post-title Slavs and Tatars | Hang Don’t Cut | Kraupa-Tuskany Zeidler | 28.04.–29.06.2023.

Slavs and Tatars | Hang Don’t Cut | Kraupa-Tuskany Zeidler | 28.04.–29.06.2023.

Slavs and Tatars | Hang Don’t Cut | Kraupa-Tuskany Zeidler | 28.04.–29.06.2023.

Slavs and Tatars | Hang Don’t Cut | Kraupa-Tuskany Zeidler | 28.04.–29.06.2023.

bis 29.06. | #3904ARTatBerlin | Kraupa-Tuskany Zeidler zeigt ab 28. April 2023 die Ausstellung „Hang Don’t Cut“ des Künstlers Slavs and Tatars.

Die usbekische Legende besagt, dass die Melone ursprünglich nur im Garten Eden wuchs. Eines Tages erhielten die Menschen die Melone als göttliches Geschenk vom Allmächtigen, der eine Botschaft auf sie geschrieben hatte, bevor er sie ihnen schickte. Das Vorhandensein von winzigen Rissen auf der reifen Melone erregte die Aufmerksamkeit der Einheimischen, da sie an die arabische Schrift zu erinnern schienen. Das Muster wiederholt sich nie, so dass die Menschen mit jeder Melone nicht nur eine Leckerei, sondern auch neues Wissen erhielten. Leider konnten die Menschen die Botschaft der Melonen nicht entziffern. Die neueste Arbeit von Slavs and Tatars befasst sich mit einer Vielzahl von Melonen, die in Zentralasien, insbesondere in Usbekistan und Xinjiang, als Wissensspeicher, als Träger von Schrift und als Mittel zur Ressourcengewinnung dienen. Die Wintermelone gilt als seltene Delikatesse und wird sorgfältig in Lagern (ковунхане) aufbewahrt, um spät zu reifen und zu den letzten Früchten zu gehören, wenn die ersten Fröste kommen. Daher ist die Melone in ganz Eurasien als ein außergewöhnliches, fast wundersames Produkt der Natur begehrt: eine üppige, zuckerhaltige Ernte in einer ansonsten immer kargeren Jahreszeit und Landschaft.

Hang Don’t Cut, die dritte Ausstellung von Slavs and Tatars in der Galerie, präsentiert eine Taxonomie einzigartiger mundgeblasener Glaslampen (die slawische Etymologie von Melone stammt von dem Verb дыть oder „blasen“), die jeweils einer bestimmten zentralasiatischen Melonenart Tribut zollen. Die Wände der Galerie bevölkern Spiegelarbeiten mit einem „Captcha“, das in der Textur einer Melone getarnt ist: eine Anspielung auf die Unterscheidung zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz, während eine neue Reihe von Merch den Diskurs über Melonen von der Kosmologie bis zum Handel erforscht.

Sanft Power (2022), ein Teppich, der als Türöffnung dient, lädt die Besucher ein, den zweiten Teil der Ausstellung zu betreten, der eine Sammlung von Werken von Andrey Anro, Dozie Kanu und Lin May Saeed zeigt, mit denen Slavs und Tatars in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben. Die ausgestellten Werke entwickeln die Konzepte der Schrift, des Universums und seiner Komplexität durch verschiedene Medien wie Gemälde, Skulpturen und Installationen weiter und konzentrieren sich auf die Aggression der staatlichen Vereinnahmung, sei es gegenüber natürlichen Ressourcen oder immaterielleren, aber entscheidenden Konzepten wie Integrität, Seelen oder Möglichkeiten.

Slavs and Tatars ist ein international renommiertes Kunstkollektiv, das sich mit einem Gebiet östlich der ehemaligen Berliner Mauer und westlich der Chinesischen Mauer beschäftigt, das als Eurasien bekannt ist. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 hat das Kollektiv ein feines Gespür für polemische Fragen in der Gesellschaft bewiesen und durch eine ganz eigene Form der Wissensproduktion neue Wege für den zeitgenössischen Diskurs geebnet: unter Einbeziehung von Populärkultur, spirituellen und esoterischen Traditionen, mündlichen Überlieferungen, modernen Mythen sowie wissenschaftlicher Forschung. Slavs and Tatars ist ein international renommiertes Kunstkollektiv, das sich mit einem Gebiet östlich der ehemaligen Berliner Mauer und westlich der Chinesischen Mauer beschäftigt, das als Eurasien bekannt ist. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 hat das Kollektiv ein feines Gespür für polemische Fragen in der Gesellschaft bewiesen und durch eine ganz eigene Form der Wissensproduktion neue Wege für den zeitgenössischen Diskurs geebnet: unter Einbeziehung der Populärkultur, spiritueller und esoterischer Traditionen, mündlicher Überlieferungen, moderner Mythen sowie wissenschaftlicher Forschungen. Die Praxis des Kollektivs stützt sich auf drei Aktivitäten: Ausstellungen, Publikationen und Vortragsperformances. Das Kollektiv hat bis heute mehr als zwölf Bücher veröffentlicht, darunter zuletzt Лук Бук (Look Book) im Distanz Verlag. Im Jahr 2020 eröffneten Slavs and Tatars die Pickle Bar, eine slawische Aperitivo-Bar mit Projektraum, nur wenige Türen von ihrem Studio entfernt im Berliner Stadtteil Moabit.

Ausstellungsdaten: Freitag, 28. April bis Donnerstag, 29. Juli 2023

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Bildunterschrift: Slavs and Tatars, Soft Power (version two), 2022, Photo: Max Herman

Ausstellungen Slavs and Tartar – Kraupa-Tuskany Zeidler | ART at Berlin

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