bis 01.11. | #4801ARTatBerlin | Galerie Guido W. Baudach präsentiert ab 12. September 2025 (Vernissage 11.09.) die Ausstellung „Unclosure“ des Künstlers Philipp Modersohn.
„Wirklich gute und sogar göttliche Dinge sind außerhalb von Dir lebendig und aktiv und sollten hereingelassen werden, damit sie ihre Veränderungen bewirken können. Solche Einflüsse lehren und bereichern unser Leben in der Gesellschaft (…).“
–Anne Carson, Der bittersüße Eros
In seiner fünften Einzelausstellung mit der Galerie Guido W. Baudach zeigt Philipp Modersohn unter dem Titel Unclosure eine neue vielgestaltige Installation in situ. Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit Strukturen der Abgrenzung und Einteilung, die zu Vereinzelung führen können. Dabei werden anhand verschiedener Alltagsgegenstände Möglichkeiten zur Emanzipation von diesen Strukturen untersucht: Wir begegnen einem Stein, der sich nicht kategorisieren lässt, einem Monitor, der nichts mehr ausstrahlt und stattdessen seine durch Erhitzung sichtbar gewordene Materialität offenbart, einem Raum, der sich zu einem nicht näher definierten Wetterereignis hin öffnet, …
Parallel zur Ausstellung erscheint unter dem Titel Attitudes of Stone die erste umfassende Publikation zu Modersohns künstlerischen Praxis im Verlag Bom Dia Boa Tarde Boa Noite, Berlin, herausgegeben von Wilma Lukatsch und dem Oldenburger Kunstverein. Das Buch enthält kurze poetische und theoretische Beiträge von AutorInnen verschiedener Professionen, pseudowissenschaftliche Diagramme sowie eine Übersicht bisheriger ortspezifischer Installationen und anderer Arbeiten des Künstlers – ein horizontaler Dialog mit KollaborateurInnen sowie den Dingen und Prozessen selbst entsteht.
Philipp Modersohn, geboren 1986 in Bremen, lebt und arbeitet in Berlin. Er hat an der Universität Potsdam Philosophie sowie an der UdK Berlin und der Columbia Universität New York Freie Kunst studiert. In seiner multidisziplinären Praxis hebt Modersohn die Lebendigkeit aller irdischen Materie hervor. So lässt er in seinen mit diversen Animationstechniken erstellten Filmen und Videos vorzugsweise nicht-menschliche, oft anorganische Akteure – Steine, Muscheln, Torfstücke etc. – auftreten und von ihrer jeweiligen Existenz berichten. In seinen Skulpturen, die häuptsächlich aus Sedimenten und anderen ursprünglich erdgebundenen Materialien wie Sand, Glas, Beton oder Kunststoff bestehen, betont Modersohn den prozessualen und experimentellen Aspekt von Kunst sowie die Schönheit des Unvollkommenen. Dabei greift er auf die entscheidenden formgebenden Kräfte unseres Erdplaneten zurück: Druck und Hitze. Die Resultate oszillieren zwischen Innen- und Außenobjekten und weisen nicht selten einen konkreten Architektur- oder Design-Bezug auf. Philipp Modersohn ist in privaten wie öffentlichen Sammlungen vertreten und hat an verschiedenen institutionellen Ausstellungen teilgenommen, u.a. in der Bundeskunsthalle in Bonn (2022), im Kunstverein Göttingen (2020), der Kunsthalle Baden-Baden (2018). Aktuell sind Arbeiten von ihm in der Ausstellung Notes on Becoming im Oldenburger Kunstverein zu sehen.
Vernissage: Donnerstag, 11. September 2025, von 18:00 bis 22:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 12. September 2025 bis Samstag, 1. November 2025
Sonderöffnungszeiten im Rahmen der Berlin Art Week: Sonntag, 14. September von 12 bis 18 Uhr
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Bildunterschrift Titel: Philipp Modersohn, HD Enchantment, 2025, LCD-glass, quartz sand, plaster, steel, 74 x 129 x 4 cm (detail)
Ausstellung Philipp Modersohn – Galerie Guido W. Baudach | Contemporary Art – Kunst in Berlin | Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin