post-title Christiane Schlosser & Beate Terfloth | Galerie Inga Kondeyne | 14.12.2024-15.02.2025

Christiane Schlosser & Beate Terfloth | Galerie Inga Kondeyne | 14.12.2024-15.02.2025

Christiane Schlosser & Beate Terfloth | Galerie Inga Kondeyne | 14.12.2024-15.02.2025

Christiane Schlosser & Beate Terfloth | Galerie Inga Kondeyne | 14.12.2024-15.02.2025

bis 15.02. | #4541ARTatBerlin | Galerie Inga Kondeyne präsentiert ab 14. Dezember 2024 zwei Ausstellungen der Künstlerinnen Christiane Schlosser und Beate Terfloth.

Christiane Schlosser

„…Für Christiane Schlosser ist Zeichnen ähnlich wie das Komponieren von Musik. Die Bedeutung ihrer Zeichnungen ist für sie auf ähnliche Art und Weise zu suchen, wie die Bedeutung von Musik gesucht werden würde. Welchen Klang haben die Zeichnungen. Wie baut sich die Komposition auf. Welchen Rhythmus gibt sie vor. Wie wirkt sie sich auf die Körper aus, die sich die Zeichnung anhören…“

„..Was würde passieren, wenn die Bewegung, der Rhythmus und die Überraschung, die Überwältigung durch das beschriebene Phänomen Eingang in die Sprache fänden, wenn die Formierung der Sätze in dem Moment des Überflusses geschehen würde, und die Flüsse sich über das Flussbett, aber auch darüber hinaus ausbreiten würden, in Seitenarmen & Strängen unvorhergesehen fließen würden. Wenn die Bewegungen, die die Grammatik in Bahnen lenkt, vorgibt und ordnet, außer Kraft gesetzt werden, und die Sätze statt linear, sich von mehreren Seiten verbinden lassen würden (und das auf Kosten der Grammatik, die den Verstehensfluss durch den Satz ermöglicht). Was, wenn die Fehler in der Grammatik – die dazu führen, dass ein Satz in der Mitte auseinanderfällt, oder Teile in einem Satz sich aufeinander beziehen, ohne dass singulare und plurale Formen notwendig mit ihren Verbformen zusammenpassen – nicht verbessert werden würden…“
– Philipp Hege (aus: zum Lesen der Zeichnungen von Christiane Schlosser)

Christiane Schlosser, 1960 geboren in Viernheim, aufgewachsen in Mannheim; 1980-82 Studium an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg; 1983-86 Studium an der Hochschule der Künste, Berlin; lebt und arbeitet in Berlin

Beate Terfloth

Susan Sontag schrieb in against Interpretation: „What is important now is to recover our senses. We must learn to see more, to hear more, to feel more.”  Für eine aktive Zeugenschaft brauchen wir die ganze Lebendigkeit und Einmaligkeit wacher Sinne.
Was sich zwischen einzelnen Linien und dem Raum rechts und links von ihnen ereignet, wie beide ihre Umgebung definieren und sich gleichzeitig als Gegenüber respektieren, öffnet zu verhandelnde Möglichkeitsräume. Die Zeichnungen erreichen den Punkt, an dem dieses bewegliche Gleichgewicht eintritt, und lassen den Ausgang offen.

ART at Berlin - Inge Kondeyne - Beate Terfloth

Femmage à Hafif, 2023. Pinselzeichnung, Aquarell 28,5×76 cm, courtesy Inga Kondeyne

Viele Faktoren sind in der Erforschung der pinselgezeichneten Linie und dem Bezug, den sie zu ihrer Umgebung aufbaut, aktiv. Die Serie „Femmage à Hafif“ befragt verschiedene Formate und das Papier selbst, z.B. wie der Grund reagiert: Fabriano-50%-Hadern verweigert sich der Pinselzeichnung eigentlich, während das Papier Arches Rives sie gerne annimmt. Das Gleichgewicht der Arbeit kann also im Nebeneinander der Linien und im Untereinander von Zeichnung und Papier liegen.

Als Beate Terfloth in Freiburg in der PEAC Sammlung die Serie von Bleistiftzeichnungen sah, in der Marcia Hafif durch gereihte vertikale kurze Striche graue Flächen schuf, beschäftigten sie die wiederholte konzentrierte Begegnung von Linie und Fläche und der Aspekt des Seriellen, der sich zwischen den einzelnen Linien entwickelt, und erschlossen ihr eine neue Vorgehensweise zur Fortsetzung ihrer „Placement“- Arbeiten.

Dagegen gesetzt wird ein Paar und eine Dreiergruppe von Lithografien, Unikatdrucke, bei denen Papier und Farbe einem ungeheuren mechanischen Druck ausgesetzt waren. Es sind dicke Pinsellinien, ursprünglich auf Stein. Die Wiederholbarkeit des Drucks ermöglicht eine andere Thematisierung von Serialität als einem Faktor des Nebeneinanders. Die Meisterschaft von Martin Gredler, Grafische Werkstatt Salzburg, und das große Alter der Lithosteine mit ihren fossilen Einschlüssen machen sie so lebendig.

In den Aquarellen, die 2024 auf Linosa entstanden, löst sich alles dieses auf, doch besitzen sie in sich dieselbe Flüchtigkeit der Form, das, eben gerade, Erfassen der Zeichnung und ihrer Präsenz, das gleichzeitig eine begriffliche Ungreifbarkeit hat.

Beate Terfloth, Studium in Berlin und München, Professur für Zeichnung und Grafik an der Universität Mozarteum Salzburg, lehrte an der HfK Bremen, ABK Stuttgart und am National College of Arts Lahore. Ars Viva Preis, Preis des deutschen Künstlerbunds. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.
Internationale Ausstellungstätigkeit seit 1987, zuletzt: 2024 trembling, Hilti Art Foundation, Kunstmuseum Liechtenstein; Schattiger Gastgarten, Edition Grafische Werkstatt, Salzburg; 2023 moving, Galerie Adlergasse, Dresden; Für die Vögel, Museumspavillon/Vogelhaus, Salzburg; Gruppenausstellungen: 2024 usual aspects, kaleido kontemporary, Lahore; 2023 Von Blatt zu Blatt, Wege der Zeichnung, Galerie Parterre, Berlin; Minimal! Kunst aus Ostasien, Museum für Asiatische Kunst, Humboldt Forum, Berlin

Vernissage: Samstag, 14. Dezember 2024, 15 bis 18 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 14. Dezember 2024 bis Samstag, 15. Februar 2025

Zur Galerie

 

 

Bildunterschrift Titel: o.T., 2021, Tusche auf Papier, 59,5 x 84 cm, courtesy Inga Kondeyne

Ausstellung Christiane Schlosser und Beate Terfloth – Galerie Inga Kondeyne | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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