bis 29.06. | #1955ARTatBerlin | Dorothée Nilsson Gallery zeigt ab 26. April 2018 die Ausstellung 4K ULTRA HD des Künstlerduos Inka und Niclas.
Die Einzelausstellung 4K ULTRA HD des schwedischen Künstlerduos Inka und Niclas beschäftigt sich mit unserem Konsum von Landschaften durch (Kamera-)Linsen und Bildschirme. Unser Bild der Landschaft wird durch die Fotografie geformt und die Natur konstruiert sich durch den Strom der Bilder auf unseren Bildschirmen. Die Fotoarbeiten und Installationen der Ausstellung behandeln die gleichnamige Bildsuche „4K ULTRA HD „. 4K HD oder 4K ULTRA sind Begriffe der Display-Industrie, die verdeutlichen sollen, dass die Bildschirme eine deutlich höhere Detailgenauigkeit und Schärfe aufweisen.
Suchalgorithmen listen die beliebtesten Bilder in absteigender Reihenfolge auf und definieren mit welchen Bildern wir uns gerne umgeben, welche Bilder wir herunterladen und als Desktop-Hintergrund auf unseren Computern speichern. Es sind Bilder, die irgendwie eine Art Geborgenheit oder Sicherheit ausstrahlen oder durch ihre Schönheit überzeugen. Auf der Suche im Netz nach „Sonnenuntergängen“ enthalten die meisten Bilder neben einer Sonne auch das Meer, eine Palme oder einen Delphin. Wir wissen genau, wie ein Nordlicht aussieht, ohne es erlebt zu haben.
Die Sonne hat ihre Position am Himmel fixiert, an einen Stock gebunden, sie bleibt in ihrer beliebtesten Position. Der Sonnenuntergang erstreckt sich über das Palmblatt, ein funkelnder Nebel aus dem NASA-Archiv schwebt leise am Rande des Strandes. BLOBS (unförmige Wassertropfen) im Weltraum oder Steine, die im Laufe der Zeit rund geschliffen wurden, schwimmen in den Fotografien und tarnen sich vor dem Betrachter. Die Familie, die nicht auf dem Foto ist, ist wieder gegangen, hat ihr Profil aktualisiert und wieder gepostet. Eine Realität, die nur durch ein Foto erfahrbar ist, alles geschieht im Schnappschuss.
„Schließlich dreht sich [Inka und Niclas’] Arbeit um diese begehrten Landschaftsmotive. Sie betrachten den fast automatisierten Zustrom von Landschaften auf unseren Bildschirmen als ein zeitgenössisches Ritual und versuchen, sich den komplexen Mechanismen zu nähern, die den Panoramen einen heiligen Charakter verleihen. In den ausgestellten Arbeiten ist die Idealisierung der Natur in Bewegung geraten und die Landschaft ist fluoreszierend geworden. Überreste einer idealisierten Naturästhetik haben die Zweidimensionalität der Fotografie aufgegeben und die Materie wieder erreicht.“ (Therese Kellner)
Inka (*1985, Finnland) und Niclas (*1984, Schweden) Lindergård sind ein ausgezeichnetes Künstlerduo aus Stockholm. Seit 2007 erkunden Inka und Niclas wie der ständige Strom von Landschaftsbildern, der Akt des Fotografierens und die Schnittstellen zwischen der fotografischen und der physischen Realität uns beeinflussen. Im Jahr 2012 veröffentlichten sie ihr erstes Buch Watching Humans Watching (Kehrer Verlag), das später mit dem schwedischen Fotobuchpreis ausgezeichnet wurde. Ihr neuestes Buch The Belt of Venus and the Shadow of the Earth (Kerber Verlag) gewann 2016 den Swedish Book Art Award. Die Arbeiten von Inka und Niclas befinden sich in zahlreichen Privatsammlungen weltweit sowie in den ständigen Sammlungen des Göteborger Kunstmuseums (Schweden), des Fries Museums (Niederlande) und der Public Art Agency (Schweden).
Vernissage: Donnerstag, 26. April 2018, 18:00-21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Donnerstag, 26. April – Freitag, 29. Juni 2018
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Bildunterschrift: Inka and Niclas, 4KultraHD_I, 2018, © Inka and Niclas, courtesy of Dorothée Nilsson Gallery
Ausstellung Inka und Niclas – Galerie Dorothée Nilsson Gallery | Contemporary Art – Kunst in Berlin | ART at Berlin