post-title Raphaela Simon | Solo Show | Galerie Max Hetzler | 02.09.-11.12.2021

Raphaela Simon | Solo Show | Galerie Max Hetzler | 02.09.-11.12.2021

Raphaela Simon | Solo Show | Galerie Max Hetzler | 02.09.-11.12.2021

Raphaela Simon | Solo Show | Galerie Max Hetzler | 02.09.-11.12.2021

bis 11.12. | #3154ARTatBerlin | Galerie Max Hetzler präsentiert ab 2. September 2021 in der Galerie Bleibtreustraße 15/16 die vierte Einzelausstellung der Künstlerin Raphaela Simon mit der Galerie. Es werden vier neue Arbeiten der Künstlerin gezeigt.

Anhand der hier ausgestellten Gemälde wird die bildsprachliche Veränderung in Simons Arbeit der letzten Jahre spürbar. Frühe Werke Simons zeigten stark abstrahierte Darstellungen, die sich zumeist aus einfachen geometrischen Formen auf der Leinwand entwickelten. Ihre neuen Arbeiten entsprechen einer figurativeren Herangehensweise – nicht zugunsten einer detailgetreuen Repräsentation, sondern zur Erfassung der Essenz der Bildgegenstände. Prägnante Titel in Simons Muttersprache laden zu persönlichen Assoziationen ein – nicht ohne mit ihrer Knappheit dabei auf den humoristischen Unterton der Werke zu verweisen. Während die Titel in früheren Arbeiten eher Symbolcharakter besaßen, scheinen sie nun eher eine beschreibende Rolle zu haben.

Simons neuste Werke präsentieren Darstellungen von Schmuck, Schlagsahne aber auch von einem mysteriösen Gehege in Form von Blauer Käfig, 2020. Der Gegensatz zwischen dem Glamourösen und dem Gewöhnlichen, zwischen Begehren und Beklemmung, der sich in den Werken manifestiert, eröffnet eine weitere spannungsreiche Betrachtungsebene. Dabei zielt Simons Faszination gegenüber Elementen des Alltags nicht auf deren möglichst realistische Darstellung. Stattdessen kreiert sie durch intensive Auseinandersetzungen mit Komposition, Form- und Farbgebung eine neue malerische Übersetzung des gewählten Motivs.

Weiter ist auch im Kolorit ein Wandel zu beobachten: Die hellen oder leuchtenden Farben früherer Arbeiten werden nun durch eine elegante, dunklere Farbpalette ersetzt. Schwarz, Grau, Blau und Weiß dominieren die Ausstellung und verweisen auf Parallelen zur Tradition der Grisaille. Damit erarbeitet Simon haptische Eigenschaften in ihren vielschichtigen Ölgemälden stärker denn je. Großer Ring, 2021 vergegenwärtigt dies mit sanften Formen in satten Graunuancen. Abstrakte Farbfelder von kubistischer Qualität
reflektieren dagegen die schimmernde Stofflichkeit des Edelsteinrings, 2021. Dabei erstrecken sich die Objekte über die gesamte Leinwand und fordern mit ihrer überlebensgroßen Darstellung eine neue Verhandlung zwischen Betrachter und Bildgegenstand, Form und Funktion.

Dunkle monochrome Hintergründe unterstützen diese Auseinandersetzung.Ein formales Mittel, das Simon seit 2019 verwendet und dessen Einsatz sich in den Werken der Ausstellung weiter intensiviert. Sattes Schwarz und intensives Dunkelblau bilden den Untergrund, der die Reflexion über Eigenschaften und Erwartungen an den Bildgegenstand verstärkt. So steht mit Sahne, 2021 eine klassische Dessertbeigabe vor dem ungewohnt dunklen Hintergrund in einem neuen Licht. Einerseits erweckt die Darstellung Assoziationen, nostalgische Erinnerungen, beispielsweise an die Kindheit. Andererseits wirkt das sonst additive Element entfremdet; ein ungewohnter Hauptdarsteller samt seiner skulpturalen Qualität und elaborierten Grau- und Weißnunancen. Es entsteht ein spannungsreiches Wechselspiel zwischen dem scheinbar Vertrauten – unterfüttert mit Erinnerungen – und einer Spur des Unbekannten.

Fernab üblicher Darstellungstraditionen fordert Simon mit ihrer spielerischen Hinterfragung gängiger Vorstellungen des Alltags die Tradition von Pop ArtVertretern, wie Claes Oldenburg (*1929) heraus. Vor den monochromen Hintergründen scheinen die Objekte ein Eigenleben zu entwickeln, wenn sie förmlich in den Betrachterraum drängen. Im klassischen Medium der Ölmalerei erhalten sie eine fast porträthafte Qualität. Damit laden Simons Gemälde ein, die Präsenz sowie Essenz der Dinge und somit die subjektive Bedeutungsaufladung in der materiellen Welt zu hinterfragen.

Raphaela Simon (*1986, Villingen) lebt und arbeitet in Berlin. Simon studierte unter Peter Doig an der Kunstakademie Düsseldorf und war Teil von Günther Förgs Klasse an der Akademie der Bildenden Künste München. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in Einzel- und Gruppenausstellungen bei Galerie Max Hetzler (2021, 2019, 2017 und 2016); Michael Werner Gallery, London (2020 und 2019); Victoria Miro Gallery (2018); TRAMPS/Michael Werner, New York (2017); Hannah Hoffman Gallery, Los Angeles (2016 und 2015); und TRAMPS, London (2014) präsentiert.

Ausstellungsdaten: Donnerstag, 2. September bis Samstag, 11. Dezember 2021

Weitere Ausstellungen und Veranstaltungen:
7. September – 11. Dezember 2021
Rebecca Warren
Window Gallery, Goethestraße 2/3 10623 Berlin

8. September – 11. Dezember 2021
Rudolf Stingel
Schönheitssalon Omm
Kantstraße 139 10623 Berlin

11. September – 30. Oktober 2021
Louise Bonnet
Bathers
57, rue de Temple 75004 Paris

14. September – 6. November 2021
Matthew Barney
After Ruby Ridge
Bleibtreustraße 45 10623 Berlin

17. September – 30. Oktober 2021
Julian Schnabel
Goethestraße 2/3 10623 Berlin

30. September – 6. November 2021
Günther Förg
Constellations of Colour
41 Dover Street, London W1S 4NS

Zur Galerie

 

 

Bildunterschrift: Raphaela Simon, Großer Ring, 2021 Foto: def image © Raphaela Simon

Ausstellung Raphaela Simon – Galerie Max Hetzler | Contemporary Art – Zeitgenössische Kunst in Berlin – Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin

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