post-title Paolo Chiasera | Frankenstein | PSM Gallery | 29.04.-27.05.2017

Paolo Chiasera | Frankenstein | PSM Gallery | 29.04.-27.05.2017

Paolo Chiasera | Frankenstein | PSM Gallery | 29.04.-27.05.2017

Paolo Chiasera | Frankenstein | PSM Gallery | 29.04.-27.05.2017

bis 27.05. | #1231ARTatBerlin | PSM Gallery präsentiert ab dem 29. April 2017 die Ausstellung „Frankenstein“ des Künstlers Paolo Chiasera.

Das Werk von Paolo Chiasera führt die Positionen des Künstlers und des Kurators auf oft verwirrende Art und Weise zusammen. Der Künstler schafft oft Kontexte für „Ausstellungen“, doch sollten seine Ausstellungen selbst als Werke begriffen werden, die als fortlaufende, sich entfaltende works of artcum-exhibitions fungieren. Indem Chiasera sich in seiner Arbeit provozierend nah an das Monströse heranwagt, werden die ohnehin schon geplagten und geplünderten, traditionellen Ontologien wie „Kunstwerk“, „Ausstellung“, „Künstler“ und „Kurator“ nur noch weiter belastet und destabilisiert. Autoritäre Kategorien werden so weit erschüttert und verzerrt, dass sie nicht nur ununterscheidbar werden, sondern letztendlich auch ineinander fallen.

Für seine Ausstellung bei PSM vergleicht sich Paolo Chiasera mit einer Art Doktor Frankenstein, indem er eine ähnliche, wenngleich vorweggenommene Prozedur des Collagierens, Zusammennähens und Hybridisierens anwendet, die sowohl auf der Leinwand als auch in der Wahrnehmung der BetrachterInnen stattfindet. Bildliche Inspiration fand er bei den 54 KünstlerInnen, die für das Berliner Gallery Weekend ausgewählt wurden. Chiasera hat Motive aus den Praktiken der verschiedenen KünstlerInnen verschmelzen lassen und so „Mutanten-Malereien“ erschaffen. Somit nimmt er die morphologische Trübung vorweg, die sich so oft einschleicht, wenn viel Kunst konsumiert wird und die Werke sich anschließend im Gedächtnis der Betrachter überlagern und verändern. Es ist fast so, als würde Chiasera – im pfiffigen Geiste von Manet – eine Art bildliches Déja-vus konstruieren, dies jedoch mit einem eigenartig illusorischen Kniff. Zudem verbindet er die Initialien der jeweiligen KünstlerInnen und platziert diese in der unteren rechten Bildecke der Leinwand, die er wiederum mit Gips und Druck-Technik bearbeitet. So werden Roni Horn und Bernd Lohaus zu HL, Rebecca Morris und Robert Kuśmirowski zu MK und so weiter. Mit voller Absicht lässt Chiasera sich von Paradox und Widerspruch auf Schritt und Tritt verfolgen; beispielsweise ist das Nebenprodukt, das der Künstler als Ergebnis von Notizen und Fresken bezeichnet, sowohl vorläufig gezeichnet als auch in Freskotechnik übertragen verewigt.

Auf ihre Weise bestätigen und gleichzeitig untergraben die Arbeiten die Erfahrung des Gallery Weekends. Sie wirken affirmativ, da das wiederholte Sehen erst die Bedingung für Gedächtnis und Erinnern herstellt. Doch ist diese Erfahrung an eine Parodie geknüpft, wird sie sogleich ihrer Singularität und Einzigartigkeit beraubt. Angefangen bei der Bedeutung der Signatur, bis hin zu dem gemeinsamen institutionellen Rahmen, hinterfragen die Frankenstein Malereien die Eigenschaften und Bedingungen des Gallery Weekends von vorn bis hinten. Chiasera hat ein Monster erschaffen, das die monströse Übersättigung reflektiert, die Vielzahl und Fülle, die im Zentrum der Gegenwartskunst herrscht und vom Gallery Weekend verkörpert wird.
Chris Sharp

Vernissage: Freitag, 28. April 2017, 18:00 bis 21:00 Uhr 

Ausstellungsdaten: Samstag, 29. April bis Samstag, 27. Mai 2017

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Bildunterschrift: Paolo Chiasera, Frankenstein 4 NK, 2017, Painting and mono-print on plaster mounted on canvas, 260 x 200 cm, image courtesy PSM, Berlin

Ausstellungen Berliner Galerien: Paolo Chiasera – Frankenstein – PSM Gallery | ART at Berlin

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