bis 14.01.2023 | #3690ARTatBerlin | Galerie Max Hetzler zeigt ab 11. November 2022 (Vernissage: 11.11) die Ausstellung des Künstlers Hans Hartung.
Wir freuen uns, Sie auf Hans Hartung, eine Ausstellung mit Werken des deutsch-französischen Künstlers aus sieben Jahrzehnten, in der Galerie Max Hetzler, Potsdamer Straße 77–87, in Berlin aufmerksam machen zu dürfen.
Als künstlerischer Erneuerer wurde Hans Hartung (1904–1989) für seinen Beitrag zur europäischen Nachkriegsmalerei bekannt. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als abstrakter Künstler tätig, entwickelte er nach 1945 einen dynamisch-gestischen Stil und wurde zu einem der wichtigsten Vertreter des europäischen Informel. Sein Werk zeichnet sich durch spontane, emblematische Kompositionen aus, die das Zusammenspiel von Farbfeld und Linie erkunden.
Diese Ausstellung bietet die Gelegenheit, den außergewöhnlichen Lebensweg eines Künstlers neu zu entdecken, der Europa bereiste, bevor er sich 1936 in Paris niederließ, um während des Zweiten Weltkriegs gegen die Nationalsozialisten zu kämpfen. Nachdem er 1944 im Kampf schwer verwundet worden war, sah sich Hartung angesichts der Folgen dieses traumatischen Konflikts am Boden zerstört. In den 1950er Jahren wurde er jedoch zu einer zentralen Figur der Abstraktion auf internationaler Ebene und gewann 1960 den Grand Prix der Biennale von Venedig – für eine Ausstellung seiner Arbeiten im französischen Pavillon.
In dieser umfassenden Schau zu Hans Hartung in Deutschland, der ersten seit der ihm gewidmeten Ausstellung Hans Hartung: Spontanes Kalkül, im Museum der bildenden Künste in seiner Geburtsstadt Leipzig im Jahre 2007, sind Werke aus allen Epochen, in allen Techniken und mit sämtlichen Experimenten von Hans Hartung zu sehen: von den figurativen Aquarellen und informellen Tuschen der 1920er Jahre über die explosiven Sprühbilder der 1980er Jahre bis hin zu seinem letzten Bild (T1989-N10), das eine Woche nach dem Fall der Berliner Mauer entstand.
Die Ausstellung, die etwa fünfzig Werke und eine Auswahl an Memorabilia aus seinem Archiv umfasst, bietet die Gelegenheit, die außergewöhnliche Vielfalt seines Werks zu sehen, das von einer kunstvollen Mischung aus Leidenschaft und meisterlicher Gestik geprägt ist. Dies zeigt sich in den spektakulären, atmosphärischen Werken der 1960er Jahre, den gewaltigen Bildlinien der 1970er
Jahre und in der Energie der riesigen Pinselstriche der 1980er Jahre. In seinen Arbeiten auf Papier gelangte Hartung in den 1920er Jahren zu einem ungegenständlichen Stil mit einem grafischen Spiel von schwarzen Linien auf hellem Grund, das oft an chinesische Tuschezeichnungen erinnert. Der Betrachter lernt auch einige von Hartungs weniger bekannten Techniken und Medien kennen, vor allem seine Acrylbilder auf Barytkarton, die durch ihre glänzende, glatte und kontrastreiche Erscheinung manchmal an Pop Art erinnern. Die Werke sind numerisch und fortlaufend betitelt und geben einen Einblick in die Fragestellungen, mit denen sich der Künstler jeweils beschäftigte. Ein außergewöhnliches Werk innerhalb der Ausstellung ist T1945-1, ein zweiseitiges Gemälde, das seit seiner Entstehung nur ein einziges Mal gezeigt wurde. Es besteht sowohl aus einem Bild von 1938 als auch aus seinem ersten Werk von 1945, das er am Tag nach dem Verlust seines Beins infolge einer schweren Verwundung malte.
Diese Ausstellung ist eine Zusammenarbeit zwischen der Galerie Max Hetzler, der Hartung-Bergman-Stiftung, Perrotin und dem Sprengel Museum Hannover.
Hans Hartung (1904–1989) wurde 1904 in Leipzig geboren und starb 1989 in Antibes, Frankreich. Das Werk des Künstlers wurde in Einzelausstellungen in internationalen Institutionen gezeigt, darunter im Musée d’Art Moderne de la Ville, Paris (2019); Kustmuseum Bonn (2018); Museum für Gegenwartskunst, Siegen (2016); Centro Cultural Banco do Brasil, São Paulo (2014); Roma Istituto Nazionale per la Grafica, Palazzo Polo, Rom (2013); Musée des Beaux-Arts de Vannes (2011); Musée d’Art et d’Histoire, Genf (2011); Bibliothèque National de France, Paris (2010); Fondation Maeght, Saint-Paul-de-Vence (2008); Kunsthalle zu Kiel (2008); Museum der bildenden Künste, Leipzig (2007); National Art Museum of China, Peking (2005, reiste zum Nationalmuseum, Nanjing); Gemeentemuseum, Den Haag (2004); Museum Ludwig, Köln (2004); Musée d’Art et d’Histoire, Belfort (2003, reiste auch zum Musée du Château des Ducs de Wurtemberg, Montbéliard); Galleria d’Arte Moderna, Turin (2000); Tate Britain, London (1996); Musée Unterlinden, Colman (1989); Musée Picasso, Antibes (1987); Städtische Kunsthalle, Düsseldorf (1981, reiste auch zur Staatsgalerie Moderner Kunst, München); Georges Pompidou, Paris (1977); The Metropolitan Museum of Art, New York (1975); Wallraf-Richartz-Museum, Köln (1974, ging auch an die Nationalgalerie Berlin und die Städische Galerie I’m Lenbachhaus, München); und Museum of Fine Arts, Houston (1969, ging auch an das Musée du Québec und das Musée d’Art Contemporain, Montreal), u.v.m.
Hans Hartungs Werke befinden sich unter anderem in den Sammlungen der Albright-Knox Art Gallery, Buffalo; des Art Institute of Chicago; des Centre Pompidou, Paris; der Courtauld Gallery, London; des Hammer Museum, Los Angeles; des Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C. Kunstmuseum Basel; Nasjonalmuseet, Oslo; Musée d’Art Moderne de la Ville, Paris; Museo Nacional Centro de Arte Reine Sofía, Madrid; Museum Folkwang, Essen; Tate, London; The Metropolitan Museum of Art, New York; The Museum of Modern Art, New York; und The Solomon R. Guggenheim Museum, New York.
Vernissage: Freitag, 11. November 2022 – 18:00 bis 20:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 11. November – Samstag, 14. Januar 2023
Zur Galerie
Bildunterschrift: Hans Hartung, T1975-K47, 1975 Photo: Claire Dorn
Ausstellung Hans Hartung – Galerie Max Hetzler | Contemporary Art – Zeitgenössische Kunst in Berlin – Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin