bis 30.04. | #4612ARTatBerlin | Galerie Dittmar präsentiert ab Mittwoch, 12. März 2025 eine Einzelausstellung des Künstlers Arnulf Rainer.
Der Rang Arnulf Rainers als einer der bedeutendsten und wegweisenden Künstler der Nachkriegsepoche und darüber hinaus erweist sich aus dem zeitlichen Abstand immer mehr. Rainer erschloss der Kunst völlig neue Zugänge, in der Radikalität der Annäherung an die Themen und Motivkreise, in der außerordentlich breiten wie nuancierten Ausdrucksskala. Sie artikulierte sich in der expressiven, vehementen Gestik, in den der Monochromie angenäherten und sie aufbrechenden Zumalungen, im schöpferischen Prozess der Besitzergreifung bildnerischer Zeugnisse, schließlich in einem subtilen Farbverständnis.
Arnulf Rainer „unterwarf sich keiner Konvention, weder inhaltlich noch formal. Gegenstand und Ziel seiner Anstrengung ist die Malerei selbst, die er durch eine ganz existentielle und elementare An-bindung an seine Person aus ihrer eindimensionalen ideologischen Verkrustung herausholen will… So macht er, indem er malt und zumalt und übermalt, die Antriebskräfte seines eigenen Lebens sichtbar, seine vitale Unruhe, seine Ansprüche, seine Zweifel und vielleicht auch seine Hoffnungen und Enttäuschungen. Es ist eine Malerei, die keine Illusion duldet, weil sie Vollkommenheit erreichen will, eine Vollkommenheit, in der sich alle Gegensätze und Antagonismen auflösen.“ (Dieter Honisch, Katalog zur Ausstellung Arnulf Rainer, Nationalgalerie Berlin, 1980, S. 46)
Arnulf Rainer, 1975, Kohle auf Papier, 31 x 44,5 cm
Die ersten Publikationen in der Edition Dittmar überhaupt erschienen zu den Ausstellungen zu Arnulf Rainer in der Galerie 1999 und 2001. Die zweite Ausstellung, die zum Friedrich-Zyklus 2001, erfolgte auf Anregung des Künstlers, der sich seit 1999 mit Caspar David Friedrich auseinandersetzte.
In der Besprechung dieser Galerieausstellung in der Frankfurter Allgemeinen hieß es: „Die Überarbeitung von Werken Caspar David Friedrichs waren bisher ganz unbekannt… Die Beschäftigung Rainers mit der romantischen Landschaft scheint hier zu einer zumindest vorläufigen Vollendung zu kommen.“ (F.A.Z., 20. Oktober 2001)
2003 wurde eine Auswahl des Friedrich-Zyklus‘ auf Initiative des damaligen Generaldirektors der Berliner Museen, Prof. Peter-Klaus Schuster, in der Alten Nationalgalerie Berlin gezeigt, in den Kabinetträumen neben dem Friedrich-Saal.
Zeitgleich mit der jetzigen Galerieausstellung zu früh gezeigten Werkphasen finden aus Anlass des 95. Geburtstags Rainers weitere Ausstellungen zu dem Künstler statt. So in Paris in der Galerie Lelong zu der Graphik, in der Galerie Ropac in der Villa Kast Salzburg zu Goya und zu den Landschaften seit den achtziger Jahren, dann im Arnulf Rainer-Museum in Baden bei Wien die institutionelle Ausstellung „Arnulf Rainer. Das Nichts gegen Alles“.
Eröffnung: Mittwoch, 12. März 2025, 12 bis 18 Uhr
Ausstellungsdaten: : Mittwoch, 12. März bis Mittwoch, 30. April 2025
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Bildunterschrift Titel: Arnulf Rainer, Caspar David Friedrich-Zyklus, 1999-2001, Tusche, Kreide, Schwarzstift, 29,5 x 39,8 cm
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