post-title Dieter Jung | The Light Behind | Galerie Kornfeld | 13.01.–24.02.2024

Dieter Jung | The Light Behind | Galerie Kornfeld | 13.01.–24.02.2024

Dieter Jung | The Light Behind | Galerie Kornfeld | 13.01.–24.02.2024

Dieter Jung | The Light Behind | Galerie Kornfeld | 13.01.–24.02.2024

bis 24.02. | #4143ARTatBerlin | Galerie Kornfeld zeigt ab 13. Januar 2024 die Ausstellung The Light Behind des Künstlers Dieter Jung.

KORNFELD Galerie Berlin freut sich in der Ausstellung “The Light Behind” Werke von dem Künstler Dieter Jung zeigen zu dürfen. Es ist die erste Ausstellung in Berlin seit langer Zeit, in der eine konzentrierte Auswahl an wegweisenden Werken der holographischen Kunst zu sehen ist. Im Zentrum der Ausstellung stehen das Werk “Pendulum und sein Schatten” und die Hologramme, darum ergänzend sind Malereien, Zeichnungen und Grafiken aus den letzten Jahrzehnten zu entdecken.

Der in starken Farben leuchtender Blickfang der Ausstellung ist ein minimaler Wald aus Holographien, die an der Fensterfront zum Garten der Galerie mit den unterschiedlichen Lichtverhältnissen des Innen- und Außenraums im Dialog stehen. Zu jeder Stunde des Tages wird dieser Teil der Ausstellung anders aussehen. Das holographische Bild realisiert sich als visuelle Attraktion nicht nur durch die individuelle Betrachtungsperspektive jeweils neu. Als durchlichtete Leinwände sind Hologramme künstlerische Ereignisse im Jetzt, Ästhetik des Augenblicks im direkten Sinn des Wortes: Kairos-Poesie.

Mit dem Konzept der Ausstellung in der Fasanenstraße spielt die Galerie mit einer Grundeigenschaft des Mediums, mit dem sich Dieter Jung am intensivsten beschäftigt, und das ihm sein weltweites Renommee wesentlich eingebracht hat. Das Hologramm ist fraktal strukturiert. Jedes einzelne Segment des Bildkörpers enthält sein Ganzes. Selbst im zersplitterten Zustand, können wir die gesamte Komposition sehen. So verhält es sich auch mit den einzelnen Artefakten der Ausstellung. Sorgfältig sind sie so ausgewählt worden, dass jedes einzelne Ausstellungsstück das riesige Gesamtwerk des Künstlers, das aus mehr als 20.000 Stücken besteht, enthält.

Bereits in den 1970ern in New York und Paris begann Dieter Jung sich malerisch mit dem Teilchen-Wellen-Dualismus der Quantenphysik auseinanderzusetzen. Seine filigranen Buntstiftzeichnungen sind akribische Studien, wie Linienführungen und zarte Farbnuancen in ein harmonisches Verhältnis zueinander zu bringen sind. Die großformatigen Leinwand-Gemälde antizipieren und reflektieren seine Lichtkunst gleichermaßen. Das Netzwerk, in dem Dieter Jung sich künstlerisch entwickelt und etabliert hat, umfasst die ZERO-Künstler Piene, Mack oder Uecker ebenso wie die Farb- und Geometriespiele Gerhard Richters. Alberto Giaccometti, den Jung in dessen Atelier in Paris traf, ist in der Ausstellung mit einem Portrait vertreten, das die Serie der „Kopfbilder“ repräsentiert. Die Referenz zu Alexander Calder scheint mit einem wunderschön filigranen Mobile, dem „Navigator“ von 1996/97, auf, das vor dem Gemälde „See Through Landscape“ von 1982 schwebt und mit ihm eine unauflösliche Einheit zu bilden scheint.

Das Kabinett der Galerie ist eher marginalen Arbeiten Dieter Jungs gewidmet, die aber gleichwohl für sein äußerst heterogenes Œuvre stehen. Die Ausstellung gewährt hier einen nahezu intimen Einblick in die ersten holographischen Experimente mit fliegenden Federn oder ein bewegendes Gemeinschaftswerk mit dem großen russischen Physiker und Holographie-Erfinder Juri Nikolajewitsch Denisjuk. Die enge Zusammenarbeit mit großartigen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts, die Dieter Jung Zeit seines Lebens pflegt, blitzt in den textexperimentellen Hologrammen zu dem Prager Kulturphilosophen Vilém Flusser und dem Schriftsteller Hans-Magnus Enzensberger auf. Peter Weibel, der Jung 2019 die bisher umfangreichste Einzelausstellung im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien gewidmet hat, taucht hier ebenso auf wie ein minimaler Kubus, der dem Künstler besonders wichtig ist: das gefangene Licht – „Blue Box – The Trapped Light“ von 2003/04.

(Siegfried Zielinski)

Der 1941 in Bad Wildungen geborene Dieter Jung studierte Theologie, Malerei, Grafik und Filmwissenschaft in Berlin und Paris. Seit 1965 wird Jungs bahnbrechende holographische Kunst in internationalen Ausstellungen gezeigt, was ihm weltweite Anerkennung einbrachte. In seinem breit gefächerten Ensemble aus Gemälden, Zeichnungen, Grafiken und Installationen werden die Betrachter*innen in ein Spiel aus Farbe und Licht, aus Fläche und Raum eingeladen.

Neben seinem künstlerischen Schaffen arbeitete Jung von 1985 bis 1989 als Research Fellow am Center for Advanced Visual Studies des MIT, war 1990/91 Mitglied des Gründungsrates der Kunsthochschule für Medien in Köln, wo er bis 2007 als Professor für Kreative Holografie und Lichtkunst tätig war. Er gehörte von 1992 bis 1996 dem Kuratorium des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe an und ist seit 2010 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der ZERO Stiftung in Düsseldorf. Das Archiv des Künstlers sowie eine bedeutende Auswahl seiner Werke sind Teil der Sammlung des ZKM in Karlsruhe, das Dieter Jung 2019 mit einer Einzelausstellung ehrte. Heute lebt und arbeitet Dieter Jung in Berlin.

Vernissage: Samstag, 13. Januar 2024, 18–21 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 13. Januar – Samstag, 24. Februar 2024

Zur Galerie

 

 

Bildunterschrift: courtesy of Galerie Kornfeld, Dieter Jung

Ausstellung Dieter Jung – Galerie Kornfeld | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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