bis 31.10. | #4794 ARTatBerlin | DUVE BERLIN präsentiert ab 10. September 2025 die Ausstellung „Bardo“ des Künstlers Andrew Moncrief.
Andrew Moncriefs jüngste Arbeiten stellen eine deutliche Weiterentwicklung in seinem künstlerischen Werdegang dar, die durch eine Hinwendung zu einer tieferen Erforschung der formalen Abstraktion und der Grenzen der Wahrnehmung und Verkörperung gekennzeichnet ist.
Verankert in seinen Studien der Quantenphysik, nicht-westlicher Spiritualität und Erfahrungswerten, spiegeln seine Gemälde ein dynamisches Gefühl körperlicher Unruhe wider, eine Gestik außerhalb der zweidimensionalen Ebene und der Leinwand selbst. Diese Werke bedienen sich wichtiger Kompositionstechniken wie der heiligen Geometrie und der Rabatment-Technik, die dazu beitragen, die Wahrnehmung und das Verständnis des Betrachters für den Raum innerhalb des Rahmens zu lenken.
In seiner jüngsten Version dieser Werkreihe und in neuen Gemälden, die er speziell für diese Ausstellung geschaffen hat, richtet Moncrief sein Augenmerk auf den Körper selbst. Während abstrakte Elemente eine wichtige Rolle in der Bildfläche spielen, ist es der Körper, der das Gewicht der Transformation trägt. Seine Gemälde verschieben physische und metaphysische Grenzen und fordern uns auf, über die Oberfläche der Darstellung hinauszuschauen und neu zu überdenken, was unsichtbar ist oder außerhalb unserer bekannten Sichtweisen liegt. Es besteht eine fesselnde Spannung zwischen Zweidimensionalität und verkörperter Erfahrung, wobei jedes Werk uns die Frage stellt, wie eine gemalte Oberfläche körperliche Präsenz und Physikalität enthalten kann. Moncriefs Werke sind sowohl figurativ als auch abstrakt und navigieren durch diese Dualität, indem sie die Grenzen des Rahmens selbst hinterfragen und den Grenzbereich zwischen Innen und Außen, Innenraum und Außenraum sowie die Dualität zwischen Ordnung und Chaos untersuchen.
Moncriefs Gemälde sind nicht nur ein Spiegelbild seines individuellen Denkprozesses, sondern, wie er selbst sagt, eine Untersuchung der „Mechanik der Dinge“. Wie geht der Körper damit um? Wie bietet der menschliche Körper eine Möglichkeit zur Transformation und Wiedergeburt? Was geschieht in diesen Momenten der Klarheit und Krise?
Der Titel dieser Ausstellung leitet sich vom Konzept des Bardo ab. Im Mahayana-Buddhismus bezeichnet Bardo den „Zwischenzustand“ des Bewusstseins zwischen Tod und Wiedergeburt. Es gibt den Bardo des Träumens und den der Meditation, in denen Vorbereitung, Klarheit und Konzentration zusammenkommen. Der Bardo ist also ein Ort des Bewusstseins, an dem der Geist, losgelöst vom sterblichen Körper, der Natur der Realität begegnet und an einen entscheidenden Punkt der Veränderung gelangt. Auf Moncriefs Leinwand liegt dieser Zwischenzustand, gebunden an einen kontinuierlichen Prozess innerhalb der abstrakten Leinwand.
Durch Abstraktion und formale Konstruktion lädt Moncrief den Betrachter ein, sich mit dem Kunstwerk in einen tiefgründigen Dialog über Transformation und Wiedergeburt zu begeben.
Text: Song Tae Chong, PhD, Mitglied des Kuratoriums der Martin Parr Foundation und Professor am Fachbereich Medien, Kultur und Kommunikation der New York University
Vernissage: Mittwoch, 10. September 2025, 18:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Mittwoch, 10. September bis Freitag, 31. Oktober 2025
Sonderöffnungszeiten im Rahmen der Berlin Art Week: Freitag, 12. September, und Samstag, 13. September, jeweils von 12 bis 18 Uhr
Zur Galerie
Titelbildunterschrift: Andrew Moncrief, *Nexus* 2025, Oil on Linen 180cm x 200cm
Ausstellung Andrew Moncrief – DUVE BERLIN | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin