Kunsthaus Dahlem zeigt noch vom 01.-03. Dezember 2016 die neueste Tanzproduktion „morphing lines“ der TanzTangente Berlin.
In ihrer neuen Produktion morphing lines beschäftigt sich die Choreografin Nadja Raszewski mit dem Phänomen der Linie als Abgrenzung, der Grenzüberschreitung und den daraus folgenden Fragen: Wer bestimmt Grenzen, sowohl reale als auch innere und wann überschreiten wir diese mit unserem Handeln? Brauchen wir Grenzen? Was ist ein Mensch bereit zu tun für eine Idee, einen Glauben, eine Überzeugung? Wann wird Handeln zum Wahnsinn? Das künstlerische Ergebnis dieser Auseinandersetzung ist ein bewegter Hybrid aus Rauminstallation und Tanzperformance.
Zur Projektidee:
Nadja Raszewski arbeitet seit Jahrzehnten als interdisziplinäre Choreografin mit professionellen Tänzern und Laien im In-und Ausland. Sie hat sich in den vielen Jahren ihres künstlerischen Schaffens zur Expertin in der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Gruppen entwickelt und in diesen Projekten erforscht, wie Kommunikation praktiziert wird, wie sie funktioniert oder misslingt. Das Thema Abgrenzung spielt in ihren Arbeiten eine große Rolle und es geht um die Utopie einer funktionierenden Gemeinschaft: Welche codes braucht man, welche Verabredungen muss man immer wieder neu treffen? Wie kann man Fremdheit, Klischees, vorgefertigtes Denken überwinden? Wann kann man auf jemanden zugehen, wann muss man sich zurückziehen? In diesem Spannungsfeld entwickelt sie mit den Mitwirkenden ihre Stücke. Es geht um den Flow, den Konflikt, die Haftung, die Reibung, die Beunruhigung. Für die Produktion morphing lines wird Nadja Raszewski erneut mit dem Komponisten Michael Gould zusammenarbeiten, Professor an der University of Michigan. Die beiden verbindet eine langjährige Freundschaft und intensive Zusammenarbeit. An der Produktion sind außerdem 8 professionelle Tänzer*innen mit verschiedenen tänzerischen Hintergründen beteiligt, das Projekt wird so von zeitgenössischem Tanz, Hip Hop, House und African Dance beeinflusst.
Zum Aufführungsort:
Die Produktion ist eine Kooperation mit dem Kunsthaus Dahlem. Das Ausstellungshaus hat seinen Sitz im Atelier des Bildhauers Arno Breker, einem der meist begünstigten Künstler im NS-Regime. Seit seiner Wiedereröffnung im Sommer 2015 widmet sich das Haus der deutschen Nachkriegsmoderne in Ost und West. Das Kunsthaus Dahlem hat eine wechselvolle Geschichte seit seiner Errichtung von 1939-1942 durchlaufen und ist gezeichnet von den Spuren kontroverser Zeitgeschichte und der künstlerischen Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Phänomenen. Ein idealer Ort also für die Präsentation von morphing lines, das innerhalb bewegter Zeiten von Menschenströmen die Existenz von Grenzlinien hinterfragt. Parallel zu morphing lines sind die aktuelle Dauerausstellung, die temporäre Ausstellung Prolog sowie fünf zeitgenössische Interventionen junger Studierender der Hochschule für bildende Kunst in Dresden zu sehen.
Premiere: Freitag, 25. November 2016, um 19:00 Uhr
weitere Aufführungen: Donnerstag, 01. Dezember – Samstag, 03. Dezember 2016 jeweils um 19:00 Uhr
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Bildunterschrift: via Kunsthaus Dahlem – TanzTangente, Foto: Tanztangente, 2016
Aufführung TanzTangente – Kunsthaus Dahlem – Kunst in Berlin ART at Berlin