post-title Marck | MARCKS SPIELSALON | AOA;87 contemporary | 25.10.-07.12.2024

Marck | MARCKS SPIELSALON | AOA;87 contemporary | 25.10.-07.12.2024

Marck | MARCKS SPIELSALON | AOA;87 contemporary | 25.10.-07.12.2024

Marck | MARCKS SPIELSALON | AOA;87 contemporary | 25.10.-07.12.2024

bis 07.12. | #4473ARTatBerlin | AOA;87 contemporary präsentiert ab 25. Oktober 2024 (Vernissage: 24.10.) die Ausstellung MARCKS SPIELSALON des Künstlers MARCK.

Eine Münze und drei oder mehrere übereinstimmende Symbole, häufig in Form von Zahlen oder Obst, sowie ein wenig Glück führen zum Gewinn. Die Ausschüttung erfolgt klirrend, aufeinanderprallendes Metall – das Geräusch der Freude. Oder bleibt es aus?

 

ART-at-Berlin-Marck-AOA87-SPIELSALON-MARCK-1.jpgMARCKS SPIELSALON, Außenansicht AOA;87 Berlin

Konfrontiert mit der typischen urbanen, popkulturellen Ästhetik der Spielotheken blickt der Besucher auf ein Schaufenster, das blickdicht durch einen schweren roten Samtvorhang verschlossen ist. Davor befinden sich flackernde LED-Leuchtschriften, ein in die Jahre gekommener, aber aufregend gestalteter Spielautomat und der Schriftzug: MARCKS SPIELESALON. Solche Vergnügungsorte erscheinen uns vertraut, und doch irritiert etwas. Wir befinden uns in der Sophienstraße, einer Gegend, die durch den typischen Altstadtcharme der Spandauer Vorstadt bezaubert. Im Schaufenster steht ein Spielautomat der nicht mit den uns wohlbekannten Symbolen und Schriftzügen bestückt ist. ‚INVEST IN ART‘ steht darauf. Eine Aufforderung, die im Kontext einer Galerieausstellung nicht absurd erscheint, hier jedoch eine sehr bestimmende Wirkung entfaltet.

MARCKS‘ Ausstellung führt den Besucher durch eine Welt voller Spaß, Gier, Sucht, Willkür, Reizüberflutung, Zufall und Berechenbarkeit, Gewinn und Verlust – gesellschaftliche Themen oder gar eine Analogie und Kritik am Kunstmarkt? Nicht typische Symbole laufen vor den Augen der Spieler ab, sondern Kunstwerke, Artsy-Rankings und Künstlerportraits. Der Kunstmarkt als Glücksspiel und die Künstler*innen, Galerist*innen, Kurator*innen und Sammler*innen als Mitspieler*innen?

Spielautomaten basieren auf dem Prinzip des Pseudozufalls, bei dem Ereignisse, die auf den ersten Blick zufällig wirken, in Wirklichkeit durch einen bestimmten Algorithmus und festgelegte Anfangswerte vorherbestimmt und wiederholbar sind.

Pseudozufallszahlengeneratoren erzeugen dabei Zahlenfolgen, die zwar wie zufällige Werte erscheinen, aber bei identischen Eingabewerten stets die gleiche Sequenz liefern.

Also leben wir in einer Welt aus Pseudorealitäten, in der eigentlich alles vorbestimmt ist und Zufall sowie Willkür nur eine Illusion aus reizvollen bunten Lichtern und Geräuschen sind? Ist das, was uns bestimmt und das, was unser Interesse weckt, letztlich das Ergebnis eines vorprogrammierten Systems? Wenn dem so ist, stellt sich die Frage: Wie frei sind wir in unseren Entscheidungen, wenn sie nur das Produkt unsichtbarer Mechanismen und Algorithmen sind? Sind auch unsere ästhetischen Vorlieben und unsere Wertschätzung von Kunst nur das Resultat algorithmischer Zufälligkeit?

Ist die Kunst – wie der Spielautomat – am Ende nur ein von undurchsichtigen Algorithmen gesteuerter Marktplatz? Die Künstler*innen selbst könnten zu Figuren in einem Spiel werden, das von Datenpunkten und Rankings regiert wird, während der vermeintliche „Zufall“ nur das wiederholt, was sich bereits als erfolgreich erwiesen hat. Wenn alles ein vorhersehbares Muster ist, was bleibt dann von der Authentizität der Kunst und dem Schaffensprozess? Befinden wir uns letztlich in einem Kreislauf, der uns glauben lässt, wir hätten Wahlmöglichkeiten, während wir doch nur in vorgezeichneten Bahnen agieren? Kunst und Kultur als Spiegel unserer Gesellschaft – ein Spiel, dessen Regeln längst geschrieben sind.

ART-at-Berlin-Marck-AOA87-Pyramide-2023.jpgMARCK, Pyramide, 2023, 43″ Screen, Eisen, 115 x 78 x 20 cm

MARCK, geboren 1964 in Zürich, ist ein international anerkannter Künstler, der sich durch seine innovative Kombination von Skulptur und Video auszeichnet. Seine Videoskulpturen überschreiten klassische künstlerische Grenzen und schaffen multisensorische Kunstwerke, die emotionale und intellektuelle Reaktionen hervorrufen. Jedes Stück wird von Hand gefertigt, wodurch MARCK die Materialität und physische Präsenz betont und sich von der digital geprägten Kunstwelt abhebt.

Im Zentrum seiner Arbeit steht die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und individuellen Einschränkungen.

MARCK hinterfragt etablierte Normen und fordert die Betrachter auf, ihre Sicht auf soziale Zwänge zu überdenken. Seine Werke, die als „Fragmente unseres mentalen Kinos“ konzipiert sind, lassen Raum für persönliche Interpretation und machen den Betrachter zu einem aktiven Teilnehmer am Kunstprozess.

Seine Werke wurden von zahlreichen renommierten Institutionen erworben, darunter das ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, das Grande Finale Museum in Frankreich, das Dosan Artcenter in Korea und das Artcenter Istanbul, und sind bei privaten Sammlern sehr begehrt. Seit 2007 wurde MARCK international in über 200 Solo- und Gruppenausstellungen gezeigt.

Vernissage: Donnerstag, 24. Oktober 2024, 19:00 bis 22:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 25. Oktober bis Samstag, 07. Dezember 2024

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Bildunterschrift Titel: MARCK, Dream Bust, 2023, 43″ Screen, Holz, Elektronik, Antenne, 125 x 78 x 15 cm

Ausstellung Marck | AOA;87 | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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