post-title Torsten Schlüter | Morning in the Hut | Raab Galerie | 25.03.-23.04.2023

Torsten Schlüter | Morning in the Hut | Raab Galerie | 25.03.-23.04.2023

Torsten Schlüter | Morning in the Hut | Raab Galerie | 25.03.-23.04.2023

Torsten Schlüter | Morning in the Hut | Raab Galerie | 25.03.-23.04.2023

bis 23.04. | #3826ARTatBerlin | Raab Galerie und JRGallery präsentieren ab 25. März 2023 die Ausstellung „Morning in the Hut“ des Künstlers Torsten Schlüter.

Ob nahe oder ferne Ziele, überall hin begleitet Torsten Schlüter sein Skizzenblock und was dort neu ersteht, überrascht Sammler und Bewunderer. Gleichzeitig sind es diese Entwürfe, die ihm als Vorlagen für neue  Bilder in seinem Atlier dienen. Er ist ein figurativer moderner Maler, neben den Berlin Motiven sind Reiseeindrücke wichtige Grundlage für neue Werke, ob vom nahen Hiddensee oder dem fernen Indien.

Hiddensee ist schon in den 80er Jahren ein Reiseziel für den jungen Berliner, eine Insel mit Geschichte, die Insel mit ihrer  hundertjährigen Künstlerkolonie. Das Prägende an der kulturellen Geschichte Hiddensees ist die sommerliche Atmosphäre, in der es den Besuchern gelingt, Musik, Literatur, bildende Kunst, Architektur und Wissenschaften miteinander in Verbindung zu bringen.

Der junge Torsten Schlüter ist seit den 80er Jahren, „der Aussteigerzeit“, wie er es nennt, stetiger Gast bei Hete Gau im früheren Schliekerschen Gasthof, entdeckt die Spuren der beiden Brücke Künstler Otto Müller und Erich Heckel aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, die multiperspektivische Landschaftsdarstellung des Begründers der Neuen Sachlichkeit Alexander Kanoldt, der 1927 auf Hiddensee den Sommer verbringt. Auch der Aufenthalt von Eckardt Muthesius und Frau und deren Gästen, dem Maharadscha und der Maharani of Indore, ist im Gästebuch verzeichnet, die zwischen 1929 und 32 auf Hiddensee weilen.

Diese künstlerischen Wurzeln begleiten ihn verläßlich über die Jahre und führen zu Werken, die uns magisch anziehen, weil sich in ihnen die Illusion der Bewegung in der Darstellung auf unterschiedlichste Art nachvollziehen läßt. Jeden Sommer kommen neue Arbeiten hinzu, voll unmittelbarer Naturdarstellung und dazu geeigenet, uns gedanklich zu bereichern, zu entspannen und zu bewegen.

Bereits für die Romantiker ist die Sehnsucht nach fremden Ländern und unverbautem Blick in die Natur ein großes Thema. Paul Gauguin erkennt das Bedürfnis, dem Auge unverbrauchte Motive vorzuführen, reist in die franzöische Kolonie Tahiti und beschließt, in der Wildnis in eine Hütte zu ziehen, um dem Elend in Wellblechhütten zu entgehen, das der französische  Kolonialismus auch schon damals hervorbringt.

Auch darauf bezieht sich der Titel unserer Ausstellung: Thorsten Schlüters Hütte ist der Mittelpunkt seines Fernziels Indien, von dort aus läßt er sich mit mit Skizzenblock und Motorrad treiben. Eine exotische Farb- und Formwelt, mit Eindrücken, die in dreißig Jahren des Studiums von Land und Leuten dazu geführt haben, dass er hier längst angekommen ist und dennoch jedesmal erneut über die Unmittelbarkeit der Eindrücke staunt. Er findet seine Themen vor der Haustür, zum Arbeiten zieht es ihn in die Gassen, auf Märkte, in die Nähe der Tempel, in das Chaos des indischen Verkehrs.

Am besten beschreibt es der Künstler selbst: „Wo das „echte“, das „normale“ indische Leben spielt, (da meine ich nicht die Paläste, eher der Hütten) mit all seinen Facetten von stoischer Gelassenheit, Einfachheit, auch Armut, Ausbeutung, aber auch Lebensfreude und diesen uns so schwer zugänglichen anderen Wertvorstellungen. Würde sagen, ich fühle mich als Zeichnender da ein bisschen bei „Zille“….Nach dreissig Jahren Indien erscheint mir das Land natürlich auch nicht mehr fremd, sondern auf eine bestimmte Art auch selbstverständlich. Das betrifft auch die unvorstellbaren Widersprüche, gesellschaftliche Probleme, genau so wie die Anmut und die scheinbare oder auch tatsächliche Tragik. Als Maler und Zeichner geht es am Ende aber um eine gelungene Zeichnung, egal, wo sie entstanden ist. Und ob die was taugt, das zeigt sich erst, wenn ich zurück bin in meiner Werkhalle (Atelier in Berlin). Denn das, was in Indien vor Ort entsteht, wird nach der Entstehung erstmal weggelegt und erst wieder ausgepackt nach der Rückkehr in Berlin im Atelier. Mit zeitlichem und regionalen Abstand. Man könnte sagen, Indien ist für mich ein ähnlich offenes Atelier wie Hiddensee, und ich fühle mich dem Land und den Menschen verbunden, vielleicht wie ein Art drittes zu Haus.“

Dabei hat Torsten Schlüter Eindrücke seiner so unterschiedlichen Schaffensorte längst ineinander verschmelzen lassen. Gleichzeitig ist er seit seinem Studium am Bauhaus in Weimar einer weltoffenen modernen Tradition verpflichet. Er ist neugierig auf andere Kulturen und Lebensarten, denen er nachspürt und die dann in seinen Werken wie durch Magie lebendig werden. Diese Unbeirrbarkeit führt zu meisterlicher Klarheit und Präzision.

Vernissage: Freitag, 24. März 2022, 18:00 bis 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 25. März bis Sonntag, 25. April 2023

Zur Galerie

 

 

Bildunterschrift: Torsten Schlüter, Baumhaus, 2001, Acryl auf Pappe, 50 x 70 cm

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