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bis 14.10. | #4044ARTatBerlin | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin zeigt ab 20. September 2023 (Vernissage: 19.09.) die Ausstellung “Postcards from Paradise” mit Werken des Künstlers Nazir Tanbouli.
Der Titel „Postcards from Paradise“ ist bezeichnend: Die Bilder sind ein Fenster in eine zarte, strahlende Welt zeitloser Ruhe, doch als „Postkarten“ implizieren sie, dass auch wir sie besuchen können. Diese Schriften stellen ein himmlisches Paradies dar – aber es ist kein theokratischer Himmel des Verurteilens oder der Belohnung. Es ist ein Ort der Ruhe, frei von Streit, Kampf und Angst.
Es ist ein Garten, in dem Menschen und Tiere zusammenkommen, um sich gemeinsam zu erfreuen. Tanbouli zeigt die Torheit der menschlichen Vorherrschaft auf und entlarvt sie als Erfindung, die das Konzept des „Wilden“ und der Hierarchie der Arten ablehnt. Tanbouli’s Werk umfasst traditionell therianthropische Figuren – Mischwesen aus Mensch und Tier – wie den Zentauren und den Minotaurus, aber auch Kreaturen, die er selbst erfunden hat. Diese Formen lehnen das altgriechische Konzept der menschlichen Überlegenheit zugunsten der ägyptischen Methode ab, Mensch und Tier zu kombinieren, um Götter zu schaffen. Die tierische (oder materielle) Natur des Gottes wird als gleichwertig mit seiner menschlichen (oder intellektuellen) Natur angesehen.
Das Werk „The Flirting Minotaur“ ist für diese Geschichte von entscheidender Bedeutung. Tanbouli präsentiert ein sinnliches, männliches Ungeheuer, das von der Frau als gleichwertig willkommen geheißen wird, und nicht das furchterregende, verschlingende Wesen des Mythos oder gar die Tragödie des einsamen Minotaurus von George Frederick Watt. Dieser Minotaurus ist stark und freundlich, attraktiv und trägt mühelos sowohl seine menschliche als auch seine tierische Natur in sich.
Warme und satte Farben verleihen dem Paradies in „Golden Couple with a Dog“, „Dream Catcher“, „Black Gazal“ und „Utopia“ ein herbstliches Gefühl, wobei die Wärme der Sonnenuntergänge im Sommer der Frische des Herbstes weicht. Die Bilder des archetypischen Paares mit verschiedenen Tieren (Katze, Hund, Ochse, usw.) haben eine kühlere Farbpalette. Sie sind von der Grisaille beeinflusst, einer Methode, bei der ein Bild in Grautönen erstellt wird, um Schichten von Schatten, Glanzlichtern und Kontrasten aufzubauen, bevor Farbe in transparenten Lasuren hinzugefügt wird. Tanboulis kühlere Töne erinnern an das klare Licht des Morgens oder des Mondaufgangs.
Letztlich geht es in all diesen Gemälden um die Liebe, die Liebe als Wunsch nach Einheit. Pflanzen, Menschen und Tiere sind alle miteinander verbunden. Das Paradies ist zu jeder Zeit und zu allen Jahreszeiten ein Ort unendlicher Freude.
Vernissage: Dienstag, 19. September 2023, 18:30 bis 20:30 Uhr mit Cello-Violin-Konzert um 19:30 Uhr
Ausstellungsdaten: Mittwoch, 20. September bis Samstag, 14. Oktober 2023
Bildunterschrift: Nazir Tanbouli, Utopia, 2023, Acrylic on canvas, 100 x 120 cm
Ausstellung Nazir Tanbouli – Kristin Hjellegjerde Berlin | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin
