post-title HALBGÖTTER | Gruppenausstellung | ARTES Berlin | 11.03.–22.04.2023

HALBGÖTTER | Gruppenausstellung | ARTES Berlin | 11.03.–22.04.2023

HALBGÖTTER | Gruppenausstellung | ARTES Berlin | 11.03.–22.04.2023

HALBGÖTTER | Gruppenausstellung | ARTES Berlin | 11.03.–22.04.2023

bis 22.04. | #3808ARTatBerlin | ARTES Berlin präsentiert ab 11. März 2023 die Gruppenausstellung HALBGÖTTER der Künslter Georg Baselitz, Helge Leiberg, Markus Lüpertz, Edvardas Racevicius und Nikolaos Schizas.

Von der Renaissance bis in die Gegenwart inspiriert die antike Mythologie Künstlerinnen und Künstler in ihrem Schaffen und begegnet uns gleichsam in der täglichen Welt. Die Mythen haben an keinerlei Aktualität eingebüßt, es sind Erzählungen über die Familie, Macht, Liebe, Glück und Tragik, aber auch Humor – allesamt auch menschliche Grundthemen, die sich in der Visualisierung und Interpretation widerspiegeln. Die Ausstellung vereint Skulpturen, Gemälde und Editionen, die sich auf ganz unterschiedliche Art mit historischen und zeitgenössischen Heldenbildern auseinandersetzen.

ART at Berlin - courtesy of ARTES Berlin - Markus Lüpertz-Sternzeichen - SCHÜTZE
Markus Lüpertz, Sternzeichen, SCHÜTZE, 2018, Skulptur-Bronze, handbemalt

Vielen ist der 1938 geborene Maler, Bildhauer und Grafiker Georg Baselitz vor allem ein Begriff, weil seine Motive auf dem Kopf stehen – sein unverwechselbares Markenzeichen seit Anfang der 1970er Jahre. Bei seiner Suche nach „dem Bild hinter dem Bild“ schafft er damit eine völlig neue Sehweise. Doch Baselitz stellt nicht nur in der Kunst alles auf den Kopf, er übernimmt auch sonst gern die Rolle des Querulanten und Provokateurs. Der Werkzyklus der „Helden“ führte Mitte der 1960er-Jahre zu einem Eklat, heute sind sie Ikonen der Kunstgeschichte. Auf eine gerichtliche Anordnung hin wurden damals zwei seiner Bilder aufgrund „unzüchtiger Darstellungen“ aus einer Ausstellung entfernt und der Künstler wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses angeklagt und verurteilt, der Bundesgerichtshof hat das Urteil aber wieder aufgehoben. Diese öffentlich ausgetragene Diskussion über die künstlerische Freiheit verlieh Baselitz eine große Bekanntheit.

Helge Leiberg, 1954 geboren in Dresden, studierte an der dortigen Hochschule für Bildende Künste. Die Musik zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk des multimedialen Künstlers, der u.a. mit A.R. Penck zahlreiche Musikprojekte realisierte. Leibergs Bilder- und Skulpturenwelt besteht aus zeichenhaften Figuren, schlank, mit überlangen Gliedmaßen und ausladender Gestik. Ihre tänzerischen Gebärden offenbaren das pure Leben: mal selbstvergessen, mal interagierend bekunden sie Zuwendung und Abneigung, Kampf und Vereinigung. Seine meisterhafte Linienführung und die virtuose Darstellung der Bewegung kennzeichnen sein Werk. Inspirationen zieht Leiberg aus der wechselseitigen Beeinflussung von Malerei, Tanz und Musik.

Markus Lüpertz, geb. 1941 in Reichenberg in Böhmen, ist als exzentrischer Malerfürst bekannt. Die internationale Anerkennung erntet er jedoch für sein Kunstschaffen. In seinem umfangreichen Œuvre wechseln sich gegenständliche und abstrakte Werkphasen ab. In den 1960er und 1970er-Jahren entstanden die „dithyrambischen“ Werke, deren stilistische Merkmale vor allem Pathos, Theatralik und klassizierende Komponenten sind. Besonders in den 1980er-Jahren paraphrasiert Lüpertz Werke des Malers Nicolas Poussin. Wieder einen neuen Werkabschnitt kann man in den 1990er-Jahren ausmachen. Die Bibel und Sagen werden nun nicht nur in Gemälden sondern auch in der Skulptur zum Thema.

ART at Berlin - courtesy of ARTES Berlin - Edvardas Racevicius - Ohne Titel
Edvardas Racevicius, Ohne Titel, 2022, Skulptur, bemaltes Lindenholz

Die traditionelle Ikonenschnitzerei seiner Heimat Litauen faszinierte den Künstler Edvardas Racevicius aufgrund der einfachen Formensprache und ihrer spirituellen Ausstrahlung schon als Kind. Mit 17 Jahren formte er mit der Axt aus einem Holzblock seine erste Skulptur, die den Künstler laut eigener Aussage verzauberte und heute zu seinen humorvoll-verwunschenen Arbeiten inspiriert. Sowohl mit der Kettensäge als auch mit der Hand arbeitend, thematisiert Racevicius in seinen Werken das Verhältnis des menschlichen Individuums zur Natur, wobei ihm das stets sichtbar bleibende Holz ebenso wichtig ist wie seine Figuren selbst. Der mit weißem Hemd und schwarzer Hose bekleidete Protagonist, die wiederkehrende Figur in seinem Schaffen, scheint regelrecht aus dem Baumstamm zu erwachsen. Der Künstler verzichtet zumeist auf eine Ausgestaltung des Gesichter und Köpfe und zeigt stattdessen kubistisch anmutende, abstrakte Formengebilde.

So jung und zeitgenössisch die Gemälde von Nikolaos Schizas auf den ersten Blick auch wirken mögen, bewegt sich der griechische Künstler doch in der langen Tradition des Abstrakten Expressionismus. In den 1950er-Jahren revolutionierte Jackson Pollock die Malerei: Statt die Leinwand an der Staffelei zu befestigen, legte er sie direkt auf den Boden. Den Pinsel tauschte er gegen Stöcke und Spachtel und ließ damit die Farbe auf die riesigen Bildträger tropfen. Schizas bewegt sich sowohl formal als auch inhaltlich in dieser Tradition. Ein Bild baut sich bei ihm nicht streng geplant auf, sondern entsteht in einer spontanen, vom Unterbewusstsein gesteuerten Geste. Daraus ergeben sich stark fließende, farbgewaltige Gebilde, die den gestischen Moment auf der Leinwand fixieren. Nikolaos Schizas, der in Barcelona lebt und arbeitet, transferiert die informelle Malerei in die Gegenwart.

Vernissage: Samstag, 11. März 2023, 18:00 – 20:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 11. März bis Samstag, 22. April 2023

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Bildunterschrift Titel: Georg Baselitz, Der Rebell,1965, Kaltnadel- und Aquatintaradierung

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