post-title Anette Haas + Denise Winter | Weißbruch | dr. julius ap | 20.10.-19.11.2016

Anette Haas + Denise Winter | Weißbruch | dr. julius ap | 20.10.-19.11.2016

Anette Haas + Denise Winter | Weißbruch | dr. julius ap | 20.10.-19.11.2016

Anette Haas + Denise Winter | Weißbruch | dr. julius ap | 20.10.-19.11.2016

bis 19.11. | #0837ARTatBerlin | Galerie dr. julius ap zeigt ab dem 20. November 2016 die Duo-Ausstellung „Weißbruch“ der Künstlerinnen Anette Haas und Denise Winter.

Mit der fünften Duo-Ausstellung des Jahres 2016 wird die vorletzte Station des Jahresprogramms von dr. julius | ap  erreicht. Der Titel Weißbruch [engl.: Crazing] bezieht sich auf einen Fachbegriff aus der Kunststoffherstellung und beschreibt mikroskopisch kleine Weißverfärbungen, eigentlich Materialfehler, deren Eigenschaften allerdings auch gezielt genutzt werden können. Der daraus ableitbare Denk- und Handlungsansatz verbindet die Auffassungen der beiden Künstlerinnen Anette Haas und Denise Winter, unterscheidet sie aber gleichzeitig durch ihren spezifischen Umgang damit. Sie vertreten mit ihren Arbeiten ohnehin gegensätzliche Positionen im Programm der Galerie und stehen darin für zwei Generationen zeitgenössischer Haltungen, die künstlerisch sehr eigenständige Wege verfolgen. Insofern begegnen sie sich bei dr. julius | ap mit ihren Werken in einer Gegenüberstellung, die genau darüber ihren inhaltlichen Reiz bezieht.

Anette Haas [*1961 in Salzgitter] setzt sich seit den 1990er Jahren intensiv mit den Grundfragen der Malerei auseinander, und dies dergestalt, dass sie gegebene Eigenheiten der Disziplin für sich selbst weiter zu entwickeln und Grenzen zu überwinden sucht. Neben den immanenten Themen Farbe und Farbraum, Bildfläche und Bildbegrenzung sowie Techniken und Ausführungsvariationen steht für sie dabei die Beschäftigung mit der Materialität der Malerei an sich im Mittelpunkt. Das Erzeugen von Räumlichkeit und das Einbringen von Objektqualitäten mit deren Mitteln ist damit eng verbunden. So spielt etwa die Materialkombination Tuch – Farbe – Wachs zur Loslösung des Gemalten und der Leinwand vom klassischen Rahmen sowie, in der Folge, deren Hinführung zu plastischer Formbarkeit und Steigerung der Raum-Betrachter-Beziehung eine wichtige Rolle in mehreren Werkgruppen von Anette Haas. Darüber hinaus verfolgt sie in großer Konsequenz ihre Themen auch in Papierarbeiten, in denen sie Flächen mithilfe von Farbstiften in Kombination mit Acryl aufwändig händisch anlegt und dabei das Formenrepertoire sowie die Behandlung von Randstellen und Übergangspunkten aus ihrer Malerei feinsinnig auf die speziellen Oberflächen- und Materialeigenschaften des Papiers überträgt. Aus beiden Werkgruppen wird sie Arbeiten in der Ausstellung zeigen.

2012 war Anette Haas mit .rand.bedingungen. bereits in einer der heute seltenen Einzelausstellungen bei dr. julius | ap zu sehen, zudem in mehreren Gruppenausstellungen sowie jüngst als Teil der Gesamtpräsentation des Galerieprogramms auf der POSITIONS art fair in Berlin. Ende 2015 zeigte das Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch-Gladbach eine retrospektiv angelegte Ausstellung ihrer Werkgruppen, zu der ein umfangreicher Katalog erschienen ist.

Anette Haas lebt und arbeitet in Berlin, New York und Hannover, wo sie seit 2014 Professorin an der Leibniz Universität für das Fachgebiet Künstlerische Gestaltung in der Fakultät Architektur und Landschaft ist.

Denise Winter [*1983 in Berlin] arbeitet als graduierte Meisterschülerin der Bildhauerklasse von Monika Brandmeier/HfBK Dresden, auf vielfältige Art und Weise sowie mit zahlreichen unterschiedlichen Medien und Werkzeugen an der Frage der künstlerischen Form und Wegen zu deren Findung. Über genaue Betrachtung, Aufnahme und Analyse von Gegenständen, gebauten Strukturen oder Landschaften ihrer persönlichen Lebens- und Erfahrungswelten entwickelt sie Vorlagen für ihre Werke. Durch Methoden des fotografischen Erfassens oder der zeichnerischen Übertragung generiert sie etwa durch Abwickeln, Auftragen und Projizieren des Gesehenen neue geometrisch-räumliche Strukturen und visuelle Vorlagen. Diese verarbeitet sie durch Techniken wie Fräsen, Lasern oder Schneiden aus unterschiedlichsten Materialien zu bildhaften und skulpturalen Objekten weiter. So entstehen beispielsweise Wandreliefs aus Vollholz-, Furnier- oder Rohspanplatten, gefrästem MdF, Schichtholz oder Corian, sowie gerollte Skulpturen aus gelasertem Aluminium. Darüber hinaus nutzt sie u.a. auch Lochkameras für Langzeitbelichtungen, kombiniert Diaprojektoren und Bewegungsmelder zu interaktiven Installationen, entwickelt Choreografien für Tanzperformances oder schreibt Gedichte als Vorlagen für ihre Serie von Schreibmaschinenzeichnungen, unter Verwendung unterschiedlicher typografischer Prägungen. In dieser Vielseitigkeit entwickelt sie konstant und breit gefächert ein eigenständiges und frisches Werk, das in ihrer ersten größeren Ausstellung bei dr. julius | ap auch als Vorausschau auf neue zeitgenössische Wege innerhalb des spezifischen Galerieprogramms minimal konzeptueller Kunst wirken kann.

Denise Winter wurde 2010 mit dem Preis der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft, Greifswald, ausgezeichnet und gewann  2013 den 1. Preis im Realisierungswettbewerb der Kunst am Bau im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Berlin. 2014/15 war sie auf Vorschlag von dr. julius | ap an der Ausstellung Einknicken oder Kante zeigen? Die Kunst der Faltung im Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt sowie im Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg, beteiligt. Denise Winter lebt und arbeitet in Köln.

Vernissage: Donnerstag, 20. Oktober 2016, 19–21 Uhr

Ausstellungsdaten: Donnerstag, 20. Oktober bis Samstag, 19. November 2016 von 15-19 Uhr und auf Vereinbarung

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Bildunterschrift: Anette Haas – I would have could have, 2013, Acryl / Farbstift auf Bütten, 21 x 29,7 cm

Ausstellung Anette Haas + Denise Winter – dr. julius ap – Kunst in Berlin ART at Berlin

 

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