bis 08.03. | #4575ARTatBerlin | Galerie Schindler zeigt derzeit die Ausstellung ANTIMODE des Künstlers Andreas Hildebrandt und der Künstlerin Susanne Ramolla.
In der Ausstellung ANTIMODE zeigen Andreas Hildebrandt und Susanne Ramolla eine Auseinandersetzung mit dem Prinzip der Anti-Mode Technologie™. Diese Technologie, die in der Tontechnik zur Reduktion und Eliminierung störender akustischer Raumresonanzen eingesetzt wird, bildet den Ausgangspunkt für die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Technik, Raum und Material sowie ästhetischer Wahrnehmung. Der Titel ANTIMODE verweist im Deutschen dabei auch auf eine Haltung gegen Mode im traditionellen Sinne, auf das Prinzip der Nicht-Mode – frei von ästhetischen Konventionen und ohne Orientierung an aktuellen Trends. Hildebrandt und Ramolla spielen mit diesem Begriff und verwenden ihn als Metapher für eine künstlerische Haltung, die sich gegen oberflächliche Ästhetik und die ständige Jagd nach Neuem wendet. Es ist die Suche nach einer ästhetischen Reinheit, die nicht dem Diktat der Mode unterworfen ist.
Susanne Ramolla, Ramoon Beton, 2023, Gazeband weiß, 22 x 16 x 15 cm
Hildebrandt und Ramolla interessieren sich für die Ambivalenz zwischen dem technischen Verfahren der Anti-Mode und dem Konzept der Anti-Mode als einer ästhetischen Haltung, die sich nicht an modischen Strömungen orientiert. Die Technologie, die durch hochkomplexe Filter störende Frequenzen in einem Raum eliminieren kann, wird als Metapher für eine künstlerische Praxis verstanden, deren zentrales Element das „Wegnehmen“ von Störfaktoren ist. Kunst, wie Hildebrandt und Ramolla sie verstehen, entsteht nicht durch das Hinzufügen von Details, sondern durch das Herausfiltern störender Elemente. Dieser Prozess ähnelt dem Linolschnitt Hildebrandts ebenso wie den reduzierten Objekten Susanne Ramollas, bei denen das Bild oder die Skulptur durch das Weglassen von Bereichen entsteht. Hier wird das „Störende“ aus der Wahrnehmung entfernt, um ein störungsfreies Erlebnis zu schaffen – dort auf akustischer, hier auf visueller Ebene.
Susanne Ramolla, Randerscheinung I, 2024, Klavierlack auf Acrylglac, 29 x 29 cm
Dieser Ansatz entzieht sich der logischen Ordnung der Konsumgesellschaft und zeigt auf, wie durch das Herausfiltern von Störungen und Überflüssigem ein klarer, reiner Raum entstehen kann.
Andreas Hildebrandt, Cluster, 2024, Linoldruck/ Papier, 45 x 65 cm
ANTIMODE wird so zu einer Reflexion darüber, wie Kunst und Technologie gemeinsam ein Bewusstsein für das Wesentliche schaffen können. Der kreative Prozess, der hinter den Werken dieser Ausstellung steht, verdeutlicht auch eine tiefe Verbindung zwischen Technik und Kunst. Die „Anti-Mode Technologie™“ ist dabei nicht nur ein technisches Prinzip, sondern wird selbst zu einem künstlerischen Konzept. Die Ausstellung lädt den Betrachter ein, den Raum neu zu erfahren und sich auf die Einfachheit und Klarheit zu konzentrieren, die durch die Reduktion von Störungen und das gezielte Wegnehmen entsteht. Diese Art der „Reduktion“ eröffnet dem Betrachter ein völlig neues Raum- und Bilderlebnis, das frei von den üblichen ästhetischen Zwängen ist.
Andreas Hildebrandt, Klimax, 2023, Linoldruck auf Leinwand, 190 x150 cm
ANTIMODE ist somit eine Einladung, sich von der gewohnten Überflutung mit Informationen und Eindrücken zu befreien und das Wesentliche zu entdecken – sei es im Klang, im Bild oder in der eigenen Wahrnehmung.
Ausstellungsdaten: Donnerstag 30. Januar – Samstag, 08. März 2025
Bildunterschrift Titel: Andreas Hildebrandt, Wandarbeit, 2025, Linoldruck (Detail) + Susanne Ramolla, Rosa Falter, 2024, Beton und Acryllack
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