bis 28.07. | #2041ARTatBerlin | 68 projects präsentiert ab dem 22. Juni 2018 die Ausstellung „shifter“ der Künstlerin Michelle Jezierski. Die Ausstellung wird kuratiert von Domenico de Chirico.
Mit der Ausstellung shifter präsentiert 68projects großformatige Gemälde der Berliner Künstlerin Michelle Jezierski. Bei diesen Gemälden werden Raum und Zeit als Ausgangspunkt genutzt, um perspektivischen Raum in der Abstraktion und in Landschaften zu betrachten.
Das Werk von Michelle Jezierski ist durchdrungen von einer rastlosen und lebhaften Energie und frei sowohl von etablierten Konventionen als auch überholten Formalismen, es beschwört wirbelnde Szenarien von gegenübergestellten Bildern, wo das Licht durch lebendige, spannende Farben zurückgestrahlt wird. Ihrem Werk zugrunde liegt eine sinnliche Ahnung von fragmentiertem Raum – gleichzeitig synchron und zeitversetzt – mit der Landschaft als Katalysator, wo die Grenzen der Zweidimensionalität durch die Einführung von geometrischen Linien und festen Rahmen erkundet werden, die die Bildebene aufbrechen. Dies schafft eine optische Illusion, die scheinbar mehrere Dimensionen innerhalb einer flachen Oberfläche umfasst.
All diese genannten Elemente verschmelzen nahtlos mit einem Fokus auf der Wechselwirkung der räumlichen Wahrnehmung im Gegensatz zur Darstellung eines konkreten Bildes, wodurch eine Abkehr von traditionellen Landschaftskompositionen erfolgt. Ihre Gemälde wirken stimulierend auf die subjektive Wahrnehmung des Betrachters und meiden erzählerische Einschränkungen, sind gleichzeitig surreal and suggestiv. Das Farbschema – frei eingesetzt und sowohl mit einer emotionalen als auch einer strukturellen Funktion – berührt die avantgardistischen Innovationen des Fauvismus und unterstreicht so den surrealen Aspekt ihrer Gemälde. Farben werden als formende Elemente genutzt, wobei die Perspektive innerhalb des Arbeitsrahmens geschaffen und verändert wird. Auf ähnliche Weise wie bei den Fauvisten liegt das Wesentliche weniger im Sinngehalt des Werks – was bei akademischer Kunst von grundlegender Bedeutung ist – als in seiner Form, Farbe und Unmittelbarkeit. Sie schöpfen Inspirationen aus verschiedenen Quellen und suchen nach einem Ausdruck, basierend auf der Malerei als eigenständigem Element. Die Annäherung an die Realität erfolgt nicht mehr durch eine naturalistische Perspektive, da die Natur nunmehr als Zeichenkatalog dient, aus dem Elemente ausgewählt und frei angeordnet werden können; daher wird die Idee der „reinen Malerei“ durch die Nutzung von „explosiver Farbe“ erhöht, wodurch jede formale Beschränkung und jeder Rahmen vermieden werden. Eine Kombination von fließenden und scharfen Linien gestaltet die Grenzen, wo der Himmel auf die Erde trifft, und schafft einen Rhythmus, der in jedem Gemälde mit einem ganz eigenen Licht vibriert.
Durch eine zweidimensionale Maltechnik, charakterisiert durch eine außergewöhnliche visuelle Kraft – besonders in der Farbpalette – auf der Schwelle zwischen Landschaft und Geometrie, Instinkt und Logik, deutet die Kunst von Michelle Jezierski die Öffnung für eine zutiefst kontemplative Interpretation der Natur anstatt einer syllogistischen an. Könnte das der Vorreiter einer Traumdeutung sein, die frei von jeder surrealistischen Konnotation ist?
Michelle Jezierski, Unspoken, 2018, Mischtechnik,140 x 120 cm
Michelle Jezierski, geboren 1981 in Berlin, studierte an der Universität der Künste in Berlin bei dem Bildhauer Tony Cragg. 2005 erhielt sie ein Stipendium an der Cooper Union in New York City, wo sie bei Amy Sillman studierte. Neben Ausstellungen in Deutschland wurden ihre Werk auch in Kroatien, Israel, Italien und den USA gezeigt und sind in zahlreichen internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Die Künstlerin und der Kurator werden zur Eröffnung am 22. Juni anwesend sein.
Vernissage: Freitag, 22. Juni 2018, 18:00–21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 22. Juni bis Samstag, 28 Juli 2018
[maxbutton id=“65″]
Ausstellung Michelle Jezierski – shifter – 68 projects | Zeitgenössische Kunst – Kunst in Berlin – Galerien Berlin – ART at Berlin