post-title Akinbode Akinbiyi + Caucasso Lee Jun | Galerie Eigenheim | 10.09.-28.09.2016

Akinbode Akinbiyi + Caucasso Lee Jun | Galerie Eigenheim | 10.09.-28.09.2016

Akinbode Akinbiyi + Caucasso Lee Jun | Galerie Eigenheim | 10.09.-28.09.2016

Akinbode Akinbiyi + Caucasso Lee Jun | Galerie Eigenheim | 10.09.-28.09.2016

bis 28.09. | #0759ARTatBerlin | Galerie Eigenheim zeigt ab 10. September die Dialogausstellung „2 Fotografen, 2 Kontinente und 4 Megacities im Portrait“ mit den Künstlern Akinbode Akinbiyi und Caucasso Lee Jun.

Eine spannende Gegenüberstellung von zwei Photographen, welche sich auf verschiedenen Kontinenten, Afrika und Asien, mit analogen Mitteln, einer ähnlichen Arbeit hingeben, erwartet uns während der Art Week in Berlin. Ist es bei Akinbode Akinbiyi die langjährige Beobachtung der Entwicklung der Städte Lagos und Dakar in Afrika, so ist es bei Caucasso Lee Jun, das Aufspüren der besonderen Momente in den Megacities Peking und Shanghai in China. Beide Künstler arbeiten dabei auf ähnliche Art und Weise: Unauffällig wandern Sie durch die Städte, gehen auf Reisen und beobachten mit aufmerksamen Blick die urbanen und kulturellen Veränderungen ihrer Umgebung.

Dabei ist es bei beiden, das selbe Medium: analoge schwarz/weiß Fotografie mit eigens hergestellten Dunkelkammer Handabzügen, in jedoch sehr unterschiedlicher künstlerischer Verarbeitung. Akinbode Akinbiyi nutzt eine 6×6 Mittelformat Rolleiflex Kamera und macht zu meist Abzüge in den Maßen 30 x 30 cm. Caucasso Lee Jun nutzt zeitgleich zwei Kleinbildkameras selber Bauart, bestückt mit gleichem Filmmaterial, frei aus dem Handgelenk auf den Motivpunkt fokussierend und belichtend. Bei der Vergrößerung im Sandwichverfahren, ist er durch Verschiebung beider Negative auf der Suche nach seinem Bildfokus. Je nachdem auf welchen Bildteil er seinen Fokus legt entstehen über Perspektive, Bewegung und Zeitverzögerung Dopplungen und Artefakte.

Das Außergewöhnliche an dieser Gegenüberstellung, ist die Aktualität und globale Dimension, welche bei dem jeweiligen Portrait einer Stadt im Kontext der anderen zum tragen kommt. Afrika und Asien entwickeln sich rasant. Chinesen investieren auf der einen Seite in riesige Infrastrukturprojekte und kaufen auf der anderen Seite im großen Maße afrikanisches Land um Nahrungsmittel für Ihre wachsende Bevölkerung zu produzieren. Vielseitige wirtschaftliche Abhängigkeiten und kulturelle Herausforderungen stehen im Raum und sollen in dieser Ausstellung unterstützt durch eine Bibliothek mit einschlägiger Literatur, eine Gegenüberstellung von Informationen der Städte Lagos und Dakar sowie Shanghai und Peking und ein Videoportrait des jeweiligen Künstlers diskutiert werden.

