bis 26.05. | #1936ARTatBerlin | Stella A. zeigt ab 13. April 2018 die Ausstellung „Gedächtnislücken“ mit Laser- und Pochoirdrucken der Künstlerin Katharina Kohl.
Katharina Kohl widmet sich seit vielen Jahren der Porträtmalerei. Mit dieser war sie auch schon in vergangenen Einzel- (2009) und Gruppenausstellungen bei uns zu sehen. 2012 begann sie eine Porträtserie von Kriminalbeamten, Staatsanwälten und Verfassungsschützern, die mit den Ermittlungen zu den NSU-Morden und Raubüberfällen befasst waren.[1]
Bei ihrer Recherche dazu beschäftigte sie sich auch mit den Protokollen der Zeugenaussagen innerhalb des dazu gebildeten parlamentarischen Untersuchungsausschusses. Sie stieß dabei auf eine Häufung von unterschiedlichen Formulierungen des Nicht-Erinnerns.
Die hier ausgestellte Serie „Gedächtnislücken“ beleuchtet diese Erinnerungsunfähigkeit. Katharina Kohl hat einzelne Seiten der Protokolle der Zeugenbefragungen mit Schablonendruck so eingeschwärzt, dass nur die Stellen lesbar bleiben, in denen die Zeugen ihr Nichterinnern formulieren. So entstand eine Bildserie von isolierten Sätzen, die an Konkrete Poesie erinnern, die manchmal unfreiwillig komisch bis absurd wirken.
Die Frage, ob es sich um tatsächliche Gedächtnislücken handelt, um Schutzbehauptungen oder absichtliches Verschweigen bleibt offen.
[1]Die Porträtserie war gerade in der Ausstellung: „Personalbefragung / Blickraum Innere Sicherheit“ in der Hamburger Galerie Postel zu sehen. Siehe dazu auch den Artikel: „Ermittlungen in Aquarell“ von Petra Schellen in der Taz Nord vom 02.03.2018, http://www.taz.de/!5486963/
Vernissage: Donnerstag, 12. April, 19:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 13. April – Samstag, 26. Mai 2018
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Bildunterschrift: Katharina Kohl, Gedächtnislücken, Laser- und Pochoirdruck auf Papier (Detail), 29,7 x 21 cm, Auflage: 10 Expl., 2017–2018
Ausstellung Katharina Kohl – Gedächtnislücken – Stella A. | Contemporary Art – Kunst in Berlin – ART at Berlin