post-title Marianna Simnett | Charades | Galerie Société | 02.05.-28.06.2025

Marianna Simnett | Charades | Galerie Société | 02.05.-28.06.2025

Marianna Simnett | Charades | Galerie Société | 02.05.-28.06.2025

Marianna Simnett | Charades | Galerie Société | 02.05.-28.06.2025

bis 28.06. | #4678ARTatBerlin | Galerie Société präsentiert ab Freitag, 02. Mai 2025 (Vernissage 01. Mai 2025) die Ausstellung Charades der Künstlerin Marianna Simnett.

SOCIÉTÉ präsentiert eine Einzelausstellung mit der britisch-kroatischen Künstlerin Marianna Simnett. In Charades, der zweiten Einzelausstellung der Künstlerin in der Galerie, erforscht Simnett die fließenden Grenzen zwischen individuellem und kollektivem Verhalten in neuen Arbeiten, die sich mit den Begriffen Maskerade, Macht und Ritual beschäftigen. Ihre neuen Videos, Gemälde und Skulpturen, die sich auf Mythologie, soziale Rituale und Übergangsriten stützen, zeugen von einer tiefen Faszination für die sich ständig verändernde Darstellung des Selbst, die sich in extravaganten, makabren Inszenierungen manifestiert, die gesellschaftliche Tabus und Erwartungen missachten. Der häufige Rückgriff auf theatralische Elemente und Techniken unterstreicht die zugrundeliegende Spannung im Herzen des performativen Exzesses – seine Fähigkeit, etablierte Normen zu stören und Raum für Unterschiede zu schaffen, während er gleichzeitig als Waffe eingesetzt wird, um zu täuschen, zu manipulieren oder zu verschleiern.

Die Videoarbeit Leda Was a Swan (Leda war ein Schwan) erweitert Simnetts anhaltendes Interesse an der Verfremdung antiker Mythen, um grundlegende Fragen zu Macht, Begehren und dem Anderen zu untersuchen. Inspiriert durch ihre Recherchen zu einem kürzlich entdeckten Fresko von Leda in Pompeji, greift das Werk den antiken griechischen Mythos auf, in dem Zeus, als Schwan verkleidet, die spartanische Königin angreift. Simnetts Neuinterpretation der Geschichte verkompliziert den traditionellen Gegensatz zwischen Opfer und Angreifer, indem sie Leda nicht als passives Opfer der Aggression von Zeus darstellt, sondern als eine komplexe Figur, die zu Begehren, Entscheidung und Umkehr fähig ist. Zeus wird als Puppe verkörpert, als Ledas eigene Hand, eine beunruhigende Subversion, die sich in Simnetts Verwendung eines maßgeschneiderten KI-Modells zur Generierung animierter Sequenzen aus den Bildern des Videos widerspiegelt und das Machtspiel zwischen Puppe und Meister, Mensch und Maschine weiter verkompliziert.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Wandelbarkeit von Macht – ihrer Konstruktion, Subversion und Aufführung – und zieht sich durch die gesamte Ausstellung. Besonders deutlich wird dies in Simnetts jüngsten skulpturalen Arbeiten, in denen vertraute Symbole in opulente, ornamentale Formen umgewandelt werden, die das Wesen der Kontrolle in Frage stellen: Symbole weiblicher Schönheit verkehren sich ins Groteske, während sakrosankte Übergangsriten als üppig geschmückte Fingerpuppen erscheinen. Diese Arbeiten parodieren auf subtile Weise den Reliquienschrein – mit seiner kunstvollen Verankerung von Macht, Heiligkeit und Hingabe – und dienen stattdessen dazu, die Ambivalenz, Fetischisierung und Performativität der Verehrung zu enträtseln. Der Merkin, eine aus dem 16. Jahrhundert stammende Form der Schambedeckung, taucht in den Kostümen für Leda Was a Swan auf subtile Weise auf und verweist auf die historische und zeitgenössische Kontrolle von Geschlecht und Sexualität. Seine paradoxe Natur – sowohl ein Mittel des Schutzes als auch ein Objekt der Entblößung – unterstreicht seine Funktion als Rüstung oder Verschönerung, als Mittel der Verschleierung oder der Zurschaustellung, die Simnett in einer skulpturalen Arbeit in Form einer Schabrackentasche voller Maskerade-Utensilien weiter erforscht.

Ein traumhafter Sinn für Spannung und Melancholie durchzieht eine neue Serie von Ölgemälden, die zwischen intimen Ritualen und üppigen Spektakeln oszillieren. Hinter diesen scheinbar disparaten Momenten verbergen sich intime Choreografien von Dominanz und Unterwerfung – zu spüren in der Verführung der Performance, der Ruhe gesellschaftlicher Traditionen oder der sanften Reibung, die entsteht, wenn man nur ein wenig zu hart angefasst wird. Der Titel Scharaden leitet sich von dem klassischen Gesellschaftsspiel ab, bei dem eine Person eine Silbe nachspricht, während die anderen das ganze Wort oder den Satz erraten. Doch abgesehen von seinen spielerischen Ursprüngen steht der Begriff „Scharade“ auch für eine Täuschung, eine Vorspiegelung, eine Maske, einen Spott oder eine falsche Darstellung – Begriffe, die unsere Lebenserfahrung durchdringen und in Simnetts Werk untersucht werden, um den subtilen Übergang von spielerischer zu heimtückischer Performativität aufzuzeigen.

Vernissage: Donnerstag, 1. Mai 2025, 18 bis 20 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 2. Mai bis Samstag, 28. Juni 2025

Öffnungszeiten Gallery Weekend 2025:
Freitag, 2. Mai 2025, 11 bis 21 Uhr
Samstag, 3. Mai 2025, 11 bis 19 Uhr
Sonntag, 4. Mai 2025, 11 bis 18 Uhr

Zur Galerie

 

 

Bildunterschrift Titel: Marianna Simnett, Scored, 2025. Oil on canvas. 110 x 150 cm. Courtesy of the artist and Société, Berlin. Photo credit: Trevor Good.

Ausstellung Marianna Simnett – Galerie Société Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meisterwerke in Berlin

Viele beeindruckende Meisterwerke der Kunst aller Epochen können Sie in den Berliner Museen besuchen. Aber wo genau findet man Werke von Albrecht Dürer, Claude Monet, Vincent van Gogh, Sandro Botticelli, Peter Paul Rubens oder die weltberühmte Nofretete? Wir stellen Ihnen die beeindruckendsten Meisterwerke der Kunst in Berlin vor. Und leiten Sie mit nur einem Klick zu dem entsprechenden Museum. Damit Sie Ihr Lieblingsmeisterwerk dort ganz persönlich live erleben und in Augenschein nehmen können.

Lädt…
 
Send this to a friend