post-title Canned Heat | Gruppenausstellung | Contemporary Fine Arts (CFA Berlin) | 28.01.-11.03.2023

Canned Heat | Gruppenausstellung | Contemporary Fine Arts (CFA Berlin) | 28.01.-11.03.2023

Canned Heat | Gruppenausstellung | Contemporary Fine Arts (CFA Berlin) | 28.01.-11.03.2023

Canned Heat | Gruppenausstellung | Contemporary Fine Arts (CFA Berlin) | 28.01.-11.03.2023

bis 11.03. | #3780ARTatBerlin | Contemporary Fine Arts präsentiert ab 28. Januar 2023 (vernissage: 27.01) die Gruppenausstellung „Canned Heat“. 

Contemporary Fine Arts präsentiert die Ausstellung Canned Heat mit Werken von Ellen Berkenblit, Eliza Douglas, Angelika Loderer, Sarah Lucas, Ana Prvački, Magali Reus und Maja Ruznic.

Der Titel der Ausstellung stammt von der legendären, 1965 gegründeten Kultband aus Los Angeles (die sich wiederum auf Tommy Johnsons Canned Heat Blues aus dem Jahr 1928 bezog).

Die Präsentation vereint Künstler, die in ihren unterschiedlichen Materialien – von Alltagsgegenständen über Öl bis hin zu Bronze oder Druckgrafik – Prozesse veranschaulichen, die zunächst visuell nicht wahrnehmbar sind, wie politische oder natürliche, kreative oder zerstörerische Kräfte. Kunstwerke werden dann formal als Reservoir unlösbarer, unbequemer, aber letztlich inspirierender Spannungen konzipiert, die unsere Emotionen, unser Denken, unsere Bewegung und unseren Rhythmus sowohl physisch als auch kollektiv beeinflussen.

In den Werken von Magali Reus zum Beispiel werden alltägliche Gegenstände bis ins Absurde verfremdet und zu Parodien ihrer eigenen vermeintlichen Wirkung. Einem so einfachen Gegenstand wie einem Verkehrsschild werden durch Reus‘ Reproduktionen und Ergänzungen so viele Schichten zugewiesen, dass seine Präsenz als Zeichen lächerlich und durch seine Funktionslosigkeit unterwandert wird.

Ana Prvačkis Aquarelle entstanden während der Pandemie als eine Art Tagebuch, eine Bestandsaufnahme von Gegenständen aus dem Umfeld der Künstlerin, als ob sie sich der Existenz ihrer Umgebung in solch unwirklichen Zeiten vergewissern wollte. Ihr humorvoller Charakter speist sich aus der Spannung zwischen Bild und Text, wobei die Diskrepanz zwischen dem geschriebenen Wort und der Zeichnung, die es wiedergibt, die vom Betrachter/Leser wahrgenommene Willkür der Zeichen verstärkt.

Die Arbeiten von Eliza Douglas leben von der mehrdeutigen Beziehung zwischen Fotografie und Malerei. Wenn man die zerknitterten T-Shirts im „realistischsten“ Medium, das man sich vorstellen kann, nämlich einer Nahaufnahme, heranzoomt, könnte man sagen, dass der unordentliche Stoff an die Drapierung in der Renaissance-Malerei erinnert. Douglas unterläuft das Konzept der körperbedeckenden Kleidung, indem er ihre Dünnheit betont und sie ungetragen und zerknittert auf dem Boden darstellt. Während in der Renaissance die Behandlung von Stoffen dazu diente, die menschliche Gestalt zu verbergen, zeigen Douglas‘ ausrangierte Kleidungsstücke, die frisch aus der Waschmaschine kommen, die vertrauten Figuren der zeitgenössischen Kultur als ebenso verwaschen.

Die Objektivierung des weiblichen Körpers in der Kunstgeschichte wird in Sarah Lucas‘ TARUNA fast zu einem Slapstick, da der Körper zu einem Konglomerat aus Fundstücken – Strümpfen, Schuhen etc. – und, passenderweise, kopflos auf einem Stuhl liegend.

In Some Announcements von Ellen Berkenblit wird die weibliche Protagonistin wiederum sehr bestimmt als solche dargestellt. Sie wendet sich ab, offensichtlich unbeeindruckt von den Klängen der himmlischen Engelscharen. Man ist versucht, die hier im Profil dargestellte Frauenfigur, die in ihrem Werk immer wieder auftaucht, als Avatar der Künstlerin zu interpretieren.

Bei Angelika Loderer sind die Naturgewalten nicht nur ein Thema, sondern auch ein Mitautor des Werks. In kleinen Bronzeskulpturen, die an in Schlamm getauchte Schuhe erinnern, betont Loderer die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur, die sich gegenseitig formen und prägen.

Maja Ruznics komplexes Gemälde Invocation II entsteht aus einer Spannung zwischen Realität und Fiktion, aus dem Wunsch, unsere eigene Dunkelheit zu integrieren und zu erhellen. Die maskierte Figur in diesem atmosphärischen, nebelhaft wirkenden Gemälde ist das Ergebnis des Studiums der Künstlerin bei C.G. Jung; sie stellt nach seiner Lehre eine Art Schutzschild um die „Persona“ dar. Sie könnte uns aus einer Erinnerung, einem Traum oder vielleicht sogar aus einem Spiegel heraus fixieren.

Hier richten wir unseren Blick dorthin, wohin wir ihn lieber nicht richten würden oder nie gedacht hätten, dass wir es tun; jedes Licht wirft einen Schatten. Das Material der Kunstwerke und seine Schichten enthalten dann nicht nur Informationen, sondern auch ein Potenzial, um sie sozial, psychologisch und politisch zu denken, Nahrung (oder Treibstoff) für das Denken.

Vernissage: Freitag, 27. Januar 2023, ab 18 bis 20 Uhr.

Ausstellungsdaten: Samstag, 28. Januar bis Samstag, 11. März 2023.

 

 

Bildunterschrift Titel:  Courtesy of Contemporary Fine Arts (CFA Berlin)

Gruppenausstellung Canned Heat – CFA Berlin | Zeitgenössische Kunst – Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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