bis 11.10. | #4791ARTatBerlin | Raab und JR Galerien präsentieren ab 13. September 2025 (Vernissage: 12.09.) die Ausstellung La Divina – die Wienerin der Künstlerin Nina Maron.
Aus der Sezession und den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts ist uns das Bild der emanzipierten Wienerin lebhaft vor Augen. Gustav Klimt malt damals elegante junge Damen, die wohlhabend genug sind, sich von ihm portraitieren zu lassen. Anders als beim Thema Maler und sein Modell interessiert sich Klimt für das Selbstbewußtsein der von ihm gemalten Wienerinnen, ihre Geschmacksicherheit in Kleidung, Schmuck, Accessoires, im Umgang mit Intellektuellen, die sich mit ihrer Schlagfertigkeit und Schönheit schmücken. Klimt sind die Konflikte seiner Zeit nicht unbekannt. Er entwirft ein Gegenbild zugunsten der emanzipierten Frau und ihrer Inspiration für moderne Menschen.
Heute sind die emanzipierten Wienerinnen selbst Künstlerinnen, Nina Maron ebenso wie ihr Vorbild Maria Lassnig. Nach einer anstrengenden Ausbildung bei Adolf Frohner ist aus der jungen Nina Maron eine angesehene zeitgenössiche Malerin geworden. Eine Frau, die sich nicht inszeniert, um bewundert zu werden, die den Pinsel in die Hand nimmt und Aspekte aus dem täglichen Leben und Umfeld in vielen Varianten festhält. Ihr Milieu ist nicht mehr das des Gustav Klimt, eher findet sie sich in einer alltäglichen Welt zurecht, aus der popular art werden kann. Mit ihrem malerischen Repertoire deckt sie ein weites Feld ab, dass sich genauso auf Hopper, wie auf Gabriele Münter und die Expressionisten bezieht. Wiener Humor, den sie mit ihren Bildern verkörpert, ist immer hintergründig, gedanklich macht es Spaß, sich mit ihren Gemälden zu umgeben. Als klassische Malerin nutzt sie die bewährten Themen Portrait, Landschaft und Stilleben. Auf ihre Farbwelt legt Nina Maron großen Wert. Der Klag ihrer Werke verheißt Schönheit.
Nina Maron
Zeitgenössische Kunst ist gleichzeitig herausfordernd und muß erobert werden. Jede neue Ausstellung der Künstlerin ist deshalb für den Betrachter auch ein Gedankenspiel, das neu eingegangen werden soll. Dabei geht der Blick in die Zukunft. Wie entschlüsselt man die abstrakt- gegenständliche Welt der Nina Maron wohl in den nächsten Jahren, was entdeckt man dann, was man bisher nicht sah? Die Werke Klimts liegen nach hundert Jahren klar vor Augen, jeder weiß, was damals geschah. Die Melancholie über die versäumte Chance und das Verlorengegangene macht die wunderschönen Werke umso begehrtswerter. Nina Maron ist nicht so berühmt und teuer, wie ihr sezessionistischer Kollege, darin liegt für den Sammler ein Vorteil. Solange ihre Werke neu und herausfordernd erscheinen, kann die Lust an ihnen nicht groß genug sein, uns der tägliche Umgang mit ihnen beleben, wunderbare Farben Freude beim Anblick erwecken. Der Zauber zeitgenössischer Kunst ist größer, als die museale Bestätigung für ein Werk. Am schönsten ist es für den Betrachter, wenn das zeitgenössische Werk den Blick öffnet auf ein museales Werk, um dieses und seine ehemaligen Träume für einen Moment wieder aufblitzen zu lassen. Nina Marons Werke haben diese Kraft, Vergangenes neu zu beleben und damit ein kleines Stück Ewigkeit zu verspüren, das ist die Verzauberung durch eine Divina.
Vernissage: Freitag, 12. September 2025 von 18 bis 21 Uhr. Die Künstlerin wird anwesend sein.
Ausstellungsdaten: Samstag, 13 September bis Samstag, 11. Oktober 2025
Öffnungszeiten: Dienstag- Freitag 11-18 Uhr, Sonnabend 11-16 Uhr und auf Vereinbarung
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Bildunterschrift Titel: Nina Maron
Ausstellung Nina Maron – Raab Galerie und JR Gallery – Zeitgenössische Kunst – Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin