post-title Bodo Rott | Hortus Convulsus | Köppe Contemporary | 14.10.-12.11.2016

Bodo Rott | Hortus Convulsus | Köppe Contemporary | 14.10.-12.11.2016

Bodo Rott | Hortus Convulsus | Köppe Contemporary | 14.10.-12.11.2016

Bodo Rott | Hortus Convulsus | Köppe Contemporary | 14.10.-12.11.2016

bis 12.11. | #0825ARTatBerlin | Galerie Köppe Contemporary präsentiert ab dem 14. Oktober 2016 die Ausstellung „Hortus Convulsus“ des Künstlers Bodo Rott.

Immer geht es in Bodo Rotts Bildern um Begegnungen. Begegnungen zwischen Menschen. Begegnungen mit dem eigenen Ich. Oder Begegnungen mit Erinnerungen.
Rotts Kunst bewegt sich an der Grenze von Wirklichkeit und Vision. Vergangenheit und Gegenwart werden in Beziehung zueinander gesetzt.

Bodo Rott ist 1971 in Ingolstadt geboren. Er studierte Malerei an der Akademie der
Bildenden Künste Nürnberg und an der Hochschule der Künste in Berlin. Seit 1999 arbeitet
Bodo Rott in Berlin als freischaffender Künstler.
Die Motive des Künstlers scheinen alltäglichen Situationen entnommen. Mit Mischwesen, in
denen wir ebenso Kinder wie Erwachsene sehen können, wirft er knappe und rätselhafte
Schlaglichter voller Andeutungen auf Lebensmomente – Kinderspiele, eine Modenschau,
Jahrmarkts- und Zirkusszenen beispielsweise. Seine Motive sind zumeist eingebettet in ein
mattes Schwarz, wie wir es etwa von Schultafeln kennen.
Was diese Bilder so beeindruckend macht, ist zum einen die eigenwillige Stilistik, die der
Künstler aus einem Zusammenspiel von Abstraktion und realistischer Malweise entwickelt
hat. Zum anderen ist es die ebenso irritierende wie rätselhaft-bedrohliche Atmosphäre, die
das Werk von Bodo Rott auszeichnet und die seiner Kunst vielleicht gerade aus ihrer
Versunkenheit in der Erinnerung heraus besonders nachdenkliche zeitbezogene Aspekte
verleiht.
Oft hat der Betrachter den Eindruck, sich an der Grenze von Schlaf- und Wachzustand zu
bewegen. Auffällig ist das Changieren zwischen Realem und Imaginärem. Die Bilder des
Künstlers thematisieren beunruhigende Erfahrungen. Situationen treten rätselhaft wie aus
Dämmerträumen heraus – manchmal zwischen Traum- und Wahngebilden – ins
Bewusstsein. Es dominieren figurative Szenen. Dargestellt sind oft Kinderspiele wie wir sie
alle kennen. Auffällig ist die Dynamik des Geschehens. Von den Motiven gehen ebenso
Momente des harmonischen Zusammenlebens wie der Konfrontation der Entfremdung und
der Einsamkeit aus. Oft wirken die dargestellten Personen isoliert, wie auf sich selbst
verwiesen oder mit sich alleine beschäftigt. Nicht nur in Macht- und Aggressionsgebärden
sowie in angedeuteter kindlicher Erotik sind Bezüge zum Erwachsenenleben unverkennbar.
Bodo Rotts Kinderdarstellungen wirken selbstbewusst und wissend, aber manchmal doch
auch so hinterhältig, aggressiv und bösartig, dass man sich des Eindrucks nicht erwehren
kann, sie führen Diabolisches im Schilde.
Zwielichte oder auch unheimliche Szenerien, in denen das Szenario verrätselt ist, lassen den
Betrachter ahnen, ob sich nicht doch hinter dem ersten Eindruck scheinbar harmloser
Situationen Heimtücke, Boshaftigkeit und Aggressivität verbergen. In Rotts Bildern geht fast
immer ein Riss durch die scheinbare Idylle. In die kindliche Lebensfreude und spielerische
Eroberung der Welt, die uns der Künstler in seinen Bildern vor Augen führt, mischen sich
Erfahrungen von Gewalt, Macht und Unterdrückung.

Typisch für die jüngeren Werkserien des Künstlers ist die Hinwendung zur Ornamentik über
geometrische, pflanzliche, tierische und menschliche Texturen. In diese Motivik mischen
sich auch die Darstellungen von Fabelwesen und Fantasiegeschöpfen aus verschiedenen
kulturellen Überlieferungen. Auch das Neben- und Übereinander von Produkten der
Konsumgesellschaft, die wie eine unaufhaltsam voranrückende Masse die zentralen Motive
überwuchern, ist augenfällig. Die Gegenstände, Dosen, Tuben, Handtaschen,
Kleidungsstücke, sind oft nur skizzenhaft in seltsam körperloser Substanz angedeutet. In
solche Kompositionen stellt sich der Eindruck eines Missverhältnisses in der Beziehung von
Mensch und Lebensmilieu ein.
Immer geht es in Bodo Rotts Bildern um Begegnungen. Begegnungen zwischen Menschen.
Begegnungen mit dem eigenen Ich. Oder Begegnungen mit Erinnerungen. Rotts Kunst
bewegt sich an der Grenze von Wirklichkeit und Vision. Vergangenheit und Gegenwart
werden in Beziehung zueinander gesetzt. Der Mensch mit seinen Widersprüchen steht im
Mittelpunkt einer Bildsprache, die ebenso von Werken der alten wie der modernen Kunst
beeinflusst ist als auch von Gestaltungsprinzipien des Comics oder anderer bildlichen
Ausdrucksmitteln der Alltagskultur (Plakatkunst, Illustration, Graffiti etc.). Situationen treten
rätselhaft wie aus Dämmerträumen heraus ins Bewusstsein. Dem Reiz dieser Bilder und
dem Gefühl, dass sie vielleicht auch mit ihm selbst zu tun haben, kann sich der Betrachter
kaum entziehen.

Vernissage: Donnerstag, 13. Oktober 2016, 19-22 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 14. Oktober bis Samstag, 12. November 2016

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Bildunterschrift: Bodo Rott – Als wir alle noch Geheimnisse hatten, 2016, 120 x 140 cm, Öl / Lw

Ausstellung – Bodo Rott – Köppe Contemporary – Kunst in Berlin ART at Berlin

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