post-title Cécile Dupaquier | Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions | Daniel Marzona | 14.01.-24.01.2017

Cécile Dupaquier | Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions | Daniel Marzona | 14.01.-24.01.2017

Cécile Dupaquier | Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions | Daniel Marzona | 14.01.-24.01.2017

Cécile Dupaquier | Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions | Daniel Marzona | 14.01.-24.01.2017

bis 24.01. | #0996ARTatBerlin | Daniel Marzona zeigt seit dem 14. Januar 2017 das Ausstellungsformat „Wall Works – 8 Weeks, 4 Exhibitions“, beginnend mit der Künstlerin Cécile Dupaquier.

Die Kunst von Cécile Dupaquier ist eine Sache des Materials. Es geht um Kargheit, Einfachheit und Schönheit von Styroporplatten, akustischem Isoliermaterial und Variationen von Sperrholz aus üblichen Handwerksgeschäften. Zeichnungen wiederum entstehen auf Standard-A4Blättern, die man um die Ecke im günstigen Pack kaufen kann, falls man dringend eine Datei ausdrucken muss. Die künstlerische Geste ist dabei immer minimal (ein Schnitt, eine Faltung, einen Putz oder das Anbringen eines Scharniers) und dient dazu, formale Möglichkeiten — sowie physikalische Grenzen — des Materials im Raum auszuloten. In den Werken der Künstlerin findet ein Spiel mit Oberflächen statt, aber auch ein Ausprobieren der Möglichkeiten, wie Volumina erschaffen werden können (dies erinnert auch an die formalen Recherchen der Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts, Gerrit Rietveld oder Katarzyna Kobro, oder an Künstlerfiguren der letzten Zeit wie Charlotte Posenenske, Joachim Bandau oder Thea Djordjadze).

Für ihre Ausstellung bei Daniel Marzona zeigt Cécile Dupaquier neue, aus einem langen Fabrikationsprozess entstandene Arbeiten, die sie selbst »Tableaus« nennt. Dazu formt sie feine Holzplatten wie eine Geigenbauerin beim Herstellen eines Instruments, und ohne Vorzeichnung entstehen allmählich leichte Kurven und Wellen im Material, die am Ende eine subtile Bewegung erzeugen. Sobald das Objekt gebaut ist, erhält es mehrere Schichten von matter weißer Farbe. Das Volumen existiert eigentlich nur durch die Schatten, die es wirft, und die Präzision seiner Herstellung macht aus ihm ein Objekt der Kontemplation. Man sieht als Betrachter pure Oberflächen, die sich im Laufe des Tages mit dem Wechsel des Lichts ständig wandeln und immer wieder neu offenbaren. Auch wenn der Prozess kompliziert ist, spielen die Proportionen der Werke, im Format 210×146, 60×46 oder 46×30 Zentimeter, mit der Einfachheit und absoluten Strenge eines A4-Blattes.

Leinwände ohne Leinen, Skulpturen zum Hängen — der Status dieser »Tableaus« ist sonderbar. Die Beziehung zwischen der weißen Wand der Galerie und dem, was darauf hängt, eigentlich eine Art Wandskulptur, wurde selten so weit getrieben. (In einer vorherigen Ausstellung strich Cécile Dupaquier mit einer Geste, die an Claude Rutault erinnert, sogar die Wand mit dem gleichen Weiß, das sie für ihre Werke benutzt!) Man könnte hier von Minimalismus sprechen, obwohl es vielmehr um Schlichtheit und Demut geht — Begriffe, die in unserer Welt des dröhnenden Spektakels kaum mehr existieren und gerade deswegen vonnöten wären.

Text: Thibaut de Ruyter

Cécile Dupaquier wurde 1970 in Frankreich geboren und lebt seit 2004 in Berlin. Von 1988 bis 1993 studierte sie Kunst und Mediengestaltung an der École Nationale des Beaux Arts (ENBA) in Lyon. Sie hatte Einzelausstellungen unter anderem in der Galerie weisser Elefant, Berlin (2015), im Atelier Wilhelmstraße 16, Stuttgart (2015), in der Galerie de L’École Supérieure d’Arts, Brest (2008) und im Kunstmuseum Bonn (2001). In folgenden ausgewählten Gruppenausstellungen waren ihre Arbeiten zu sehen: pilote : pilote, SEZ, Berlin (2016), True mirror, Espace Commines, Paris (2016), Sans Titre ( )#2, Galerie un-spaced, Paris (2015) und Raumbestandserhebung (project space festival), Kleine Humboldt Galerie, Berlin (2014).

Vernissage: Freitag, 13. Januar 2017, 18:00 bis 21:00 Uhr 

Ausstellungsdaten: Samstag, 14. Januar bis Dienstag, 24. Januar 2017

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Bildunterschrift: Cécile Dupaquier: Tableau n°3, 2016 (detail) courtesy of the artist and Daniel Marzona, Berlin

Ausstellung Cécile Dupaquier – Daniel Marzona – Kunst in Berlin ART at Berlin

 

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