post-title Celina Teague | It’s Not Me, It’s You | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 12.01.-10.02.2024

Celina Teague | It’s Not Me, It’s You | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 12.01.-10.02.2024

Celina Teague | It’s Not Me, It’s You | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 12.01.-10.02.2024

Celina Teague | It’s Not Me, It’s You | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 12.01.-10.02.2024

bis 10.02. | #4132ARTatBerlin | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin präsentiert ab 12. Januar 2024 die Ausstellung “It’s Not Me, It’s You” mit Werken der Künstlerin Celina Teague.

Fantastische Pflanzen-, Blumen- und Pilzarten sprießen aus üppigen Lippen, unter hängenden Augenlidern, aus wulstigen Ohren; ein Fötus schmiegt sich in einen vielfarbigen Pilzbaum, der auf zwei miteinander verbundenen Füßen balanciert. Die Künstlerin Celina Teague beschreibt diese psychedelischen Visionen als einen Versuch, dem Alltag zu entfliehen, den Lärm auszublenden und in der seltsamen und wunderbaren Welt der Natur zu verschwinden. „It’s Not Me, It’s You“, Teagues Einzelausstellung in der Kristin Hjellegjerde Gallery, präsentiert eine kraftvolle neue Werksreihe, die sich von ihren von Nachrichten geprägten narrativen Gemälden der Vergangenheit abhebt – und doch schleichen sich die Realitäten und Ängste der menschlichen Welt weiterhin ein.

Während Teagues Arbeiten in der Regel aus Gefühlen von Empathie und Wut als Reaktion auf Krisenereignisse entspringen, entstand diese jüngste Serie von Gemälden aus dem Wunsch heraus, sich in einem mystischen Reich zu verlieren, in dem die Natur die Macht hat und unser Bewusstsein verändern kann. Sowohl „Natural Mystic“ als auch „Eye Opener“ – mit ihren lebendigen Formen und fast leuchtenden Farben vor nächtlichen Hintergründen – vermitteln ein Gefühl der Ruhe und der neu gefundenen kreativen Freiheit. In beiden Gemälden sind die menschliche und die natürliche Welt miteinander eher verbunden als verfeindet: Porträts einer nährenden Form von Hybridität, in der der menschliche Körper von der Natur verbessert, geheilt und erweitert wird.

Diese Vision von Harmonie entwickelt sich jedoch langsam zu etwas Düsterem und Komplexerem. In „Colour Me Happy“ verschlingt der Mund bunte Pillen und Kapseln, die auch an den unteren Wimpern der Augen in den Zweigen einer Palme hängen. Die Arbeit reflektiert über Drogenmissbrauch, die dunkle Seite von Big Pharma und Teagues Bewusstsein für ihren eigenen Appetit auf Nachrichtenkonsum. Wie sie feststellt, ist unsere Nutzung des Internets, insbesondere der sozialen Medien, eine moderne Form der Sucht – eine, die zu Kurzschlussreaktionen anregt und ebenso polarisiert wie vereint.

Dieses Gefühl der lauernden Gefahr ist am deutlichsten in „Trippy Slippy“ zu erkennen, wo sich Venusfliegenfallen über Käfer hermachen und Würgepflanzen sich um die Stängel giftiger Blüten und insektenzerfressener Blätter wickeln. Die Lippen am unteren Rand des Bildes sind geschlossen, sie scheinen nicht mehr offen für die Weisheit der Natur zu sein. Es ist vielleicht kein Zufall, dass in der realen Welt Bomben fallen und der Krieg – auch wenn er nur über das Handy in der Hand erlebt wird – die Menschheit erschüttert. Unabhängig von Teagues Absicht dringen die Nachrichten in die Bilder ein.

Zwei Textgemälde reflektieren darüber hinaus die Art und Weise, wie die heutige Gesellschaft mit aktuellen Themen umgeht. Unter dem gemeinsamen Titel „The Problem With Humanity“ heißt es auf dem einen: „It’s Not Me, It’s You“ und auf dem anderen: „It’s Not Us, It’s Them“. Die Arbeiten zielen spielerisch auf die Art und Weise ab, wie soziale Medien für passives Handeln genutzt werden: für Tugendsignale, Schuldzuweisungen und die Verstärkung schädlicher Echokammern, die eine nuancierte Diskussion verhindern.

Teague kehrt zudem zum Begriff des Sessel-Aktivismus zurück, indem sie eine zehnjährige Serie fortsetzt, die sich über ihre eigene Rolle als Künstlerin lustig macht, die den Pinsel für soziale Zwecke schwingt. Diese Sesselgemälde verbinden die Themen und Bilder der übrigen Ausstellung. In „For Better or For Worse“ wachsen Opiummohn, Fentanyl-Lollies, Pillen und Cannabisblätter aus dem Stoff des Sessels. Auf der Sitzfläche leckt sich ein körperloser Mund die Lippen – hungrig nach mehr Substanzen und Informationen. Wir wollen immer und immer mehr, so meint die Künstlerin, selbst wenn wir uns einreden, weniger zu wollen.

Vernissage: Donnerstag, 11. Januar 2024, 19 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 12. Januar – Samstag, 10. Februar 2024

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Bildunterschrift Titel: Celina Teague: Trippy Slippy, 2023, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm, 47 1/4 x 39 3/8 in (Detail)

Ausstellung Celina Teague – Kristin Hjellegjerde Berlin | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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