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bis 20.01. | #4110ARTatBerlin | PSM Gallery zeigt ab 25. November 2023 (Vernissage: 24.11) die Ausstellung „Birds with the people“ der Künstlerin Marina Naprushkina.
Kann Vogelgesang ein Akt der Solidarität innerhalb einer Widerstandsbewegung sein? Trotz der poetischen Form dieser Frage hat sie einen inhärent politischen Hintergrund. Am 9. Februar 2022 löste das belarussische Regime im Zuge der anhaltenden Repression und wenige Wochen vor der russischen Invasion in der Ukraine die NGO „Ahova Ptushak Batkaushchyny“ (dt. Schutz der Heimatvögel) auf, die sich seit fast einem Vierteljahrhundert für den Umweltund Naturschutz engagiert hatte. Birds with the people (Vögel mit dem Volk) ist ein Slogan, der von der NGO während des Aufstands in Belarus ins Leben gerufen und in den sozialen Medien geteilt wurde, um die Demonstranten zu unterstützen und Solidarität mit ihnen zu zeigen. Der Slogan wurde zum Symbol des Widerstands gegen die Gewalt im patriarchalischen Staat. Darüber hinaus wird der weit verbreitete Einsatz repressiver Taktiken durch autoritäre Regime hervorgehoben, die vom politischen bis zum privaten Bereich reichen und Menschen und Nicht-Menschen betreffen, die Stimmen zum Schweigen bringen und Ökosysteme zerstören. Für ihre erste Galerieausstellung in Berlin führt Naprushkina ihre jüngsten Arbeiten (Installation, Video, Gemälde und Text) zusammen, um eine komplexe, vielschichtige Erzählung zu schaffen. Durch die feministische Linse und dekoloniale Praktiken verortet Naprushkina die Geschichte des Widerstands gegen das Regime in Belarus im globalen Kontext.
Die Ausstellung wird von einem Text und einem Glossar von Antonina Stebur begleitet.
Marina Naprushkina ist Künstlerin, Feministin und Aktivistin. Ihre vielfältige künstlerische Praxis umfasst Video, Performance, Zeichnung, Installation und Text. Naprushkina arbeitet hauptsächlich außerhalb institutioneller Räume in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Aktivist*Innenorganisationen. Naprushkina konzentriert sich auf die Schaffung neuer Formate, Strukturen und Organisationen, die auf Selbstorganisation und Überschneidungen in Theorie und Praxis basieren. 2007 gründete sie das Büro für Antipropaganda, das die nationalstaatlichen Machtstrukturen kritisch hinterfragte. Naprushkina war 2013 Mitbegründerin der Initiative Neue Nachbarschaft/Moabit, deren Ziel es ist, eine starke Gemeinschaft von Menschen mit und ohne Migrations- und Asylhintergrund zu schaffen. Naprushkina erhielt den ECF Princess Margriet Award for Culture (2017) und den Sussmann Artist Award (2015). Sie nahm u.a. teil. in der Kiewer Biennale (2023 und 2017), der 7. Berlin Biennale (2011), der 11. Internationalen Biennale Istanbul (2009). Gemeinsam mit Nadira Husain ist Naprushkina Teil eines Professorenduos an der Universität der Künste Berlin.
Antonina Stebur ist Kuratorin, Forscherin und Kunstkritikerin. Sie ist Mitbegründerin des Projekts #damaudobnayavbytu zur Geschlechterdiskriminierung in postsowjetischen Ländern und Mitbegründerin und Kuratorin von antiwarcoalition.art – The International Coalition of Cultural Workers in Solidarity with Ukraine. Sie ist Co-Kuratorin der Ausstellungen „Every Day. Kunst. Solidarität. Widerstand“ (Ukraine, 2021), „Namen“ (Weißrussland, 2017), „Ich näherte mich der Stadt, die ich noch nicht gekannt hatte“ (Ukraine, 2021), „Wenn gestört, wird sie greifbar“ (Litauen, 2023) und andere. Im Jahr 2023 gründete Antonina das Forschungslabor „Grybnitca“, das koloniale Abhängigkeiten und dekoloniale Praktiken in Weißrussland untersucht. Sie arbeitete als Gastdozentin an der Universität der Künste Berlin (UdK) und der European Humanities University.
Vernissage: Freitag, 24. November 2023, 18:00 – 22:00 Uhr, mit DJane Ludmila Pogodina und Essen und Trinken für alle
Ausstellungsdaten: Samstag, 25. November 2023 – Samstag, 20. Januar 2024
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Bildunterschrift Titel: courtesy PSM Gallery, Marina Naprushkina
Ausstellung Marina Naprushkina – PSM Gallery | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin
