Alfred Ehrhardt Stiftung zeigt ab 13. April 2024 die Ausstellung Hamburger Hafen und Norddeutsche Küste der Künstler Alfred Ehrhardt und Rolf Tietgens. Rolf Tietgens (1911-1984) gilt als einer der bedeutenden Fotografen der 1930er Jahre, der hierzulande jedoch bisher nur wenigen bekannt ist. Sein Werk geriet in Vergessenheit, nachdem er, als homosexueller Künstler in Deutschland von Verfolgung bedroht, Ende 1938 nach New York emigrierte. Da er nie nach Deutschland zurückkehrte, blieb sein Schaffen lange Zeit vergessen. Heute muss sein Buch Der Hafen, das 1939 im Zuge der 750 Jahrfeier des Hamburger Hafens im renommierten Heinrich Ellermann Verlag erschien, zu den besten Fotobüchern der 1930er Jahre gezählt werden.
Tietgens setzt souverän das Vokabular des „Neuen Sehens“ ein, um in einer persönlichen Sichtweise den Bildern eine symbolische Dimension zu verleihen. Der Hafen erscheint als facettenreicher, archaischer Ort, an dem der Mensch den Übergang von Wasser zu Land gestaltet hat. Der Schiffsverkehr und die mit ihm verbundenen technischen Vorgänge sind dabei nur ein …
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Abb. oben: Alfred Ehrhardt, Hamburger Hafen, 1930er Jahre, Silbergelatinepapier, 49 x 32,5 cm © Alfred Ehrhardt Stiftung