post-title Biene Feld | WERDEN | Galerie Born Berlin | 07.09.-27.10.2018

Biene Feld | WERDEN | Galerie Born Berlin | 07.09.-27.10.2018

Biene Feld | WERDEN | Galerie Born Berlin | 07.09.-27.10.2018

Biene Feld | WERDEN | Galerie Born Berlin | 07.09.-27.10.2018

bis 27.10. | #2148ARTatBerlin | Galerie Born Berlin zeigt ab 7. September 2018 die Ausstellung WERDEN der Künstlerin Biene Feld. Die Galerie nimmt an der Messe POSITIONS Berlin Art Fair 2018 (27.-30.09.) teil und zeigt dort Martin Assig, Biene Feld und Strawalde.

Werden Im Wort „werden“ steckt viel mehr, als die zwei Silben zunächst vermuten lassen. „Drückt Zukünftiges aus“, schreibt der Duden. Und: „Kennzeichnet ein vermutetes Geschehen“. Hegel bezeichnet das Werden in seiner dialektischen Logik als die Einheit von Sein und Nichts. Sein und Nichts? In der neuen Werkreihe von Biene Feld, in der sie unter den Titel „Werden“ Malerei und Zeichnung zusammenfasst, steckt erst einmal sehr viel „Sein“. Die Bilder sind, sind Erinnerungen an Landschaften, ohne jedoch konkret Landschaft abzubilden. Sie sind, besonders in den Papierarbeiten, die spontaner und experimenteller entstehen als die Gemälde, Kreuzungen von feinen Linien, die, mal horizontal, mal vertikal ein kurviges Gitter über den Papiergrund spannen, das von farbgespritzten Punkten und vom Wasser verlaufenden Flecken flankiert wird. Sie sind abstrakt, es fehlt jede Spur von Menschen, Gegenständen oder Formen, und doch sind sie wie Entsprechungen aus der Natur, sind die Linien, die das Meer durch Wellen zeichnet, sind Hügelkuppen und gestaffelte Berge, sind Trampelpfade zwischen Feldern, Spuren im Schnee, ein Flusslauf oder der Blick auf eine Landkarte, in der Höhenlinien, Straßen und Wanderwege sich durchkreuzen. In den Zeichnungen steckt ein Gefühl von Kontemplation und Reduktion, wie man es von asiatischen Tuschearbeiten kennt. Jeder Strich ist genau richtig, keiner zu viel, keiner zu wenig, jeder bunte Fleck setzt eine Betonung an der richtigen Stelle im Sinne einer ausgewogenen Harmonie. Jede Zeichnung ist Ausdruck einer anderen Perspektive. Mal ist es eine Luftaufnahme, mal Weitwinkel, mal Makro.

Wenn sie von einer Reise kommt, beginnt sie immer erst mit den Kohlezeichnungen, sagt Biene Feld, „damit es rauskommt“. Als würde sie die Wege noch einmal gehen, die sie gelaufen ist, die sich wie auf einer Karte im Gedächtnis eingebrannt haben. Als würde sie noch einmal den Blick in die Weite streifen lassen, wo Berg sich hinter Berg staffelt, Linie hinter Fläche hinter Linie. Die Reisen sind elementar, nicht nur für ihre Arbeit, sondern einfach um zu sein, um eine neue Sicht auf die Dinge zu erlangen. Wenn es dann da ist, wenn die Erinnerung im Unterbewusstsein zu einer Form geworden ist, widmet sie sich der Malerei, mitunter auch parallel. Anders als bei den Zeichnungen, die nicht immer etwas werden müssen, die ohne Ergebnis auch mal zur Seite gelegt werden können, liegt in den Malereien in Öl auf Leinwand immer der Anspruch, dass ein Bild draus wird. Doch wie das Bild wird, weiß Biene Feld im Vorhinein nie. Wohin es sich entwickelt, welche Farben es bekommt – man könnte bei den jüngsten Bildern mit Titeln wie „Garten“, „März“, „Gartenwege“ vielleicht auch sagen, wohin es wächst – ist ein Stück weit dem Bild selbst überlassen und dem Weg, den es einschlägt.

