeknäulte Stück bewegt sich kaum merklich im Wind, bis es schließlich aus dem Bild geweht wird. Über die Verflechtung verschiedener Ebenen, von realen Räumen und Bildillusionen spielt sie mit der Wahrnehmung des Betrachters, der das Gesehene mit der Realität zusammenzieht.

Ein weiteres Thema der Künstlerin ist das Motiv des Fensters, als Rahmen zwischen Innen und Außen. Die Videoarbeit Haus / Fenster / Kasachstan entstand in einer Wohnung in Almaty, der Hauptstadt von Kasachstan. Durch zwei hintereinanderliegende geöffnete Fenster ist das gegenüberliegende Haus zu sehen: ein Plattenbau aus Sowjetzeiten. Die von den Bewohnern individuell geprägten Fenster bilden den Kontrast zur monotonen Architektur. Das dreiteilige Videobild entsteht aus dem direkten Ausblick und den Spiegelungen der beiden Fensterscheiben. Die langsame Bewegung der Fensterflügel verschiebt die Spiegelbilder des Hauses und seiner Umgebung im Bildausschnitt. Je nachdem, wie weit sich die Fensterflügel bewegen, ermöglichen sie einen Blick über die direkte Aussicht hinausgehend. Sie lassen das Gebäude in seiner räumlichen Perspektive und die umliegenden Häuser und Bäume aufscheinen. Die nacheinander sichtbaren Eindrücke muss der Betrachter zu einer eigenen Vorstellung verbinden.

Martina Wolf wurde in Wurzen (Sachsen) geboren. In der Projektklasse für Neue Medien von Lutz Dammbeck an der Hochschule für Bildende Künste Dresden schloss sie 2005 ihr Meisterschülerstudium ab. Sie hatte Einzelausstellungen unter anderem im Museum Bad Arolsen (2016) und im Kunstverein Rostock (2015). Ausgewählte Gruppenausstellungen sind: jetzt hier – Staatliche Kunstsammlungen – Dresden (2013); Playing the City 2 – SCHIRN Kunsthalle – Frankfurt am Main (2010). Wolfs Arbeiten befinden sich in verschiedenen Sammlungen, darunter Staatliche Kunstsammlungen Dresden; National Centre for Contemporary Arts, Moskau: Städtische Galerie Dresden; Kunstsammlung der Dresdner Bank / Commerzbank AG, Frankfurt am Main. Sie lebt und arbeitet vorwiegend in Frankfurt am Main.

Vernissage: Freitag, 10. Februar 2017, 18:00 bis 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 11. Februar bis  Dienstag, 21. Februar 2017

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Bildunterschrift: Martina Wolf, Film Still: Wand / Folie, 2013, Video Installation
courtesy of the artist and Daniel Marzona, Berlin

Ausstellung Martina Wolf – Daniel Marzona – Kunst in Berlin ART at Berlin

 

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