post-title Symposium: Der kritische Zustand | König Galerie / St. Agnes | 31.10. + 01.11.2016

Symposium: Der kritische Zustand | König Galerie / St. Agnes | 31.10. + 01.11.2016

Symposium: Der kritische Zustand | König Galerie / St. Agnes | 31.10. + 01.11.2016

EIGEN + ART Lab und KÖNIG GALERIE präsentieren am 31. Oktober und 01. November eine offenen Diskussionsreihe über den kritischen Zustand der Kritik in unkritischen Zeiten, konzipiert von NBDBKP.

DER KRITISCHE ZUSTAND
zwischen Arschlöchigkeit und Unkritikalität

Der Begriff „Arschloch“ hat zwei Bedeutungen: Er kann für eine Person stehen, die entweder als dumm und bedeutungslos oder als lästig und verachtenswert betrachtet wird. Er spiegelt deshalb die zwei am weitest verbreiteten Verständnisse der Figur des Kritikers wider: Auf der einen Seite jemand, der aus obskuren Gründen eine ungünstige Meinung ausdrückt, die nicht vorher vereinbart oder von einer ausreichenden Anzahl an Celebrities getwittert wurde. Auf der anderen ein ewig gestriger Menschentyp mit Stock im Arsch, der Urteile auf der Basis von Qualität, von Wert oder anderen verstaubten Kriterien abgibt. In den Augen der meisten muss der Erste als ein Trottel erscheinen, der Zweite als ein arroganter Schwanz. Was sie letztendlich aber zu Außenseitern macht, ist ihre offensichtliche, unverfrorene Uncoolness. Wenn die People’s Jury erst einmal gesprochen hat, bleiben als einzige Optionen nur ein Akt der Reue oder ein zumindest vorläufiges Dümpeln in Vergessenheit. In einer Zeit des globalisierten Puritanismus und der digitalisierten Selbstoptimierung befeuert jene Illusion von Demokratie, die wir direkte Demokratie nennen, die Militanz für eine standardisierende Revolution. Die diskordante Instanz wird jedoch nicht nur aufgrund ihrer Störung dieser harmonisierenden Kooptation gescheut—die letztendlich nur Widerschein einer Geschäfts-Mentalität ist, die bis zu den tiefsten Schichten unseres Denkens und Handelns durchgesickert ist: So weit zurück scheinen die Zeiten eines wahrhaftig intellektuellen Widerstands zu liegen, dass die kritische Stimme fast nicht mehr verständlich ist, und es scheint, als können ihre Beweggründe inzwischen nur noch als verdächtig und unerheblich gelesen werden.

Die Diskussionen finden in englischer Sprache statt.

NBDBKP sind Niels Betori Diehl und Barbara K. Prokop. Sie machen Kunst aufgrund der Art, wie sie denken. Sie arbeiten zusammen, weil sie herausgefunden haben, dass Streiten und Nicht-Übereinstimmen produktiv sind. Nicht alles, was sie machen, ist Kunst, aber alles, was sie tun, ist von der Tatsache beeinflusst, dass sie Künstler sind. Ihre Praxis ist eine kritische Praxis, die auf einer konstanten Nachprüfung und Nachjustierung basiert. Sie wird als eine permanente Übung verstanden. NBDBKP ist eine Gratwanderung zwischen formeller Strenge und Offenheit gegenüber all dem, was ist und was es zuvor gab. Eine Vielzahl von Medien wird eingesetzt, und jedes einzelne wird gegen sich selbst ausgespielt. Manchmal kann ein Medium das Publikum einer Institution sein oder die Arbeit eines anderen Künstlers.

Das Medium ist die Diskussion, das Material bist Du, das Format ist offen und das Ergebnis ist das, was jeder Einzelne daraus zieht. Es wird keinen vorbereiteten Austausch von Nettigkeiten geben, keine Vorträge, keine Theorieseminare. Die Gespräche werden sich frei entwickeln und auf ein Publikum ausweiten, das sich so aktiv an ihnen beteiligen wird, wie es das will.

Montag, 31. Oktober, um 19:00 Uhr in der KÖNIG GALERIE / ST. AGNES
Die Krux der Qualität zwischen Fieberträumen der Beschleunigung und Bergen von Müll
mit Krist Gruijthuijsen, Amadeo Kraupa-Tuskany, James Whipple (M.E.S.H.)

Dienstag, 1. November, um 19:00 Uhr in der KÖNIG GALERIE / ST. AGNES
Aus dem Tal der Schatten – Kritik der Ästhetik / Ästhetik der Kritik
mit Mareike Dittmer, Dan Rees, Mohammed Salemy

WO?
König Galerie / St. Agnes
Alexandrinenstraße 118-121
10969 Berlin-Kreuzberg

 

Bildunterschrift: via EIGEN + ART Lab

Symposium: Der kritische Zustand | König Galerie | Kunst in Berlin ART at Berlin

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