bis 31.10. | #0204ARTatBerlin | Die Galerie Guido W. Baudach präsentiert vom 17. September – 31. Oktober 2015 die Künstlerin Tamina Amadyar.
Die Galerie Guido W. Baudach freut sich, die erste Einzelausstellung der in Köln lebenden Künstlerin Tamina Amadyar zu
präsentieren. 1989 in Kabul geboren und ab dem 5. Lebensjahr in Deutschland aufgewachsen, betreibt die Absolventin der
Düsseldorfer Kunstakademie eine autobiographisch inspirierte Malerei, die sowohl eine spezifische Form von Kulturtransfer
hervorbringt als auch Gegenständlichkeit und Abstraktion in selten gesehener Leichtigkeit und Prägnanz zusammenführt.
Amadyars Ausgangspunkt sind Räume, genauer gesagt, Erinnerungen daran. Diese stammen zumeist aus ihrer Kindheit in
Afghanistan oder werden, sofern sie jüngeren Ursprungs sind, von entsprechenden Wahrnehmungsmustern überlagert. Die
Farbigkeit und das besondere Licht, das den Gemälden innewohnt, spiegeln Ihren Ursprung deutlich wieder. Gleichzeitig beweist die westliche Malereitradition, insbesondere in Gestalt verschiedener Strömungen und Positionen des 20. Jahrhunderts, in Amadyars Bildern unübersehbar Präsenz. Auf diese Weise werden hier orientalisches Farbprogramm und Malereiauffassung des Okzidents zu einer selbstverständlichen Einheit verschmolzen.
Die gemalten Interieurs selbst sind menschenleer und kahl, bar jeglicher Einrichtungsdetails und jedweden Dekors. Die bewusste Reduktion der Darstellung auf nur wenige, teils übereinander geschichtete geometrische Formen führt dazu, dass Amadyars Raumansichten nicht allein als dreidimensionale Perspektiven erscheinen, sondern auch als reine Flächen aus Farbe und Licht.
Der visuelle Effekt ist geradezu paradox: Gegenständliches wird abstrakt, ohne seine Gegenständlichkeit einzubüßen.
Ausgeführt sind die meist großformatigen Gemälde mit pigmentiertem Hasenleim auf heller, unbehandelter Leinwand. Die
Oberfläche wirkt ähnlich spröde wie das Gewebe, das ihr zu Grunde liegt, ist bei näherer Betrachtung jedoch von einem ebenso leisen Glitzern erfüllt, wie die kristallinen Partikel des meist durchscheinend gehaltenen Farbauftrags. Lasierende Pinselstriche schaffen einen großzügigen, offenen Bildraum, der von gezielten malerischen Setzungen präzise strukturiert wird. Die Malerei von Tamina Amadyar ist so unmittelbar wie transparent. Und doch weisen ihre Bilder einen Zauber auf, der unweigerlich hineinzieht in die Spiralen der Erinnerung.
Tamina Amadyar, *1989 in Kabul, Afghanistan, lebt und arbeitet in Köln und hat von 2008 bis 2014 an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Sie erhielt Stipendien u.a. von der Helmut E. Kreutzer Stiftung (2013-2014), RölfsPartner Stipendium (2013), Stipendium der Heinrich-Böll Stiftung e.V. (2009-2015).
Ausgewählte Ausstellungen umfassen Tamina Amadyar / Christiane Blattmann, Agnes Maybach, Köln, 2015 (solo); Nose Art, Litho, Köln, 2014; The Office, Rathaus Düsseldorf, 2013 (solo); Sammlung Grau, Kunsthaus Dortmund, 2013; Ich wittre Morgenluft, KIT (Kunst im Tunnel), Düsseldorf und Komplizen 2.0, Galerie der Stadt Remscheid, 2012; On My Way, Kunstverein Köln-Mühlheim, Köln, Mein Esel und ich, Kunstverein Pfaffenhofen und Yellow Galore, Goodbye Blue Monday, New York City, 2011.
Vernissage: Mittwoch, 16. September 2015, 18:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: 17. September – 31. Oktober 2015
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Bildunterschrift: via Guido W. Baudach – Tamina Amadyar – TA_M_48.001.L
Tamina Amadyar – Galerie Guido W. Baudach – Kunst in Berlin ART@Berlin