post-title Edmund de Waal | a sort of speech | Galerie Max Hetzler | 27.09.-02.11.2019

Edmund de Waal | a sort of speech | Galerie Max Hetzler | 27.09.-02.11.2019

Edmund de Waal | a sort of speech | Galerie Max Hetzler | 27.09.-02.11.2019

Edmund de Waal | a sort of speech | Galerie Max Hetzler | 27.09.-02.11.2019

bis 02.11. | #2559ARTatBerlin | Galerie Max Hetzler präsentiert ab 27. September 2019 die Einzelausstellung a sort of speech des Künstlers Edmund de Waal in den Galerieräumen Bleibtreustraße und Goethestraße.

Der britische Künstler und Autor Edmund de Waal präsentiert in seiner zweiten Einzelausstellung a sort of speech in den Räumen der Galerie Max Hetzler eine neue Werkserie.

Bekannt für seine filigranen Porzellangefäße, die er in präzise konstruierten Vitrinen zu Gruppen arrangiert, schafft de Waal einen Dialog zwischen Tradition und Moderne, Leerstellen und Überfluss, Minimalismus und Architektur. Seine Keramikobjekte in zarten Nuancen und unregelmäßigen Formen – jedes ein Unikat – bilden die Grundlage seiner Installationen, in denen er Ideen von Wiederholung, Rhythmus und Komposition mit Referenzen auf Literatur und Musik verknüpft.

In seiner Ausstellung präsentiert de Waal eine Gruppe neuer, freistehender Glasvitrinen. Installiert im großen Galerieraum in der Goethestraße, zeigen sie subtile Kompositionen mit Elementen aus Porzellan, Stahl, Gold und Marmor. Insbesondere seine Auseinandersetzung mit den Grenzen zwischen Text und Skulptur führt de Waal in diesen Arbeiten fort. Im Zentrum der Ausstellung steht eine neue Textarbeit. Für diese hat de Waal eine riesige, freistehende Wand mit flüssigem Porzellan und Blattgold grundiert und mit einem Text über den Schweizer Autor Robert Walser beschrieben, dessen literarisches Schaffen als Inspiration für die Ausstellung diente.

Walsers Einführung einer obsessiven Form des Notierens – seine „Bleistiftmethode“ – spielt seit langem eine große Bedeutung für den Künstler. Für Walser war diese Methode eine Möglichkeit die umfassenden Eigenschaften des Schreibens zu entdecken. De Waal knüpft an diese Idee an und hat eine Reihe Skulpturen geschaffen, in denen er Text in dünne Porzellanfragmente eingraviert, welche dann wie Seiten eines Notizhefts aneinander gelehnt oder übereinandergestapelt werden. De Waal schreibt in seinem begleitenden Essay: “So here is my work. It is a series of detours. It is a detour through the work of Robert Walser. I love his writings. I love the way he wrote, the way he took apart his accomplishments and made texts. I love his understanding of making as a way of marking time. Text can be sculpture, sculpture a sort of speech.”

Die außergewöhnliche Praxis de Waals kann in der Bleibtreustraße weiter entdeckt werden, in der eine Auswahl schwarzer und weißer Vitrinen den besonderen Umgang des Künstlers mit spezifischen Materialien und ihrem Verhältnis zueinander hervorhebt. “I work with things. (…) And then I arrange them, find places to put them down, on shelves or within vitrines, in houses and galleries and museums, move them around so that they are in light or in shadow. They are installations, or groupings, or a kind of poetry. They have titles, a phrase or a line that helps them on their way in the world.” (Edmund de Waal)

Vom 30. November 2019 bis 16. Februar 2020 präsentieren außerdem die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Japanischen Palais Edmund de Waals Rauminstallation library of exile, die der international gefeierte Künstler für eine Einzelausstellung in Venedig anlässlich der diesjährigen Biennale konzipierte. Nach ihrer zweiten Station in Dresden wird die „Bibliothek des Exils“ nach London ins British Museum wandern, bevor sie 2021 Teil der neu eingerichteten Universitätsbibliothek in Mosul wird.

Die library of exile umfasst mehr als 2.000 Bände in beinahe allen Sprachen der Welt, die von vertriebenen Autoren der Antike bis heute verfasst wurden – von Ovid über Dante und Zola bis zu Salman Rushdie. Die Bibliothek würdigt den Beitrag von Schriftstellern, die ihre Heimat verlassen oder in anderen Ländern publizieren mussten, indem sie ihre Wanderung zwischen den Kulturen und Sprachen betont. Die allermeisten Bücher in der library of exile sind übersetzt. Wie schon in Venedig, soll die Bibliothek auch in Dresden dank der willkommenen Vorschläge und Schenkungen der Gäste weiter anwachsen. Auch das book of exile wird sich in Dresden weiter füllen: Die Besucher sind eingeladen, darin ihre persönliche Geschichte von Flucht und Migration zu hinterlassen.

Die Außenwände der library of exile sind mit flüssig aufgetragenem Porzellan überzogen, in die Edmund de Waal die seit der Antike verlorenen Bibliotheken von Niniveh und Alexandria bis Aleppo und Mosul eingeschrieben hat. Für den Künstler gibt es deshalb keinen besseren Ort als das Japanische Palais für seine Bibliothek. Das unvollendete Porzellanschloss Augusts des Starken bleibt bis heute eine theatralische Porzellanphantasie. Später beherbergte es eine der bedeutendsten Bibliotheken in Deutschland, bis es 1945 ausbrannte.

Der auch als Schriftsteller gefeierte Edmund de Waal gewann mit seinem Bestseller Der Hase mit den Bernsteinaugen (2010) mehrere Literaturpreise, darunter den Book of the Decade Award (2016). Zuletzt wurde sein Buch Die weiße Straße, eine erzählerische Geschichte des Porzellans, im Juni 2016 veröffentlicht.

Edmund de Waal (*1964, Nottingham) lebt und arbeitet in London. Werke von de Waal wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in bedeutenden Institutionen gezeigt, unter anderem in der Frick Collection, New York; Ateneo Veneto und Jüdischem Museum, Venedig anlässlich der 58. Venedig Biennale (beide 2019); Museu d’Art Contemporani d’Eivissa, Ibiza; Schindler House, Los Angeles (beide 2018); Artipelag, Stockholm (2017); Kunsthistorisches Museum, Wien (2016); Bonnefantenmuseum, Maastricht; Royal Academy, London; Barbican Art Gallery, London (alle 2015); Theseus Tempel, Wien; Turner Contemporary, Margate (beide 2014); National Gallery, London (2013); Alison Richard Building, Cambridge (2012); Tate Britain, London; Victoria and Albert Museum, London (beide 2009); Tate Liverpool (2004) und LACMA, Los Angeles (2000). Seine Werke wurden zuletzt in der Einzelausstellung a sort of speech in der Galerie Max Hetzler in Berlin gezeigt.

Vernissage: Freitag, 27. September 2019, 18:00 – 20:00 Uhr. Der Künstler ist anwesend.

Ausstellungsdaten: Freitag, 27. September – Samstag, 2. November 2019 (jeweils Bleibtreustraße 45 + Goethestraße 2/3, 10623 Berlin-Charlottenburg)

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Bildunterschrift: Courtesy Galerie Max Hetzler – Edmund de Waal

Ausstellung Edmund de Waal – Galerie Max Hetzler | Contemporary Art – Zeitgenössische Kunst in Berlin – Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin

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