post-title Dominique Gonzalez-Foerster | QM.15 | Esther Schipper | 04.11.-17.12.2016

Dominique Gonzalez-Foerster | QM.15 | Esther Schipper | 04.11.-17.12.2016

Dominique Gonzalez-Foerster | QM.15 | Esther Schipper | 04.11.-17.12.2016

Dominique Gonzalez-Foerster | QM.15 | Esther Schipper | 04.11.-17.12.2016

bis 17.12. | #0851ARTatBerlin | Esther Schipper zeigt ab dem 4. November 2016 die Ausstellung QM.15 der Künstlerin Dominique Gonzalez-Foerster.

Esther Schipper freut sich, QM.15 zu präsentieren, die neunte Einzelausstellung von Dominique Gonzalez-Foerster in der Galerie.

Der Ausstellungstitel QM.15 steht für das Motto „Quand même“ der französischen Bühnenschauspielerin des ausgehenden 19. Jahrhunderts Sarah Bernhardt. Er bedeutet soviel wie „dennoch“ oder „trotzdem“ und kann als Hinweis auf den hohen Preis verstanden werden, den der Schaffensdrang für einen Künstler haben kann. So hat DGF über Sarah Bernhardt, Marilyn Monroe und Maria Callas, den drei Figuren, die bei QM.15 in Erscheinung treten bemerkt: “Sie können nicht innehalten, und Kunst ist ihr Instrument, ihr eigenes Leben muss ein Kunstwerk werden, egal um welchen Preis. Diese höchste Anspannung macht die künstlerische Erfahrung aus.“

Für QM.15 wähle Gonzalez-Foerster diese drei real existierenden Figuren in Momenten ihres Spätwerk aus und verkörpert sie in einem Prozess, den die Künstlerin mit einer Séance vergleicht: „eine vorbereitete Trance, die es möglich macht, dass intensive künstlerische Momente erscheinen und wiedererscheinen.“ Die dreifache apparition (Erscheinung) fand im Januar 2016 im Centre Pompidou auf der Bühne statt, wurde jedoch zunächst im November 2015 für die Produktion von Teatro (QM.15), Cinema (QM.15) und Opera (QM.15) gefilmt.

Opera (QM. 15) wird seit September im Rahmen der Ausstellung The Infinite Mix: Contemporary Sound and Image in der Hayward Gallery zum ersten Mal präsentiert. Die Live-apparition von Gonzalez-Foerster als Maria Callas wird zu einer holografischen Illusion, die in einem sehr großen, dunklen, leeren Raum eine gespenstische, opernhafte Präsenz entstehen läßt.

Teatro (QM. 15) ist ein Vorhanggeist. Ein lebensgroßes Bild von DGF, als Sarah Bernhardt in der Rolle des L’Aiglon, erscheint auf einem dunklen Samtvorhang und verschwindet wieder. Hier verdichten sich unterschiedliche Ebenen historischer und literarischer Andeutungen. Die Schauspielerin ist in einer der Hosenrollen zu sehen, die ihr Markenzeichen waren: als L’Aiglon (“Der junge Adler”) im gleichnamigen Theaterstück von Edmond Rostand über das Leben des jungen Herzogs von Reichstadt, eines Sohns von Napoleon. Rostand hatte das Stück eigens für Bernhardt geschrieben.

Die dritte apparition, Cinema (QM.15), ist ein getanzter Moment aus Marilyn Monroes letztem Film Misfits – Nicht gesellschaftsfähig (1961, Drehbuch: Arthur Miller, Regie: John Huston). Schon zuvor tauchte die Schauspielerin in DGFs Werk auf: In Atomic Park (2003) ist ein Monolog aus Misfits – Nicht gesellschaftsfähig zu hören. Auch in ihrer Einzelausstellung Temporama 2015 im MAM in Rio de Janeiro spielte Marilyn Monroe eine wichtige Rolle.

Seit 2012 präsentiert DGF M.2062. Das Werk setzt sich aus sechzehn apparitions historischer Persönlichkeiten und fiktiver Figuren des 19. und 20. Jahrhunderts zusammen und erdenkt sich auf diese Weise eine Oper des 21. Jahrhunderts. Oft ist die Wahrnehmung der Figuren – darunter Bob Dylan, Emily Brontë, Véra Nabokov, Lola Montez, Fitzcarraldo, Edgar Allan Poe, Scarlett O’Hara und König Ludwig II – von ihrer filmischen Darstellung durch legendäre und/oder brillant-exzentrische Schauspieler geprägt. So merkte die Künstlerin an, dass ihre Scarlett O’Hara aus Vom Winde verweht „eigentlich Vivien Leigh [war], die Scarlett O’Hara spielte”, ebenso, wie ihre apparition als besessener Impresario Fitzcarraldo aus der Darstellung durch Klaus Kinski schöpfte.

Dominique Gonzalez-Foerster, wurde 1965 in Straßburg geboren. Sie studierte an der École des Beaux Arts, Grenoble, der École du Magasin, Centre National d’Art Contemporain sowie am Pariser Institut des Hautes Études en Arts Plastiques. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Paris und Rio de Janeiro.

Gonzalez-Foerster nahm an der Documenta 11 (2002) sowie fünf Mal an der Kunstbiennale Venedig teil (1990, 1993, 1999, 2003 und 2010). 2008 schuf sie im Rahmen der Unilever Series die Installation TH.2058 in der Turbine Hall der Tate Modern in London. 2002 wurde sie mit dem renommierten Prix Marcel Duchamp ausgezeichnet.

Ausgewählte Einzelausstellungen: Dominique Gonzalez-Foerster: Pynchon Park, MAAT–Museum of Art, Architecture and Technology, Lisbon (through March 20, 2017); Dominique Gonzalez-Foerster. 1887 – 2058, K20, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (2016) und Centre Pompidou, Paris (2015); Temporama, Museu de Arte Moderna, Rio de Janeiro (2015); SPLENDIDE—HOTEL, Palacio de Cristal, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid (2014); M.2062 (Scarlett), The Museum of Kyoto, Japan (2013); chronotopes & dioramas, Dia Art Foundation, New York (2009), und TH.2058 The Unilever Series, The Turbine Hall, Tate Modern, London (2008).

Parallel zur Ausstellung bei Esther Schipper präsentiert DGF gemeinsam mit BLESS und Manuel Raeder im Schinkel Pavillon Costumes and Wishes for the 21st Century (30. Oktober 2016 – 22. Januar 2017). Bei der Ausstellung werden die drei Kostüme aus QM.15 sowie weitere aus M.2062 gezeigt.

Vernissage: Freitag, 4. November 2016, 18-21 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 4. November – Samstag, 17. Dezember 2016

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Bildunterschrift: Dominique Gonzalez-Foerster OPERA (QM.15), 2016, Courtesy the artist and Esther Schipper, Berlin, Photo: © Andrea Rossetti

Ausstellung Dominique Gonzalez-Foerster – Esther Schipper – Kunst in Berlin ART at Berlin

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