post-title Benedikt Braun + Frederik Foert | Galerie Eigenheim Berlin | 18.03.–22.04.2017 – verlängert bis 30.04.2017!

Benedikt Braun + Frederik Foert | Galerie Eigenheim Berlin | 18.03.–22.04.2017 – verlängert bis 30.04.2017!

Benedikt Braun + Frederik Foert | Galerie Eigenheim Berlin | 18.03.–22.04.2017 – verlängert bis 30.04.2017!

Benedikt Braun + Frederik Foert | Galerie Eigenheim Berlin | 18.03.–22.04.2017 – verlängert bis 30.04.2017!

verlängert bis 30.04. | #1136ARTatBerlin | Galerie Eigenheim Berlin zeigt ab dem 18. März 2017 die Dialogausstellung  „Flügel haben kurze Beine“ der Künstler Benedikt Braun und Frederik Foert.

Was haben ein Scheibenwischermotor, ein Regalbrett, eine Schnur und Bierdosen (Frederik Foert, Ruinenbaumeister, 2010) gemeinsam mit einem Sonnenschirmständer, einem Schokoschaumkuss und einer Zigarette (Benedikt Braun, Schirmherr, 2015). Natürlich im ersten Moment rein gar nichts! und Doch! Wir finden uns wieder in der Welt zweier Künstler, welche es lieben Assoziationsketten zu bilden und den Betrachter damit in einem Assoziationsraum zu entführen in welchem die Welt als Ganzes in Betracht gezogen werden muss. Nennen wir es einen Freiraum, den diese Künstler nicht nur sich eingestehen, sondern auch den Besuchern abverlangen. Denken wir doch in Mus­tern, welche sich in ihrer Form unseren alltäglichen Denkweisen und Ritualen angleichen. Diese werden hier aktiv aufgebrochen!

Gerade deswegen liegt es nahe das man im ersten Augenblick vor einer dieser beiden genannten Arbeiten steht und sich der Frage gegenüber gestellt sieht: Was wollte uns der Künstler damit sa­gen? Ein letztendlich guter Ansatz, den es zu erforschen gilt – und da sich Kunst nicht unbedingt so leicht lesen lässt wie ein Komikheft braucht man hier und da, einem Krimi ähnlich, ein wenig Geduld und eine Ansammlung von Hintergrundinformationen bis eine Wahrheit ans Licht kommt. Schauen wir also hier und da ein wenig genauer hin: Liest man das Interview zu Brauns letzter Aus­stellung in der Galerie Eigenheim, so finden wir zu der Arbeit Schirmherr einen historischen Bezug: Machtpositionen hinterfragend erwähnt Braun Kongo Müller, einen fanatischen Ex-Nationalsozialisten, welcher sich nach dem Sturz des 3.Reichs in den 1960er Jahren als Söldner an der brutalen Niederschlagung der Sim­ba-Rebellion im Kongo beteiligt war. Dieses Phänomen der Machtausübung und Unterdrückung bezieht Braun nun auf die Jetztzeit und gibt uns über folgende Hash­tags einen Einblick in seine Assoziationskette: Schirmherr #Bereicherung an Flüchtlingen #Schlepperbande # Son­nenschirm #Haut-Bräunung #Rassismus #Krisengewin­ner #keine nassen Füße #erhöht #Sockel #Macht #Strand #Pool #Entspannung #Urlaub.

Stellen wir dem Gegenüber nun die kinetische Installati­on Ruinenbaumeister von Frederik Foert. Auf einem Regal steht ein Turm aus fünf aufeinander gestapelten Bierdosen, welcher durch einen ausgeklügelten Mechanismus zum Einsturz gebracht wird und wie durch Zauberhand wieder aufersteht. Allein die Wahl des Titels lässt uns möglicherweise einen kritisch lesbaren historischen Bezug auf­bauen.

Ruinen sind gemeinhin ein nichtmehr funktio­nales architektonisches Relikt einer vergange­nen Kultur. Zwei Fotografien neben der Instal­lation verraten uns vielleicht mehr. Wir sehen zum einen eine wohl griechisch antike Ruine bestehend aus drei Säulen und einem fragmen­talen Gebälk und zum anderen einen auf einem Stuhl schlafenden Menschen auf dessen Beinen und Kopf drei säulenähnliche Stapellungen von Bierdosen stehen. Auf Nachfrage erfahren wir vom Künstler, dass es sich um die Überreste eines Athena Heiligtums in der Tempelanlage von Delphi handelt, das er sich so auf das dortige antike Orakel bezieht und zum anderen griechi­sche Säulen, wenn nicht monolithisch, eben aus einzelnen Trommeln aufgebaut sind, wie auch das Bild mit den Bierdosensäulen! Eine Assoziationskette unglaublichen Ausmaßes macht sich auf. Ruinenbaumeister #der Mittelpunkt der Welt, #das Ende des Goldenen Zeitalters, #Weissa­gungen in Trancezuständen … Versuchen wir, aufgrund dem sich erschließenden inhaltlichen Umfang dieser Arbeit, auf kurzem Wege eine Erklärung: Ein fragiler Zustand hier wie dort, wel­cher das zyklische Auf und Ab einer Kultur nach zu stellen und zugleich unsere Genussgesell­schaft zu hinterfragen vermag. In diesen beiden Arbeiten finden wir exemplarisch inhaltlich wie formal parallelen in den Denkweisen beider Künstler die es in der Dialogausstellung Flügel haben kurze Beine zu vertiefen gilt.

DIE KÜNSTLER

Benedikt BRAUN *1979 in Konstanz / 2001 bis 2007 Studium der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar, Abschluss Diplom Designer / 2007 bis 2009 Studium der Freien Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar, Abschluss des Diplom Künstler / lebt und arbeitet in Weimar

Frederik FOERT *1971 in München geboren / 1994 Studium an der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design, in Halle an der Saale, bei Prof. Una H. Moehrke / 1996 Studium an der Kunstakademie Münster bei Prof. Timm Ulrichs / 2000 Meisterschüler bei Prof. Timm Ulrichs Diplom in Freier Kunst / lebt und arbeitet in Berlin, Wien und Peking

Vernissage: Freitag, 17. März 2017, 19:00 Uhr 

Ausstellungsdaten: Samstag, 18. März bis Samstag, 22. April 2017, verlängert bis Sonntag, 30. April 2017!

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Bildunterschrift: via Galerie Eigenheim Berlin, Frederik Foert

Ausstellungen Berliner Galerien: Benedikt Braun + Frederik Foert – Galerie Eigenheim Berlin | ART at Berlin

 

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