post-title Kyungmi Shin | Fly to India for Gold … | 68projects | 13.01.-24.02.2024

Kyungmi Shin | Fly to India for Gold … | 68projects | 13.01.-24.02.2024

Kyungmi Shin | Fly to India for Gold … | 68projects | 13.01.-24.02.2024

Kyungmi Shin | Fly to India for Gold … | 68projects | 13.01.-24.02.2024

bis 24.02. | #4153ARTatBerlin | 68 projects zeigt ab 13. Januar 2024 die Ausstellung Fly to India for Gold, Ransack the Ocean for Orient Pearl, der Künstlerin Kyungmi Shin.

68projects by KORNFELD freut sich, unsere neue Ausstellung Fly to India for Gold, Ransack the Ocean for Orient Pearl von Kyungmi Shin, die am 13. Januar 2024 eröffnet, anzukündigen.

In den in Berlin gezeigten Arbeiten erforscht Kyungmi Shin auf spannende Weise miteinander verbundeneErzählungen, die die Geschichte Deutschlands und Asiens organisch ineinander übergehen lassen. Im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens steht die sorgfältige Schichtung verschiedener Elemente, die sie aus dem reichhaltigen Geflecht des kulturellen Austauschs gewinnt. In einer Zeit, in der Diskussionen über kulturelle Aneignung geführt werden, ist Shins Arbeit ein Beispiel für kulturelle Wertschätzung. Durch die Gegenüberstellung von Elementen aus verschiedenen Kulturen – von denen ihr einige fremd sind – gelingt es ihr, auf sensible und kreative Weise einen bedeutungsvollen Dialog über interkulturellen Austausch zu schaffen, wobei viel ältere globale kulturverbindende Interaktionen widerspiegelt werden.

Im Mittelpunkt von Shins Arbeit steht die umfangreiche Porzellansammlung von August dem Starken in Dresden, die rund 29.000 Objekte umfasst. Sie lässt sich von der Geschichte dieser Sammlung inspirieren, die heute in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden zu sehen ist. Während ihrem Aufenthalt in Deutschland im Jahr 2022 fotografierte sie diese Porzellanobjekte und integrierte sie nun in ihre Kunstwerke für die kommende Ausstellung.

Shins künstlerischer Prozess umfasst die Arbeit mit einer Software zur Fotobearbeitung. Sie nimmt eingescannte Bilder von Chinoiserie-Tapeten, welche die europäische Faszination des Fernen Ostens widerspiegeln, und überlagert diese Bilder dann digital mit den Fotografien von Porzellanobjekten aus dem Dresdner Museum. Vor dem Druck malt Shin digital die dritte Ebene, auf der sie mythologische Figuren aus der koreanischen Kultur abbildet. Nach dem Druckvorgang trägt sie schließlich Acrylfarbe über die digitale Linienmalerei auf. Diese Schichtungstechnik dient dazu, verschiedene Erzählungen nebeneinander zu stellen und miteinander zu verweben, wodurch ein visuell faszinierendes und konzeptionell reiches Sinngeflecht entsteht.

In Shins visueller Sprache zeigt die unterste Schicht Chinoiserie-Tapeten, die eine europäische Fantasie über die fernöstliche Landschaft darstellen, die hauptsächlich in chinesischen Malerwerkstätten des 18. und 19. Jahrhunderts erstellt wurden. Die mittlere Ebene zeigt Porzellanobjekte – eine Verkörperung des chinesischen Erfindungsreichtums, der auf die europäische Ästhetik zugeschnitten ist. Die oberste Ebene schließlich zeigt Linienmalereien, die authentische und doch sagenhafte asiatische Fantasien darstellen und mächtige Fabelwesen aus der koreanischen Folklore einbeziehen.

Das von der Künstlerin gewählte Format, eine traditionelle koreanische Landschaft, verleiht ihrem Werk eine weitere Bedeutungsebene. Die Gegenüberstellung der fantastischen asiatischen Landschaft in einer ovalen Form, die an europäische Porträts erinnert, und der langen vertikalen Form, die für koreanische Landschaftsformate charakteristisch ist, verdeutlicht die Komplexität der kulturellen Hybris.

