post-title Stanley Whitney | Paintings | Galerie Nordenhake | 28.04.-26.05.2018

Stanley Whitney | Paintings | Galerie Nordenhake | 28.04.-26.05.2018

Stanley Whitney | Paintings | Galerie Nordenhake | 28.04.-26.05.2018

Stanley Whitney | Paintings | Galerie Nordenhake | 28.04.-26.05.2018

bis 26.05. | #1959ARTatBerlin | Galerie Nordenhake zeigt ab 28. April 2018 die Ausstellung „Paintings“ des Künstlers Stanley Whitney.

Für seine dritte Einzelausstellung in der Galerie Nordenhake schuf Stanley Whitney eine Gruppe neuer Gemälde. In seinen charakteristischen Farb-Abstraktionen macht der New Yorker Künstler die Farbe selbst zum Gegenstand der Malerei. Der Künstler entwickelte seine konzentrierte Praxis über eine lange Karriere, die weitgehend im Stillen verlief bis zu seiner viel gelobten Ausstellung „Dance the Orange“ im Studio Museum in Harlem 2015 sowie der Präsentation seiner Bilder auf der documenta 14 in Athen und Kassel letztes Jahr.

Mit dem Gedanken, dass der „Raum in der Farbe“ liegt, führt er die elementaren malerischen Kategorien Farbe und Form zusammen. Auf seinen quadratischen Leinwänden reihen sich ausdrucksstarke Farbblöcke aneinander, überlappen einander und werden wiederum durch horizontale Farblinien getrennt und zugleich verbunden. Seine Bewegung über die Leinwand verläuft dabei von links oben nach rechts unten. Auch wenn Whitney von einer Standardstruktur ausgeht, entwickelt er jede seiner malerischen Entscheidungen, Farbe, Textur und Gestalt intuitiv in Reaktion auf das Vorausgegangene. Zuweilen wachsen die Farbblöcke zu rechteckigen Feldern an und werden dann in den unteren Reihen wieder flacher, wirken beinahe zusammengepresst. Sie scheinen zu atmen, sich auszudehnen und wieder zusammenzuziehen. Ein Farbfeld reagiert auf das andere, unterscheidet sich in Geste und Textur. Gemeinsam erzeugen sie einen Rhythmus, einen Sound, der mal laut, mal leise, mal gepresst oder schrill wirkt. Der Künstler schafft ein visuelles Call-and-Response-Prinzip wie es im Jazz typisch ist. Er komponiert einen visuellen Polyrhythmus, der jedem Bild einen ganz eigenen Charakter, eine eigene Persönlichkeit verleiht. Whitney selbst vergleicht die Synthese von Harmonien und Dissonanzen in seinen Farbkompositionen mit dem Spiel des Saxophonisten Ornette Coleman, der Dissonanzen in seine Akkordfolgen einsetzte, sozusagen „in den Brüchen“ spielte und dabei doch stets ein klingendes Ganzes erzeugte.

Diese Qualität der Improvisation wird in seinen Papierarbeiten sehr anschaulich, die gewissermaßen Schlüsselarbeiten für die Malereien sind. Besonders in den frühen Bleistiftzeichnungen, die tatsächlich wie Notenskizzen flirrender Free Jazz Sessions anmuten, zeigt sich wie Rhythmus durch die Bewegungen und Dynamiken innerhalb eines Blocks und durch deren Beziehung zueinander entsteht. In lyrischen Titeln wie „James Browns Sacrifice to Apollo“ (2008), „Goyas Lantern“ (2012), „Elephant Memory“ (2014), „The Bottom of The Sky“ (2008), „Other Colors I Forget“ (2012) scheinen seine vielfältigen musikalischen, kunsthistorischen und literarischen Referenzen und sein feiner Sinn für Poesie und Humor auf. Whitney’s malerische Partituren sprechen von einer höchst subjektiven Emotionalität und eröffnen einen universellen Referenzrahmen, der dem Betrachter unmittelbaren Zugang gewährt.

Stanley Whitney geboren 1946 in Philadelphia, lebt und arbeitet in New York und Solignano, Italy. Seine Arbeiten wurden seit den frühen 1970ern in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. 2015 zeigte das Studio Museum in Harlem, New York eine umfassende Überblicksausstellung seines Werkes, ‘Dance the Orange’. Im Jahr 2016 hatte er eine Einzelausstellung im Modern Art Museum, Fort Worth. Whitney nahm an der documenta 14 in Athen und Kassel teil (2017) und an der ‘Utopia Station’ der 50. Venedig Biennale (2003). Seine Arbeiten waren in Gruppenausstellungen in der American Academy of Arts and Letters, New York (2017) zu sehen, sowie im Camden Arts Centre, London (2016); Logan Center for the Arts, Chicago und Contemporary Art Museum of Houston, Houston (both 2014); Belvedere, Vienna (2012); The Nelson-Atkins Museum of Art, Kansas City (2008); Orange County Museum of Art, Newport Beach (2007); Art in General, New York (1998); Institute of Contemporary Art, University of Pennsylvania (1991); The Studio Museum in Harlem, New Yorck (1981) und Aldrich Museum of Contemporary Art, Ridgefield (1976). Whitney ist Preisträger des Guggenheim Stipendiums (1996) und des Pollock-Krasner Stipendiums (2002), erhielt den First Robert De Niro Sr. Prize in Malerei (2011) und den American Academy of Arts and Letters Art Award (2010). Seine Arbeiten sind in öffentlichen Sammlungen wie Albright-Knox Art Gallery, Buffalo; Moderna Museet, Stockholm; The Nelson-Atkins Museum of Art, Kansas City; Whitney Museum of American Art, New York; Philadelphia Museum of Art, Philadelphia; The Smithsonian Museum, Washington DC und The Studio Museum in Harlem, New York vertreten.

Vernissage: Freitag, 27. April 2018, 18:00-21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 28. April – Samstag, 26. Mai 2018

Künstlergespräch: Samstag, 28. April 2018, 15:00 Uhr, Stanley Whitney im Gespräch mit Monika Szewczyk (Autorin und Kuratorin u.a. documenta 14)

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Bildunterschrift: Stanley Whitney, Studio view, 2018; Courtesy the artist and Galerie Nordenhake Berlin / Stockholm; Photo: Anne Patsch

Ausstellung Stanley Whitney – Galerie Nordenhake | Contemporary Art – Kunst in Berlin | ART at Berlin

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