post-title GRABEN GRABEN | Gruppenausstellung | Galerie im Körnerpark | 09.04.-29.05.2016

GRABEN GRABEN | Gruppenausstellung | Galerie im Körnerpark | 09.04.-29.05.2016

GRABEN GRABEN | Gruppenausstellung | Galerie im Körnerpark | 09.04.-29.05.2016

GRABEN GRABEN | Gruppenausstellung | Galerie im Körnerpark | 09.04.-29.05.2016

bis 29.05. | #0485ARTatBerlin | Die Galerie im Körnerpark zeigt ab dem 09. April 2016 die Gruppenausstellung GRABEN GRABEN.

Als Franz Körner jene Kiesgrube anlegen ließ, die später zum Körnerpark wurde, kamen bei den Grabungen erstaunliche Fundstücke hervor. Wie aber verändern Grabungen, die von wirtschaftlichen Interessen geleitet sind, das Umland?

Das Projekt GRABEN GRABEN stellt künstlerische Positionen vor, die sich mit Transformationen und Deformationen von Landschaften sowie urbanen Veränderungen aufgrund von Rohstoffgewinnung und -verwertung beschäftigen. Die Ausstellung betrachtet dieses globale Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:

Sammy Baloji, Shlomit Bauman, Oliver van den Berg, Roswitha von den Driesch & Jens-Uwe Dyffort, Anna Lena Grau, Sven Kalden, Hendrik Lietmann, Ingeborg Lockemann, Inken Reinert

Landschaftliche und städtische Transformationen durch Rohstoffabbau und Rekultivierung spielen in den Arbeiten von Roswitha von den Driesch & Jens-Uwe Dyffort eine Rolle. Die Video-Klanginstallation „Goliath“ zeigt unterschiedliche Stadtbildveränderungen in Zeiten eines industriellen Aufschwungs, Strukturwandels und wirtschaftlichen Rückbaus. Auch in den beiden vertonten Fotocollage-Animationen „Revier“ werden diese Transformationen am Beispiel verschiedener Kohleabbaugebiete in Deutschland sowie anhand des ausgeschöpften Owens Lake (Kalifornien/USA) untersucht.

Shlomit Baumans Keramikarbeiten „Ran Out“ thematisieren eine Ressource, die zur Neige gegangen ist: Sie verwendet für ihre Objekte den letzten erhältlichen Ton einer ausgebeuteten Mine und verweist auf die Endlichkeit unserer Vorräte und die Unumkehrbarkeit von Verbrauchsprozessen. Auch Sven Kalden beschäftigt sich mit Formen des weltweiten Ressourcenabbaus. Seine Plastiken Füllhorn „I/II“ nehmen konkave Formen bekannter Minenstrukturen auf und reduzieren diese auf eine progressiv zulaufende Spiral- und Trichterform. Die Arbeit nutzt das Bild eines Füllhorns und bezieht sich damit auf ein altes Narrativ westlicher Industrie- und Wachstumsideologien vom nie versiegenden Strom der Rohstoffe.

Oliver van den Bergs raumgreifende Installation „Tanke/Gas Station“ zeigt auf einer breiten Asphaltschicht die Basis einer Tankstelle, die Zapfsäule fehlt jedoch. Die Sockelkonstruktion verweist auf das Erdinnere – nach unten. Die Wandarbeit „Agip“ bildet das Logo der gleichnamigen Firma aus Asphalt nach, wobei das Fabeltier kleine Veränderungen erfährt. Inken Reinerts Arbeit „Grüße aus …“ bezieht sich auf Postkarten aus den 1970er-Jahren aus Bergbauregionen in Ost- und Westdeutschland, die ideologischen Intentionen der Karten erzeugen überraschende Perspektiven und Motive. Hendrik Lietmanns Fotoserie „Rohrgebiet“ dokumentiert die mächtigen Rohrsysteme, die sich überall im Ruhrgebiet finden. Diese erinnern an die Zeit als Bergbauregion und sind zu gewohnten Elementen in urbanen und ländliche Ansichten geworden.

Bei Anna Lena Graus Arbeit „Cargo“ spielt ein Transportsystem aus dem 14. Jahrhundert eine Rolle, als Glas und Metall in Form von Barren über das Meer transportiert wurden und erst an den Bestimmungsorten ihre endgültige Form als Gegenstände des täglichen Gebrauchs erhielten. Ein Schiffsunglück ließ die Barren in ihrer transitorischen Form auf dem Meeresgrund überdauern – die Künstlerin gießt ihre Formen neu aus alltäglichen Plastikmaterialien. Ingeborg Lockemanns Projekt Barracuda dreht sich um eine Festplatte, erworben auf der Elektromülldeponie Agbogbloshie / Accra, einer „Endstation“ für Computer weltweit. Die Arbeit geht zurück zum Beginn der Produktion der Festplatte und setzt sich mit ihren chemischen Bestandteilen und den Orten ihrer Förderung auseinander.

„Hunting and Collecting“, ein sich ständig erweiterndes künstlerisches Forschungsprojekt von Sammy Baloji, beschäftigt sich mit Formen der wirtschaftlichen Ausbeutung des Kongo und seinen visuellen Darstellungsformen. Der hier vorgestellte Teil „Katanga Soils“ (in Zusammenarbeit mit Chrispin Mwano and Lotte Arndt) betrachtet den Bergbau und seine seit der Kolonialzeit andauernden Auswirkungen auf die lokalen Lebensbedingungen.

Begleitprogramm

Vortrag mit Diskussion: Sonntag, 10. April 2016, 12 Uhr
Mit dem Vortrag „Ran out“ – About the extinction of natural, cultural and personal resources stellt die Künstlerin Shlomit Bauman ihr Projekt vor, das die vollständige Ausbeutung einer Tonmine im Negev zum Ausgangspunkt von Überlegungen zur Endlichkeit von Ressourcen macht.

Filmvorführung und Gespräch: Sonntag, 24. April, 17 Uhr
Die Filmemacherin Bianca Bodau zeigt ihren Film „Our Lady on the Rocks“, der sich mit Geschichte und Gegenwart von Butte, einer ehemals bedeutenden Minenarbeiterstadt in Montana beschäftigt. Parallel zur Kupferförderung wurden dort zahlreiche Bordelle betrieben.

Artist Talk: Sonntag, 22. Mai, 17 Uhr
Rundgang durch die Ausstellung und Gespräch mit den Künstlerinnen und Künstlern
Moderation: Dorothee Bienert

Buchvorstellung: Donnerstag, 26. Mai, 19 Uhr
Sammy Baloji und Lotte Arndt stellen das neu erschienene Buch „Sammy Baloji. Hunting & Collecting“ vor. Das Thema des Jagens steht hier konkret und metaphorisch für die Ausbeutung des Kongo, in kolonialer Zeit und in der Gegenwart. Ausgehend von einer belgischen Sammlung für moderne Kunst, historischen Dokumenten und der Arbeit zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, stellt das Buch die Frage, wie den Bildern der Ausbeutung entgegnet werden kann.

GRABEN GRABEN wird unterstützt von der Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten.

Führungen: jeden Sonntag, 15 Uhr

Eröffnung: Freitag, 8. April 2016, 18 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 9. April – Sonntag, 29. Mai 2016

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Bildunterschrift: Sven Kalden, Fullhorn I/II, 2011/13, Skulptur

Ausstellung GRABEN GRABEN – Galerie im Körnerpark – Kunst in Berlin ART at Berlin

Vielen Dank an die Galerie Kuckei + Kuckei, die den Künstler Oliver Oliver van den Berg vertritt, für die Zusendung der Informationen!

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