post-title Nikolai Makarov | CWC Gallery | 10.02.-21.04.2018

Nikolai Makarov | CWC Gallery | 10.02.-21.04.2018

Nikolai Makarov | CWC Gallery | 10.02.-21.04.2018

Nikolai Makarov | CWC Gallery | 10.02.-21.04.2018

bis 21.04. | #1865ARTatBerlin | CWC Gallery präsentiert seit 10. Februar 2018 eine Ausstellung des Künstlers Nikolai Makarov.

Die  Einzelausstellung  umfasst  zahlreiche  neue  Gemälde  des  in  Berlin lebenden Künstlers, die zum ersten Mal ausgestellt werden. Die Arbeiten von Nikolai Makarov befinden sich in namhaften Sammlungen, darunter u.a. von Pierce Brosnan, Oliver Stone, Richard Gere, Ellen de Generes und Al Pacino.

Die Fotografie als Ursprung der Gemälde

Nikolai  Makarov nutzt für seine Gemälde Fotografien als Vorlagen, die er überwiegend  selbst anfertigt. Bei der Auswahl seiner Kameras legt er Wert darauf, dass die fotografische Technik es ihm erlaubt, die von ihm für seine Malerei gewünschte Komposition und Atmosphäre bereits im Vorbild herzustellen – ein Entstehungsprozess, der die Arbeit mit der Fotokamera einbindet, den letzten entscheidenden Schritt aber auf ein anderes  Medium auslagert. Nicht zuletzt ist die Motivwahl durch das Wechselspiel des fotografischen Blickes und der Sichtweise des Malers beeinflusst. Mit dieser Erweiterung des fotografischen Prozesses führt er die vom Auge wahrgenommene  Realität  über die Zwischenstation zweidimensional gebannter Fotografien
wieder einer, wenn auch ungleich geheimnisvolleren und vielschichtigeren, Dreidimensionalität zu, indem er Ebene um Ebene das  Motiv auf der Leinwand schemenhaft und unscharf neu entstehen lässt.

Die mehrschichtige Arbeitsweise der Alten Meister

Schon  zu  Beginn  seiner  Karriere  wechselte  Nikolai  Makarov  von  Ölfarbe  und  Pinsel  zu  einer aufwendigen Maltechnik mit Acrylfarbe und Spritzpistole. Im Entstehungsprozess seiner Gemälde fertigt  er  zunächst  eine  Untermalung  mit  schwarzer  Acrylfarbe  an,  um  die  Bildkomposition festzulegen und mit dem Gestaltungsmittel des Chiaroscuro eine Lichtdramaturgie  zu erzeugen. Anschließend werden wasserverdünnte Acrylfarben  in mehreren  Schichten aufgetragen und  bei Bedarf verwischt, wodurch Makarov seinen Gemälden einen Sfumatoe-Effekt verleiht.  Die abschließende Schicht bildet der aus Braunkohle gewonnene Pigmentfarbstoff Kasslerbraun, der im letzten Arbeitsschritt in die Leinwand eingewaschen wird. Der dabei entstehende, für Makarovs Gemälde typische bräunliche Schleier, der die dargestellten Figuren und Gegenstände zu verhüllen und  zu  umschweben scheint, erinnert an den sogenannten Galerieton, den natürlichen Nachdunklungsprozess von  Ölgemälden,  der  eigentlich durch Vergilbung und Oxidation hervorgerufen wird.

