post-title Bram Braam | METRO | galerie burster | 18.10-20.12.2019

Bram Braam | METRO | galerie burster | 18.10-20.12.2019

Bram Braam | METRO | galerie burster | 18.10-20.12.2019

Bram Braam | METRO | galerie burster | 18.10-20.12.2019

bis 20.12 | #2600ARTatBerlin | galerie burster zeigt ab 18. Oktober 2019 die Ausstellung METRO des niederländischen Künstlers Bram Braam.

Die Galerie präsentiert die zweite solo show des niederländischen Künstlers Bram Braam (*1980) in der galerie burster berlin.

Bram Braams Werk scheint von einer bemerkenswert greifbaren Komplexität geladen, sowohl in der materiellen Vielfalt seiner Arbeiten als auch in dem, was dem schöpferischen Akt selbst vorausgeht. Das Konzept der Utopie erweist sich als der grundlegende Interpretationsschlüssel, der ein breiteres Verständnis von Braams Werk ermöglicht und die Verflechtungen, die seine Werke ausmachen entwirren kann. Das Wort Utopia leitet sich etymologisch aus dem Griechischen ū =’non‘ und tópos =’Ort‘ ab und hat daher die verborgene Bedeutung eines Nicht-Ortes. Dieser Nicht-Ort ist ein nicht existierender Ort, eine imaginäre Architektur, die Vision einer nicht zukunftsweisenden Aussicht.

ART-at-Berlin---Courtesy-galerie-burster---Bram-Braam--2019

Bram Braam, METRO #2, 2019, steel, plastic, spray paint, wood,137 x 53 x 6 cm

Innerhalb dieses Konzepts dreht sich in Braams Arbeiten alles um wiederverwertete Materialien, gefundene Objekte, Teile von Möbelstücken, Fragmente von Stadtmauern und all jenen Elementen, die exemplarisch für eine konstruktivistische Historizität stehen können, die nicht nur konstruktiv, sondern auch semantisch verstanden wird. Architektur findet sich für Braam in den von Le Courbusier errichteten Gebäuden, in verlassenen Häusern, in den Graffitis und anderen grafischen Hinterlassenschaften unbekannter Passanten. So ist es eine historische Betrachtung auf die Entwicklung seiner Umwelt, auf die sich Braam konzentriert.

In dieser Vielzahl an Fragmenten und Hinweisen, die sich in Braams raumgreifenden Skulpturen ergänzen und vervollständigen, in denen keines der grundlegenden Elemente jemals zufällig, sondern immer sorgfältig ausgewählt wird, lassen sich zwei Trajektorien ausmachen, die dem eingangs beschriebenen Begriff zugrunde liegen: Utopie

Diese beiden Entwicklungsverläufe sind aber keineswegs geradlinig, gekrümmt und wellenförmig, vielmehr bewegen sie sich zwischen Paarungen wie neu und alt, real und nicht-real, zwischen dem was natürlich und künstlich, ursprünglich und umgestaltet, Aufbau und Zerstörung ist.

Bram Braam arbeitet sich in seinen Werken sowohl an der Utopie als umweltpolitischer Utopie funktionalistischer und konstruktivistischer Natur, die den Modernismus des 20. Jahrhunderts prägte, als auch an der Utopie als Nicht-Ort ab.

Es ist ein wahrhaft kompliziertes Verhältnis in dem das, was als ´denkbarer Ort mit eigener erkennbarer Identität gilt, zum Nicht-Ort wird, sobald seine Nutzbarkeit oder seiner Persistenz verfällt und wir gleichzeitig einen Nicht-Ort als einzig denkbaren Ort wahrnehmen.

Ist es bei all dem Nebeneinander verschiedener Baustile, Territorien verschiedener politischen Epochen und urbanen sowie gesellschaftsbezeugenden Symbolen heute überhaupt noch möglich, gänzlich Unberührtes frei von menschlichen Überbleibseln zu finden? Das verworrene Geflecht aus nicht datierbaren Stilelementen welches von Braam immer wieder neu angeordnet wird, beschreibt eben jene Nicht-Ort-Orte, die in seinen Arbeiten zu finden sind.

Dieses Geflecht, diese Überlagerungen, die sich tatsächlich aber als chronologische Handlungsstränge darstellen, finden in den Wandarbeiten des Künstlers eine eindrucksvolle Sprache: Es sind echte Mauern, Fragmente einer Stadt, in der eine in sich ruhende Gelassenheit spürbar ist, die Faszination des Nicht-Ortes als realen Ort, die Absenz von Missbräuchlichkeiten und die gleichzeitige Präsenz leiser Stimmen der Vergangenheit und der Gegenwart, die schon immer eine hypothetische Zukunft utopisch betrachtet haben und auch weiterhin so betrachten werden, um in einer realen Utopie zwischen Trümmern und zerrütteten Mauern irgendwie zurechtzukommen.

Domenico de Chirico, 2019

Bram Braam (*1980 in Sittard, Niederlande) studierte an der Royal Academy of Fine Arts, Den Bosch, Niederlande. Seine Arbeiten wurden bereits in zahlreichen nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. dem Till Richter Museum Schloss Buggenhagen, Deutschland, Torrence Art Museum Los Angeles, USA, Künstlerhaus Bethanien Berlin, Kunsthal Rotterdam, Niederlande, Neuer Berliner Kunstverein, Deutschland und der Deutsche Bank Kunsthalle Berlin. Bram Braam ist Stipendiat des Mondriaan Fonds und lebt in Berlin.

Vernissage: Freitag, 18. Oktober 2019, 19:00 – 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 18. Oktober – Freitag, 20. Dezember 2019

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Bildunterschrift: Bram Braam, METRO #2, 2019, steel, plastic, spray paint, wood, 137 x 53 x 6 cm

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