ART at Berlin – Courtesy of Galerie Born Berlin – BieneFeld
Biene Feld, werden 1, 2018,
Tusche, Acryl, Farbstift auf Papier, 114 x 85 cm

Seit drei Jahren ist Biene Feld nicht nur auf Reisen und Wanderungen in der Natur unterwegs, sondern bewirtschaftet einen eigenen Garten, „das macht sich bemerkbar“, sagt sie. Und tatsächlich sind ihre Bilder heute eher wie aus dem Grünen heraus gemalt, in den Pflanzen, der Erde, jedenfalls mit einem viel näheren und direkteren Blick als in ihren früheren Bildern, die eher aus der Ferne beobachten. Mitunter taucht auch ein Aspekt einer Zeichnung in der Malerei wieder auf, ob es das Verhältnis oder der Kontrast zweier Farbtöne ist, eine Richtung oder eine Stimmung. Fleckig und pastos steht die Ölfarbe auf der Leinwand, wie Schichten von Putz auf einer Mauer, wie ein wuchernder Fleckig und pastos steht die Ölfarbe auf der Leinwand, wie Schichten von Putz auf einer Mauer, wie ein wuchernder Garten, in dem Gras und Blumen durcheinander wachsen. Durch das helle Grün und die gelben und hellrosa an Blüten erinnernden Flecken im Vordergrund schimmert es rot, als würde die Sommersonne zwischen den Gräsern hindurch leuchten. Im kleinformatigen „Sommer 1“ hat das rosa-rötliche Licht, wie es nur im Sommer in den Abendstunden zu beobachten ist, nun gänzlich den Bildhintergrund eingenommen. Die warmen Farben könnten Überbleibsel von ihrer letzten Reise nach Neuseeland sein, sagt Biene Feld, wo sie im Sommer, unserem Winter war.

Jede Landschaft hat ihre Farbe, jedes Land sein eigenes Licht. An der Ostsee, wo sie neben Berlin teilweise lebt und jeden Tag auf den Garten, das Meer, das satte Grün des Darß und das Weiß der Strände schauen kann, werden ihre Bilder viel abstrakter, fügt sie hinzu.

Was ist nun mit dem Nichts, dem anderen Element in der hegelschen Gleichung? Nichts ist die sehr zurückgenommene Erklärung von dem, was die Bilder Sein wollen. Sie sind nicht eine bestimmte Landschaft, eine Erinnerung an ein Land. Sie sind nicht die Umsetzung einer Skizze in der Malerei, sie sind nicht bloße Vorzeichnung, sie sind nicht gegenständlich, sie sind nicht (nur) abstrakt. Sie wollen nicht zu viel sagen, sie wollen nicht ein Gefühl ausdrücken, eine Stimmung übermitteln, sie sind von all dem ein Stück, aber sie sind immer das, was der Betrachter daraus macht. Sie sind etwas geworden.

Leonie Pfennig

Vernissage: Donnerstag, 6. September, 18 – 21 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 7. September bis Samstag, 27. Oktober 2018

POSITIONS Berlin Art Fair 2018: Donnerstag, 27. September – Sonntag, 30. September 2018
Flughafen Tempelhof, Hangar 4, GALERIE BORN, Berlin – Stand C 06, Martin Assig, Biene Feld, Strawalde

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Bildbezeichnung: werden 1, 2018, Tusche, Acryl, Farbstift auf Papier, 114 x 85 cm

Ausstellung BieneFeld – Galerie Born Berlin | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

 

Weitere Ausstellungen der Galerie Born Berlin:

 

GALERIE BORN DARSS: Uwe Kowski – Beton

Ausstellung: 1. September – 3. November 2018, Eröffnung: Freitag, 31. August, 18 Uhr

GALERIE BORN, Darss, Südstraße 22, 18375 Born

+49 38 234 674 804
+49 172 88 55 692
Di – So 11 – 17 Uhr

 

PROJEKTRAUM HEIDDORF / GALERIE BORN: Gregory Cumins – Parkour

Ausstellung: 29. Juli – 21. Oktober 2018

GALERIE BORN, Projektraum Heiddorf, Ernst-Thälmann-Straße 6, 19294 Neu Kaliß

+49 39 758 200 63
+49 172 88 55 692
Do – So 13 – 18 Uhr

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