post-title LIEBLINGSBILDER | Gruppenausstellung | Johanna Breede PHOTOKUNST | 01.03.-09.06.2017

LIEBLINGSBILDER | Gruppenausstellung | Johanna Breede PHOTOKUNST | 01.03.-09.06.2017

LIEBLINGSBILDER | Gruppenausstellung | Johanna Breede PHOTOKUNST | 01.03.-09.06.2017

LIEBLINGSBILDER | Gruppenausstellung | Johanna Breede PHOTOKUNST | 01.03.-09.06.2017

bis 09.06. | #1178ARTatBerlin | Johanna Breede PHOTOKUNST präsentiert seit dem 01. März 2017 die Gruppenausstellung „LIEBLINGSBILDER“.

Die Liebe mag die Kleinigkeiten. Sie sucht nicht Pathos oder Emphase; sie versteckt sich eher im Profanen: In den glänzenden Schuhen, in denen man ein Stück eines Weges gegangen ist oder in dem gekonnten Faltenwurf eines schönen Kleides. Das wirklich Große steckt oft im Detail. „Ich glaube“, so hat es einstmals der amerikanische Dichter Walt Whitman formuliert, „dass ein Grashalm nicht geringer ist als das Tagwerk der Sterne.“ Es ist eine Poetik von Würde und Winzigkeit. Ein Credo, das um das Zusammenspiel aller Dinge und um den Widerhall des gewaltigen Kosmos‘ im vermeintlich banalen Alltag weiß.

Solche unnachahmlichen „Grashalme“ sind es auch, die Johanna Breede für ihre Ausstellung LIEBLINGSBILDER zusammengestellt hat: Der rot lackierte Mund, den die Tochter der französischen Photographin Isa Marcelli verträumt in die Sommersonne hält oder der tiefe Einblick, den der Stuttgarter Photograph Hannes Kilian 1955 bei einem nachmittäglichen Tanztee festhalten konnte. All diese Gesten, Accessoires und Fingerzeige  offenbaren ganz sicher nicht das große Geheimnis hinter den Dingen. Doch in der Summe zeigen sie das, was uns im Leben wirklich kostbar ist: Das kleine Glück und die Anmut der vermeintlich einfachen Dinge.

LIEBLINGSBILDER, eine Auswahl von über 40 schwarzweißen Photographien von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart, ist vielleicht die persönlichste Ausstellung, die Johanna Breede in ihren Räumen in der Berliner Fasanenstraße zeigt. In ihr versammelt sie Bilder von jenen großen Photographen, mit denen sie in den zurückliegenden zehn Jahren ihrer Ausstellungstätigkeit zusammenarbeiten durfte: Es sind Photographien aus dem Werk von Stefan Moses oder Barbara Klemm; aus dem Nachlass von Herbert List, Max Scheler oder Liselotte Strelow. Kleinodien und einmalige Fundstücke aus dem Œuvre von insgesamt 28 Photographen. Nicht die großen Ikonen indes werden hier präsentiert . Vielmehr werden in der von Beginn an auf klassische Vintage- und Autorenphotographie spezialisierte Galerie abseitige Blicke und ungewohnte photographische Beifänge ausgestellt.

Der Schweizer Reise- und Porträtphotograph Beat Presser etwa, der in den 1970er Jahren mit unnachahmlichen Aufnahmen von Klaus Kinski berühmt wurde, wird in LIEBLINGSBILDER mit einer ungewohnten Rückenansicht des  deutschen Ausnahmeschauspielers präsent sein. Man blickt auf einen gesichtslosen Charakterkopf mit glattem Haar und gesteiftem Kragen.

René Groeblis Portrait, welches er 1953 auf seiner Hochzeitsreise in einem Pariser Hotelzimmer aufnahm, zeigt eine sinnliche Ansicht auf den Nacken seiner jungen Ehefrau Rita. Ein Liebesgedicht. Eine zarte Körperstudie; gesehen von einem „Auge der Liebe“.  Sheila Rocks Ausstellungsbeitrag zeigt nichts weniger als den Widerhall einer menschlichen Seele, den sie 2002 auf dem Gesicht eines tibetischen Mönches entdeckt hat.

Thomas Hoepker wiederum wird Fundstücke vom US-amerikanischen Straßenrand zeigen: Werbeplakate und Schilderwälder. Humorvolle Blicke auf profane Logos und Zeichen der westlichen Massenkultur. Sie verraten uns vermutlich weit mehr über die Seele von Hoepkers Wahlheimat Amerika, als der bunte Glamour des Time Squares.

Zudem werden in der Frühjahrsausstellung auch die Lieblingsbilder einiger ausgewählter Photographen selbst zu sehen sein. Bilder von Donata Wenders oder von Monique Jacot. Auch diese bestechen zumeist nicht durch große Formate oder schwärmerische Sujets.  Auch sie feiern Whitmans Grashalme am Wegesrand.  Am eindrucksvollsten sieht man dies vielleicht auf dem Lieblingsbild des 1999 verstorbenen Photojournalisten Hannes Kilian: Es zeigt nicht mehr als die Nahaufnahme eines Insektenflügels: Ein Geäst aus feinsten Adern und Faltungslinien. Ein gewaltiger Kosmos auf winzigem Raum. Wer dächte bei dieser kleinen Photographie nicht unweigerlich an den sprichwörtlichen Flügelschlag, mit dem Schmetterlinge die Welt verändern. Es waren eben immer schon Kleinigkeiten, die Kunst und Leben auf den Kopf gestellt haben. Ralf Hanselle

Mit Werken von: Peter Beard, Lillian Birnbaum, Dietmar Bührer, René Groebli, Heinz Hajek-Halke, Thomas Hoepker, Monique Jacot, Hannes Kilian, Birgit Kleber, Barbara Klemm, Jens Knigge, Robert Lebeck, Herbert List, Isa Marcelli, Stefan moses, Ulrike Ottinger, Marek Pozniak, Beat Presser, Sheila Rock, Michael Ruetz, Max Scheler, Wolfgang Sievers, Liselotte Strelow, Karin Székessy, Donata Wenders und Kurt Wyss.

Ausstellungsdaten: Mittwoch, 01. März bis Freitag, 09. Juni 2017

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Bildunterschrift: © Hannes Kilian ‚MAN TANZT WIEDER!‘ 1955

Ausstellungen Berliner Galerien: LIEBLINGSBILDER – Johanna Breede PHOTOKUNST | ART at Berlin

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