post-title Anna Witt | Radical Optimism | Galerie Tanja Wagner | 14.11.2025-17.01.2026

Anna Witt | Radical Optimism | Galerie Tanja Wagner | 14.11.2025-17.01.2026

Anna Witt | Radical Optimism | Galerie Tanja Wagner | 14.11.2025-17.01.2026

Anna Witt | Radical Optimism | Galerie Tanja Wagner | 14.11.2025-17.01.2026

bis 17.01. | #4856ARTatBerlin | Galerie Tanja Wagner präsentiert ab Freitag, 14. November 2025 die Ausstellung „Radical Optimism“ der Künstlerin Anna Witt.

Die Ausstellung präsentiert neue Werke, die radikale Hoffnung sowohl als emanzipatorische Kraft als auch als Strategie zur Bewältigung von Krisen und sozialem Wandel erforschen.

Im Zentrum der Ausstellung steht die Zweikanal-Videoinstallation „Nächte der Arbeit“. Das Werk positioniert das Träumen als eine zutiefst persönliche, visionäre Form der Vorstellungskraft, die eine entscheidende Voraussetzung für gesellschaftlichen Wandel darstellt. Für das Projekt lud Witt eine Gruppe von Menschen ein, sich in der ehemaligen Industriehalle der Hydra Werke in Berlin zu versammeln und zu träumen – einem Ort im Spannungsfeld zwischen seiner industriellen Vergangenheit und dem Druck der Gentrifizierung.

Die Kamera gleitet sanft über die bühnenartige Kulisse aus Teppichen und Möbeln und fängt die Gesichter der Teilnehmer ein, die in stiller Konzentration daliegen und über ihre Zukunftshoffnungen nachdenken. Tagträumen erscheint hier als gleichermaßen intimes wie kollektives Erlebnis. Im zweiten Videokanal kehren die von der Gruppe geäußerten Träume und Ideen als Voiceover zurück. Wir sehen denselben Raum; doch er wirkt nun verlassen und zerfällt allmählich.

Das Werk ist inspiriert von Jacques Rancières Sachbuch „Nächte der Arbeit“, das die Geschichte von Arbeitern des 19. Jahrhunderts erzählt, die sich nachts trafen, um ihre Träume, Hoffnungen und utopischen Visionen einer anderen Gesellschaft zu artikulieren – als eine Form des Widerstands gegen die ihnen zugeschriebenen Rollen. Witt überträgt diese Geste in die Gegenwart und fragt: Welche Räume gibt es, um sich Zukunftsvisionen in einer postindustriellen, hyperkapitalistischen Gesellschaft vorzustellen, die sich oft hoffnungslos anfühlt?

In ihrer Serie „Crushed and Melted“ erweitert Witt diese Auseinandersetzung auf den Bereich der digitalen Intimität und kombiniert in Acrylglas eingeschlossene Textilcollagen mit einer ASMR-inspirierten Klangschicht. Die Arbeiten thematisieren die Idee digitaler Fürsorgegemeinschaften und reflektieren das fragile Verhältnis zwischen Zerstörung und Fürsorge sowie zwischen digitaler Intimität und emotionaler Erschöpfung. Während „Crushed and Melted – Running Away“ den Traum von der Flucht nachzeichnet, entlehnt „Crushed and Melted – Cruel Optimism“ seinen Titel Lauren Berlants gleichnamigem Konzept, das die paradoxe Bindung an überholte Vorstellungen vom guten Leben beschreibt.

Witt setzt diese Auseinandersetzung in ihrem textbasierten Werk Survival of the Softest fort, das als Plädoyer für die kritische Kraft der Sanftmut konzipiert ist.

In „Radical Optimism“ zeigt Witt, wie Träumen als kollektiver Akt die gesellschaftliche Vorstellungskraft beflügeln und eine aktive, gemeinsame Praxis der Gestaltung von Möglichkeiten darstellen kann. Indem sie Räume schafft, in denen Menschen ihre Gedanken teilen und artikulieren können, verleiht sie sowohl den Teilnehmenden als auch uns eine Stimme, die über das Hier und Jetzt hinausreicht und die Vorstellung einer anderen, menschlicheren Zukunft greifbar macht.

Anna Witt wurde 1981 in Wasserburg am Inn geboren. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Monica Bonvicini, Magdalena Jetelová und Asta Gröting. Sie lebt und arbeitet in Wien und Berlin.

Vernissage: Freitag, 14. November 2025 von 18 bis 21 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 14. November bis Samstag, 17. Januar 2026

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Bildunterschrift Titelbild: Radical Optimism. Anna Witt. Courtesy of Galerie Tanja Wagner.

Ausstellung Anna Witt – Galerie Tanja Wagner | Zeitgenössische Kunst | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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