Shin erforscht die Vernetzung der Welt und hinterfragt, wie die Bewegung von Waren, Objekten und Kapital unsere Wahrnehmung beeinflusst. Ihre Arbeit dient als Reflexion über die historische Dynamik der Macht und kritisiert den Profit der westlichen Welt vom globalen Süden. Während sie als koreanische Künstlerin, die in den USA lebt, die Vielfalt ihrer eigenen kulturellen Identität e kundet, vermeidet Shin in ihrer Kunst spezifische Machtdynamiken und konzentriert sich stattdessen auf die Vielfalt, Komplexität und Hybridität, die sich aus dem globalen Austausch ergeben.

In Anbetracht ihrer Umgebung in Deutschland setzt sich Shin mit der europäischen Geschichte und ihrer Wahrnehmung Asiens auseinander. Sie enträtselt die Ursprünge der Exotisierung anderer Kulturen, die sie bis nach Europa zurückverfolgt. Letztlich wird Kyungmi Shins Arbeit zu einer faszinierenden Reflexion über kulturelle Schnittpunkte, wobei die Betrachter*innen dazu eingeladen werden, über die komplexen Verbindungen nachzudenken, die verschiedene Erzählungen über Zeit und Raum hinweg miteinander verknüpfen.

Die KORNFELD Galerie Berlin begrüßte Kyungmi Shin als Stipendiatin der Villa Aurora & Thomas Mann Haus Berlin im Rahmen von 68projects by KORNFELD, dem Residenzprogramm der KORNFELD Galerie Berlin, am 17. Oktober 2023. Die Künstlerin hat bis Ende November in Berlin gelebt und gearbeitet. Dies ermöglichte ihr, die Berliner Kunstszene kennenzulernen und somit künstlerische Prozesse, Begegnungen und Kollaborationen zu fördern, welches in der Eröffnung der Einzelpräsentation bei 68projects by KORNFELD, dem Projektraum von KORNFELD Galerie Berlin, am 13. Januar 2024, gipfelt.

Shin wurde in Busan geboren, einer Stadt in der südlichen Küstenregion der koreanischen Halbinsel. Ihre Wurzeln sind mit einer einzigartigen Geschichte verflochten. Als Tochter eines calvinistischen christlichen Pfarrers wuchs sie in einem Umfeld auf, das traditionell als Hochburg des Buddhismus gilt. Die Geschichte von Shins Leben entfaltet sich mit ihrer späteren Emigration in die Vereinigten Staaten weiter. Dieser transkontinentale Wechsel diente als eindrucksvoller Hintergrund für ihre sich entwickelnde künstlerische Erkundung, in der das Zusammentreffen verschiedener kultureller Elemente weiterhin ihren kreativen Ausdruck prägt. Dieses Nebeneinander religiöser und kultureller Einflüsse spiegelt Shins persönliche Reise als ständige Außenseiterin wider, die sich mit den komplexen Aspekten ihrer Identität im Bereich des Glaubens und der Ethnie auseinandersetzt.

Kyungmi Shin, eine bildende Künstlerin, die in den Bereichen Malerei, Bildhauerei und Fotografie arbeitet, erwarb 1995 ihren MFA an der UC Berkeley. Ihr vielseitiges Werk wurde in renommierten Institutionen wie dem Berkeley Art Museum, dem Sonje Art Museum (Korea), dem Japanese American National Art Museum (Los Angeles, CA) und dem Torrance Art Museum (Torrance, CA) ausgestellt, und ihre Werke sind in der Sammlung des Los Angeles County Museum of Art (LACMA) vertreten. Im nächsten Jahr wird Kyungmi Shin eine Einzelausstellung bei Sperone Westwater haben.

Shin wurde mit mehreren Stipendien ausgezeichnet, darunter das California Community Foundation Grant, das Durfee Grant, das Pasadena City Individual Artist Fellowship und das LA Cultural Affairs Artist in Residence Grants. Ihr künstlerisches Schaffen geht über Galerien hinaus und umfasst mehr als 20 öffentliche Kunstwerke. Im Jahr 2018 wurde ihre jüngste öffentliche Videoskulptur in der Netflix-Zentrale in Hollywood, Kalifornien, installiert.

Sie wird von der Galerie Various Small Fires, Los Angeles / Dallas / Seoul, vertreten.

Vernissage:  Samstag, 13.  Januar 2024, 18 – 21 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 13. Januar bis Freitag, 24. Februar 2024

Künstlergespräch: Mittwochs, 14 Februar, 2024, 18:30 Uhr

Zur Galerie

 

 

Bildunterschrift Titelbild: Kyungmi Shi, courtesy of 68 projects

Ausstellung Kyungmi Shi – 68 projects | Zeitgenössische Kunst Berlin Galerien | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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