ART at Berlin_CWC Gallery_NIKOLAI MAKAROV 2017
© NIKOLAI MAKAROV, OHNE TITEL, 2017

Morbidität und Unbestimmtheit im Symbolismus

Die Werke  Nikolai Makarovs weisen  anlehnend  an  den  Symbolismus  eine  irreale, teils  finstere Atmosphäre auf. Er verbindet die Einfachheit des Motivs mit dem Geheimnisvollen – eine Grundannahme des  Symbolismus, die Hauptvertreter wie Eugène Carrière  (1849-1906) berühmt gemacht  haben.  Durch  fotografische  Vorlagen, die als Vorarbeit der Gemälde  dienen und anschließend  mit  einer  detailfreien  Malweise  auf  Leinwand  umgesetzt  werden,  entsteht  bei Nikolai Makarov der Eindruck, dass die Grenze zwischen imaginären und realen Sinneseindrücken verschwimmt.  Bildgegenstände  werden  in  eine  hintergründige  und  unbestimmte  Sphäre übertragen. Dabei werden keine konkreten Inhalte und Bedeutungen vermittelt: Vielmehr geht es um  Empfindungen,  Meditation,  Leidenschaft  und  Träume.  Thematische Assoziationen wie Dunkelheit und Tod, oftmals in Verbindung mit Erotik, sind ebenso präsent wie die Verarbeitung des »unbewussten Seelenlebens«, Ursprünglichen und der Reinheit.

»Die wesentlich Eigenschaft der symbolistischen Kunst besteht darin, eine Idee niemals begrifflich zu fixieren oder direkt auszudrücken.«  Jean Moréas, 1856-1910

Über den Künstler Nikolai Makarov

Nikolai Makarov ist 1952 in Moskau geboren und zog im Alter von 23 Jahren nach Ost-Berlin, um an  der  HumboldteUniversität  zu  Berlin  Germanistik,  Geschichte  und  Slawistik  zu  studieren und gleichzeitig  als  freier  Künstler  zu  arbeiten.  Bei  dem  bedeutenden  Vertreter  des  Phantastischen Realismus Rudolf Hausner begann er 1984 ein Studium in Wien und schuf in den Jahren bis 1987 den Zyklus »Die späte Freiheit«, für den er in Fachkreisen hohe Aufmerksamkeit erhielt. Nach der Wiedervereinigung engagierte sich Nikolai Makarov als einer der ersten russischen Künstler für die Vernetzung  von  Kunstschaffenden  in  Berlin-Mitte  –  nicht zuletzt durch die Eröffnung eines eigenen Kunst- und Kulturclubs in der Linienstraße. Anfang der 1990er Jahre gelang Nikolai Makarov ausgehend von der New Yorker Kunstszene auch der Durchbruch in den USA, seither hat er  international  zahlreiche  Ausstellungen  bestritten,  darunter  u.a.  2010  in  der  Staatlichen Tretjakow-Galerie Moskau. Einhergehend mit der Anerkennung seines künstlerischen Schaffens in den USA wirkte Nikolai Makarov  fortan  auch  bei  Filmproduktionen mit.  So war  er  u.a.  bei  »Im Auftrag des Teufels« und »Die Thomas Crown Affäre«, deren Hauptdarsteller Al Pacino und Pierce Brosnan zu seinen Sammlern gehören, an der Art Direction beteiligt. Mit Projekten wie dem in den 1990er Jahren von ihm konzipierten Stillen Museum in Berlin, in dem er seinen Gemälden durch Rauminstallationen neue Wirkungsräume gab,  setzte Nikolai Makarov  seine Auseinandersetzung nicht  nur mit  der  eigenen  Kunst,  sondern mit  dem  Kunst- und Kulturbetrieb als solchem fort. Nikolai Makarovs Werke befinden sich in zahlreichen  Sammlungen weltweit, die zusammen mit neuen  Gemälden  und  Kunstinstallationen regelmäßig in Galerien und Museen gezeigt werden. Zudem setzt der Künstler sein beeindruckendes  Engagement  für den russisch-deutschen Kulturaustausch bis heute fort. Nikolai Makarov lebt und arbeitet in Berlin.

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Bildunterschrift: © NIKOLAI MAKAROV, OHNE TITEL, 2017

Ausstellung: Nikolai Makarov – CWC Gallery | Contemporary Art – Kunst in Berlin – ART at Berlin

 

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