Akinbode Akinbiyi (D/NGA)
Der in Berlin lebende Akinbode Akinbiyi gehört zu den profiliertesten afrikanischen Fotografen weltweit. Mit seinen Aufnahmen aus dem Alltag afrikanischer Großstädte bringt er den Betrachtern das Leben im urbanen Afrika näher und vermittelt einen Eindruck der rasanten Veränderungen, die diese durchlaufen. Als interkultureller Mittler agiert Akinbode Akinbiyi auch bei seiner Tätigkeit als Kurator. Über ein von ihm mitinitiiertes panafrikanisches Projekt ist er zudem zu einem wichtigen Mentor für Nachwuchsfotografen aus dem afrikanischen Raum geworden. Akinbode Akinbiyi ist Preisträger der Goethemedalie 2016 und ist 2017 an der documenta 14, in Athen und Kassel, mit neuen Arbeiten beteiligt.
Akinbode Akinbiyi wurde 1946 in Oxford geboren, wuchs in Lagos und in England auf und studierte in Nigeria, England und Deutschland Literaturwissenschaft und Anglistik. Mitte der 1970er Jahre begann er als Autodidakt zu fotografieren und zog nach Aufenthalten in Heidelberg und München schließlich nach West-Berlin, wo er seitdem lebt.
Er gehört zu den bekanntesten afrikanischen Fotografen und ist international als Kurator und „Schreibender“, wie er sich selbst bezeichnet, tätig. Seine Bilder wurden auf Ausstellungen und Biennalen in Tokio, Paris, Philadelphia, Johannesburg oder Havanna gezeigt sowie in diversen Magazinen abgedruckt. Seine Schwerpunkte sind Reportage-, Architektur- und Kulturfotografie. Das Hauptaugenmerk seiner Arbeiten gilt den rapide wachsenden und sich verändernden afrikanischen Megastädten. Eine wichtige biografische Station war das 1987 gewonnene Reportage-Stipendium der Zeitschrift „Stern“; die darauf folgenden Bildserien über die westafrikanischen Städte Dakar, Kano und Lagos machten ihn bekannt. 2008 saß er in der Jury zum World Press Photo Award.
Caucasso Lee Jun (CHN)
Caucasso Lee Jun wurde 1970 in Shanghai geboren. Seine Jugendjahre waren von der Kulturrevolution geprägt weshalb seine Familie 1975 mit ihm aus Shanghai, einem Zentrum der Revolution, nach Guizhou, einer Provinz im Südwesten Chinas, zog. Hier begann er sich schon in Kinderjahren für Kunst zu interessieren. Lee Jun studierte freie Kunst zwischen 1986 und 1987 an der Guijang School of Fineart und 1988 am Guizhou Province Art College in der Abteilung Skulptur. Anschließend arbeitete er bis zu seinem 22. Lebensjahr als Animationassistent in einer Trickfilmproduktionsfirma und konnte sich von dem dort verdienten Geld eine erste Fotokamera, eine Hai OuSLR, ein altes chinesisches Model, kaufen. Bald verbrachte er seine gesamte Freizeit damit, eigene Fotografien in der Dunkelkammer des Shenzen Photographie Magazins zu entwickeln. Eine Zeit des Experimentierens und der selbstständigen künstlerischen Entwicklung.
Seit dem entwickelt er seine Fertigkeiten in diesem Medium beständig und unabhängig weiter. 1998 kehrte Caucasso Lee Jun zusammen mit seiner Familie zurück nach Shanghai. Aus der Sicht des leidenschaftlichen und interessierten Fotografen ein richtiger Schritt zur richtigen Zeit. Die schnellen kulturellen, wie urbanen Veränderungen ringen um künstlerischer Verarbeitung und Dokumentation. Das Zusammenwirken von Mensch und Stadt in einer so radikalen Umbruchsituation ist zu dieser Zeit sein Fokus. Nach dem Jahrtausendwechsel verbringt Caucasso Lee Jun 2 Jahre in Beijing, lernt eine neue aufbegehrende und weltlich orientierte Künstlerschaft kennen und wird ein Teil dieser. Als Fotograf unabhängig, agil und selbstgetrieben wird er für die Nachwelt ein wichtiger Dokumentartist dieser sich unablässig veränderten urbanen Landschaft Shanghais, wie Beijings werden. Seit dem Jahre 2004 lebt und arbeitet Caucasso Lee Jun wieder in Shanghai.

Vernissage: Samstag, 10. September 2016, 19 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 10. September bis  – Mittwoch, 28. September 2016

Finissage: Mittwoch, 28.09.2016, 12 und 21 Uhr. Der Künstler Caucasso Lee Jun aus Shanghai wird anwesend sein.

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Bildunterschrift: CAUCASSO LEE JUN, Old Town of Shanghai, 40 x 57 cm, Ed.1/2, Shanghai, 2007, Schwarzweißfotografie Handabzug

Akinbode Akinbiyi + Caucasso Lee Jun – Galerie Eigenheim – Kunst in Berlin ART at Berlin

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