post-title Alexander Iskin | REALITY EXPRESS | Sexauer Gallery | 23.04.-21.05.2016

Alexander Iskin | REALITY EXPRESS | Sexauer Gallery | 23.04.-21.05.2016

Alexander Iskin | REALITY EXPRESS | Sexauer Gallery | 23.04.-21.05.2016

Alexander Iskin | REALITY EXPRESS | Sexauer Gallery | 23.04.-21.05.2016

bis 21.05. | #0492ARTatBerlin |  Sexauer Gallery präsentiert ab dem 23. April 2016 die Ausstellung „Reality Express“ des Künstlers Alexander Iskin.

Vor zwei Jahren beeindruckte der junge Maler Alexander Iskin in seiner ersten großen Solo Show Bastard Club mit Ölbildern verstörender Mischwesen in apokalyptischen Landschaften. In seiner zweiten Ausstellung bei SEXAUER unter dem Titel Reality Express geht es nun ums Ganze. Iskin mischt nicht nur Wesen, sondern Realitäten. Dazu liefert er multimedial die dazu gehörende Kunsttheorie und Philosophie: den Interrealismus.

Wir leben in einer Welt medial vermittelter Bilder, die sich entweder bewegen wie im Film oder ununterbrochen einander abwechseln wie beim Wischen über ein Smartphone. Man lebt nicht mehr in einer Realität, sondern zwischen verschiedenen. Die Welt ist interrealistisch. Iskin geht davon aus, dass dieses Leben zwischen medial vermittelten Welten zu einer Haltlosigkeit führt, zu einer großen Vermischung und Entscheidungslosigkeit, letztlich zum Verlust des Selbstgefühls. Ein wenig erinnert es an Paul Virilios rasenden Stillstand. Iskin reagiert darauf künstlerisch paradox. Zwar malt er „interrealistische“ Bilder, das heißt, er mischt die Realitäten auf der Leinwand. Andererseits aber stellen seine Bilder – obwohl interrealistisch – die problematische Interrealität nicht nur dar, sondern zeigen auch einen Ausweg aus ihr auf; einen Weg aus der Zwischenwelt.

Iskin malt körperlich anmutende Fragmente und Versatzstücke vor verschiedenen eher lose geometrisch angeordneten, farbigen Flächen und Bildräumen. Die halb-fgurativen (Körper)Teile ziehen den Betrachter durch ihre malerische Zuspitzung in ihren Bann. Durch ihre Viel- und perfekt austarierte Uneindeutigkeit evozieren sie Bilder aus unserem visuellen Gedächtnis. Der Betrachter sieht daher immer wieder etwas Neues. Der Interrealismus der Welt unterscheidet sich jedoch von jenem der Bilder Iskins. Denn die Bilder sind nicht einfach Abbilder einer interrealistischen Welt, vielmehr animieren sie zu einer visuellen Reise und weisen derart den Weg aus der Haltlosigkeit.

Zwei Aspekte sind es, unter welchen sich die interrealistischen Bilder von der Interrealität unterscheiden: Zum einen besteht die Wirklichkeit aus dem kurzen Aufscheinen vieler Bilder hintereinander, was dazu verleitet, sie gleichgültig zu konsumieren. Malerei aber ist beständig. Der Betrachter hat Zeit, sich auf ein Bild zu fokussieren. Konzentration statt Konsum. Weiterhin lockt Iskin den Betrachter durch die körperliche Anmutung seiner fgurativen Versatzstücke in seine Bilder hinein. Durch die vielschichtige Morphologie macht sich der Betrachter selbst auf die Suche. Vom passiv Konsumierenden wird er zum aktiv Suchenden. Iskin verstärkt diese aktivierende um nicht zu sagen inspirierende Wirkung durch einen genialen Einfall. Er präsentiert in seinen Arbeiten Interreality Film Presents Nr 1 bis 4 jeweils zwei Bilder in frei stehenden silbergrauen Bilderständern, welche die Anmutung von riesigen iMacs haben und natürlich auch an Fernseher erinnern. Auf dem Rahmen steht wie ein Markenzeichen ironisch INTERREALITY. Durch die Präsentation von zwei Bildern erhalten die Arbeiten ein flmisches Moment. Der in der Bilderwelt verlorene Betrachter erkennt den vertrauten Rahmen des Bildschirms, verliert sich dann aber in der Malerei. So führt uns Iskin in Reality Express aus der Zwischenwirklichkeit zu uns selbst.

Die Bilder Iskins bilden die Interrealität nicht ab. Vielmehr spielen sie mit Versatzstücken aus einem endlosen Bilderreservoir und transformieren diese in eine malerische Bildwelt. Im Gegensatz zu den Endlosschlaufen der virtuellen Welt hält man inne und wird durch die offenen Motiv- und Assoziationsangebote zum schöpferischen Sehen verführt. Dies birgt ein humanes Potential: Jeder entdeckt Anderes und immer wieder Neues. Die Betrachter kommunizieren und machen eine positive Pluralitätserfahrung.

Neben den Ölbildern und den INTERREALITY-Fernsehern erweitert Iskin seine Ausstellung mit einer Videoarbeit. Diese zeigt eine interrealistische Welt, in der sich die Besucher in einem sehr speziellen Sinne wieder erkennen. Mehr sei hier nicht verraten. Begleitend zur Ausstellung gibt Alexander Iskin ein Magazin mit interrealistischen Texten heraus und Fotografen von Christoph Neumann, Titel: INTERREALITY. Das Magazin wird während der Eröffnung verteilt. Unnötig zu erwähnen, dass Iskin auch die Texte geschrieben hat. Aber das ist wieder eine andere Welt…
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Vernissage: Freitag, 22. April, 18 – 21 Uhr, danach After Show Party

Ausstellungsdaten: Samstag, 23. April bis Samstag, 21. Mai 2016

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Bildunterschrift: Alexander Iskin – Foto Christoph Neumann

Alexander Iskin – Sexauer Gallery – Kunst in Berlin ART at Berlin

 

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