post-title Daniel Harms | Mirrors | Anaid Art Gallery | 24.11.-28.01.2017

Daniel Harms | Mirrors | Anaid Art Gallery | 24.11.-28.01.2017

Daniel Harms | Mirrors | Anaid Art Gallery | 24.11.-28.01.2017

Daniel Harms | Mirrors | Anaid Art Gallery | 24.11.-28.01.2017

bis 28.01. | #0892ARTatBerlin | Anaid Art Gallery zeigt ab dem 24. November 2016 die Ausstellung „Mirrors“ des Künstlers Daniel Harms.

Mirrors (dt. Spiegel), die neueste Reihe von Daniel Harms, entwickelt sich um die geisterhafte Präsenz eines Spiegels und dessen Beitrag zu der Art, wie wir uns selbst sehen. Der Spiegel wird zur Personifikation unserer tiefsten Sehnsüchte, um dadurch den endlosen Dualismus dessen wiederzugeben, was wir sehen, die Weisen, wie wir uns selbst täuschen und die eigentliche Auffassung von der Wahrheit, die in den Winkeln des Spiegels verborgen bleibt. Von der Atmosphäre aus Oscar Wildes Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ beeinflusst, kreist diese Sammlung um die Auffassung der idealen Sichtweise, die durch die Kluft zwischen Wahrheit und Täuschung zur  Desillusionierung führt.

Selbst wenn es uns gelingt, unsere tiefsten Sehnsüchte zu befriedigen, werden wir immer den Drang verspüren, uns neue, stärkere und höhere Wünsche auszudenken. Etwas wird immer fehlen und verloren bleiben in der unermesslichen Weite unseres Seins, bevor wir das absolute, reine Glück erreichen können. Doch was hat die Fähigkeit, uns glücklich zu machen? Kann Glück jemals einen zeitlosen Zustand erreichen? Erreichen wir unser Ziel, werden die Sehnsüchte gedeihen und wir werden uns neue Ziele überlegen, die sich um Glück bemühen. Der tägliche Mischmasch wächst zur Routine und die unendliche Suche wird zum ermüdenden Abschnitt der eigenen Existenz. Doch wonach suchen wir? Was hat die Fähigkeit, die tiefsten Sehnsüchte zu befriedigen?

Schließlich versuchen wir nur, die tiefsten Zweifel an unserem eigenen Ich zu befriedigen, in der Hoffnung, dass, je mehr wir es wertschätzen, desto zufriedener wir sein werden. Doch das ist ein Trugschluss, eine irrtümliche Feststellung und eine einfache Täuschung! Je mehr unser Ego gefüttert wird, desto hungriger und fordender wird es! Füttern wir es ununterbrochen, wird es doch nie unbetrübt sein, da es zur Verkörperung eines Süchtigen wird, eingenistet in uns selbst, eingeschlossen in einem Gefängnis aus Wünschen und Forderungen. Wir bleiben auf der Strecke und werden zum Sklaven der eigenen Sehnsüchte. Wir denken darüber nach, weil wir an den Punkt der absoluten Wahrheit angelangt sind, an dem nur einzelne Schwingungen existieren; die Linien, unsere Linien sind eine Erinnerung an unsere Grundinstinkte, die wieder erweckt werden wollen. „Being dirty“ ist der Bote der Wahrheit, der erweckt werden möchte, alles andere ist nur Heuchelei. „Wenn wir am Leben sind, können wir alles tun.“ – Daniel Harms

Die neueste Reihe von Harms besteht aus zehn Werken und ein Triptychon, die seinen Widerstand gegen Gleichförmigkeit und populäre Meinungen und seinen hartnäckigen Charakter gepaart mit leichtem Trotz zum Ausdruck bringen. Er vermeidet es, auf den Konflikt um die vergangenen naiven Anschuldigungen an ihn einzugehen, dass er aufregend „grotesk“ sei, wenn er Zugeständnissen an eine anspruchslose, direkte Lesbarkeit seines Werkes fernbleibt. Es war vor drei Jahren, als der Wahlberliner Daniel Harms den Weg zu seinem malerischen Stil gefunden hat, den er seither verfolgt. Auch wenn Harms seinem Stil, der ihm seine   Stimme gab, treu bleibt, kristallisiert sich etwas Neues heraus: Seine Werke werden dynamischer und damit belebter. Seine Vorgehensweise ist viel entspannter, jedoch nicht weniger unheimlich als in seinen vorangehenden Reihen: Die Figuren sind geisterhaft und stehen bequem im Hintergrund, ihre dunklen, vielschichtigen Beziehungen bleiben im Werk vertreten. Die neue Palette wirkt gefiltert, fast gedämpft und reduziert, als wenn die Farben komplett fehlen würden.

In “Der Aberglaube” zeigt sich eine gewisse ausweichende Art, was zur Gefahr des Verschiebens, die in den verschiedenen Schichten des Werkes präsent bleibt, beiträgt. Die genialen, rendezvous-artig zufälligen Einschübe, die in surrealistischen Kontexten aufblühen und sich als spannende Höhepunkte der Geschichten offenbaren, sind nur vorsichtig angedeutet. Er macht weiter, wie er es mag. Die Rätsel sind für diejenigen da, die sich Zeit nehmen, um sich einer tragischen Welt hinzugeben, die von Hinweisen und Schlüsseln, die zu einem Einblick in eine nicht erzählte Geschichte führen, gekennzeichnet ist.

Lili Hager

Daniel Harms wurde am 7. November 1980 in Hamburg geboren, in Berlin lebt und arbeitet er seit 2007. Inspiriert durch die eigene Geschichte und Ereignisse aus seinem Leben, welche eng mit seiner Heimatstadt Hamburg verwoben ist, stellt seine Kunst eine Verfremdung und Kombination von Zuständen dar. Diese übersteigen die Wirklichkeit, wobei sie durch ihre Überzogenheit wieder real erscheinen können. Harms Bildwelt ist geprägt von einer leuchtenden Farbigkeit und zeigt Figuren in sich überlappenden Räumen und Zeiten. Harms stellte bereits in der Vergangenheit mit Künstlern wie Gerhard Richter, Georg Baselitz, Markus Lüpertz, A.R. Penk und H.R. Giger aus.

Vernissage: Donnerstag, 24. November 2016, 18:00 – 22:00 Uhr 

Ausstellungdsaten: Donnerstag, 24. November 2016 – Samstag, 28. Januar 2017

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Bildunterschrift: Anaid Art Gallery – Daniel Harms – Mirrors_ 300dpi

Ausstellung Daniel Harms – Anaid Art Gallery – Kunst in Berlin ART at Berlin 

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